1935 Erstes "Lebensborn"-Heim öffnet Der Lebensborn und das Mütterheim "Harz" in Wernigerode
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14. Juni 2011, 15:36 Uhr
Zur "Förderung des reinrassigen Geburtenwachstums" startete der Reichsführer SS Heinrich Himmler 1935 die Geheimsache "Lebensborn" mit Geburtshäusern - auch in Wernigerode eröffnete ein solches Heim.
Blaue Augen, blondes Haar, große Statur
Blaue Augen, blondes Haar, große Statur, nordischer Geist - das Blutschutzgesetz "zum Schutz und Erhalt des deutschen Blutes" regelte im Jahr 1935 die Frage, wer "Arier" war, und wer als Jude galt. Zur "Förderung des reinrassigen Geburtenwachstums" startete der Reichsführer SS Heinrich Himmler im selben Jahr die Geheimsache "Lebensborn" mit Heimen zunächst in Deutschland, nach 1940 auch im okkupierten Norwegen. Das erste deutsche Heim entstand 1935 in Steinhöring bei München unter dem Decknamen "Heim Hochland". Nach und nach wurden weitere Heime gegründet - auch in Wernigerode.
Ein Aderlass an Männern, den erträgt ein Volk immer. Ein Aderlass an Erbgut verträgt es nicht, da muss es kaputt gehen.
Vor der Aufnahme in die "Lebensborn"-Heime mussten die verheirateten oder ledigen Schwangeren ihre "arische Abstammung" und auch die der Väter nachweisen. Bei den unehelich geborenen Kindern übernahm der "Lebensborn" die Vormundschaft. der Alltag im Heim: Zweibettzimmer. Vollwertkost. Stillen als oberstes Gebot. Auch im Mütterheim "Harz" in Wernigerode wurde für die "arische Elite" gesorgt. 1.103 Kinder wurden hier zwischen 1937 und 1945 geboren.
Finanziert wurde das Projekt durch Zwangsbeiträge der SS-Angehörigen. Die höchste Abgabe zahlten Kinderlose. Ab vier Kindern endete die Beitragspflicht. So sollten die SS-Männer angeregt werden, ihren "völkischen Verpflichtungen" nachzukommen.