Gräfin Cosel: Aufstieg und Fall einer Mätresse
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01. Dezember 2005, 11:25 Uhr
Gräfin Cosel gilt als eine der schönsten und klügsten Frauen des 18. Jahrhunderts. Mit ihrer beherzten Art verzauberte sie August den Starken, der sie zur Grande Dame des Hofes machte. Doch später wurde sie verhaftet und jahrelang auf Burg Stolpen gefangen gehalten.
Dresden im Winter 1704. Das Haus des Hofbeamten Hoym steht in Flammen. Als August der Starke besorgt herbei eilt, erblickt er die wunderschöne Anna Constantia von Hoym, die beherzt die Löscharbeiten leitet. Augenblicklich ist er verzaubert und bietet ihr die Chance ihres Lebens. Aus der Frau von Hoym wird die Reichsgräfin Cosel, die Grande Dame an Augusts Hof. So jedenfalls die Legende über den Aufstieg der berühmtesten Mätresse des "sächsischen Herkules".
Schönheit mit Köpfchen
Deutlich hebt sich die Cosel von den anderen Mätressen des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs ab. Sie ist mehr als ein knackiges Weibsstück zum Vorzeigen. Selbstbewusst führt sie ihren eigenen Hofstaat und greift mutig in politische Belange des Landes ein – sehr zum Zorn ihrer Gegner. Genau die bringen sie nach acht Jahren Ruhm und Ehre zu Fall. Tapferkeit und Unnachgiebigkeit kosten die Cosel schließlich sogar die Freiheit.
Staatsfeindin Nr. 1
Als sie dem König das schriftliche Eheversprechen nicht ausliefern will, lässt er seine Ex-Geliebte, die ihm nun die Stirn bietet und zur Staatsfeindin Nr. 1 avanciert, 1716 gefangen nehmen und auf der Festung Stolpen einsperren. Nach fast 50 Jahren Haft stirbt Anna Constantia von Cosel verlassen und vergessen in ihrem Kerker. Ihr Schicksal aber fasziniert die Nachwelt bis heute. So avanciert sie posthum zur Roman-, Hörbuch- und Filmheldin.