#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 8. Juli
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08. Juli 2022, 05:00 Uhr
1927: Dreieckige Verkehrsschilder eingeführt
Am 8. Juli 1927 werden mit der "Verordnung über Warnungstafeln für den Kraftfahrzeugverkehr" die noch heute gängigen dreieckigen Verkehrsschilder mit rotem Rand eingeführt. Die Einführung der Zeichen wird nötig, weil im Deutschen Reich immer mehr Pferdewagen durch Automobile ersetzt werden. Während im Jahr 1906 lediglich 10.000 Autos auf den Straßen unterwegs sind, sind es 1930 schon 279.000 Fahrzeuge. Zudem ist es ortsfremden Kraftfahrern fast unmöglich, den Wildwuchs an örtlichen Polizeibestimmungen zu durchschauen. Die neuen Verkehrszeichen ergänzen die internationalen Warnungstafeln, die Zeichen zum Begrenzen der Geschwindigkeit und die Sperrschilder, die bereits seit 1910 gültig sind.
1945: Sowjetische Zone in fünf Länder geteilt
Am 7. Juli 1945 teilt die Sowjetische Militäradministration den Osten Deutschlands in fünf Länder auf: Mecklenburg, Brandenburg, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Zwei Monate zuvor ist der Zweite Weltkrieg mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht zu Ende gegangen. Deutschland wird von den vier Siegermächten USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion in vier Besatzungszonen aufgeteilt. 1952 werden die fünf Länder der sowjetischen Zone im Zuge der Verwaltungsreform abgeschafft und stattdessen 15 Bezirke eingerichtet.
1990: Letztes Rennen auf dem alten Sachsenring
Am 8. Juli 1990 findet vor 60.000 Zuschauern das 52. Motorsport-Rennen auf dem alten Sachsenring statt. Doch es ist auch das letzte Rennen. Der 1927 eröffntete Sachsenring entwickelt sich in 63 Jahren zu einer der traditionsreichsten Rennstrecken in ganz Deutschland. Das Besondere an der "Naturstrecke" ist, dass sie durch den Ort Hohenstein-Ernstthal an Bäumen, Häusern und Bordsteinen vorbei führt. Ausreichende Sicherheitszonen und Sturzräume für die Fahrer gibt es dabei nicht. Auf der gefährlichen 8,6 Kilometer lange Strecke kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen. Auch bei dem letzten Rennen am 8. Juli 1990 verlieren drei Fahrer ihr Leben. Es folgt eine sechsjährige Pause, die zum Umbau genutzt wird. Die neue Strecke, die den Namen "Sachsenring" erbt, wird 1996 eröffnet. Seit 1998 ist dort die Motorrad-WM beheimatet.
1990: Bundesrepublik wird Fußballweltmeister
Am 8. Juli 1990 wird Deutschland nach dem "Wunder von Bern" 1954 und dem zweiten Sieg 1974 zum dritten Mal Fußballweltmeister. Die deutsche Nationalmannschaft holt mit Franz Beckenbauer als Trainer den WM-Titel in Rom. Das Finalspiel gegen Argentinien gewinnen die Deutschen mit 1:0. Das entscheidende Tor schießt Stürmer Andreas Brehme in der 85. Minute.
Der Sieg der bundesdeutschen Nationalmannschaft bewegt Fußballfans in DDR und BRD gleichermaßen. Zwei Tage vor dem WM-Finale beginnen die Verhandlungen zum Einigungsvertrag. Am 3. Oktober 1990 folgt neben der sportlichen auch die politische Vereinigung.
2020: Bundeskabinett stellt Gleichstellungstrategie vor
Am 8. Juli 2020 beschließt das Bundeskabinett die erste nationale Strategie zur Gleichstellung von Mann und Frau. Obwohl bereits 1957 das Gleichberechtigungsgesetz erlassen worden ist, gibt es bis heute in Deutschland in vielen Bereichen Unterschiede in der Behandlung der Geschlechter. Beispielsweise verdienen Frauen bundesweit im Durchschnitt 18 Prozent weniger als Männer (Stand: 2022).
Mit über 60 Einzelmaßnahmen soll die Gleichstellung gefördert werden, etwa durch gleiche Bezahlung oder eine bessere Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf. Bei allen Gesetzen und Förderprogrammen soll diese Strategie künftig berücksichtigt werden. Die Opposition kritisiert allerdings, dass eine Pflicht zur Gleichstellung darin nicht vorgesehen sei. Außerdem sei die Strategie wenig innovativ, da altbekannte Forderungen aneinandergereiht würden.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | BRISANT | 06. Mai 2022 | 17:15 Uhr