#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 2. Juli

02. Juli 2022, 05:00 Uhr

2004: Dresdner Elbtal erhält UNESCO Titel

Am 2. Juli 2004 erklärt das Welterbekomitees der UNESCO auf seiner 28. Sitzung in China das Dresdner Elbtal zum Weltkulturerbe. Durch den Titel profitiert Dresden vom Förderprogramm für deutsche Welterbestätten. Bereits zwei Jahre später wird die Kulturlandschaft Dresdner Elbtal vom Welterbekomitee wegen eines geplanten Brückenbaus auf die Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt – die Vorstufe zur Aberkennung des Titels. Zum Schutz des Elbtals wird die Stadt aufgefordert, das Bauvorhaben der Waldschlößchenbrücke zu stoppen. Der Aufforderung kommt die Stadt nicht nach und so beginnen 2007 die Bauarbeiten. 2009 erfolgt die Aberkennung des Titels. Zum ersten Mal überhaupt erkennt die UNESCO einer europäischen Welterbestätte den Titel ab.

Bei der Eröffnung der Dresdner Waldschlößchenbrücke laufen menschen über die Brücke.
Am 24. August 2013 wird die Eröffnung der Waldschlösschenbrücke groß gefeiert. Bildrechte: IMAGO / Andreas Weihs

2001: Erste Frauen in Offizierslaufbahn in Bundeswehr

Am 2. Juli 2001 treten die ersten Frauen die Offizierslaufbahn an. Für die Bundeswehr hat sich 2001 viel verändert, denn Frauen dürfen seitdem als Soldatinnen eintreten. Anders als in der DDR konnten Frauen in der Bundesrepublik bis dahin keinen Dienst an der Waffe leisten, denn das hatte das Grundgesetz nicht zugelassen. Zur Wiedervereinigung wurden deshalb alle NVA-Soldatinnen entlassen. Elf weitere Jahre hat es gedauert, bis die Bundeswehr alle Laufbahnen für Frauen geöffnet hat.


1965: Albert Norden veröffentlicht "Braunbuch"

Am 2. Juli 1965 erscheint in der DDR das von SED-Politiker Albert Norden herausgegebene "Braunbuch". In diesem Buch werden Kriegs- und Naziverbrecher in westdeutschen Führungspositionen aufgelistet. Insgesamt stehen etwa 1.800 Wirtschaftsführer, Politiker, Generäle und Admiräle der Bundeswehr und leitende Beamte auf dieser Liste. Die Enthüllung löst in der Bundesrepublik eine politische Krise aus und führt zu zahlreichen Rücktritten von Beamten und Ministern. Doch auch in der DDR war es möglich, als ehemaliger NS-Täter seine Nische in der Gesellschaft zu finden und Karriere zu machen.

Das ganze System ist braun.

Albert Norden "Braunbuch"-Herausgeber
Albert Norden 1 min
Bildrechte: DRA
1 min

Im Braunbuch sind die Namen von 1.800 Nazis und Kriegsverbrechern in westdeutschen Führungspositionen zu lesen.

Do 24.06.2021 15:40Uhr 00:31 min

https://www.mdr.de/geschichte/stoebern/video-530074.html

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1947: Sowjetunion lehnt Marshall-Plan ab

Am 2. Juli 1947 lehnt die Sowjetunion den Marshall-Plan ab. Der amerikanische Außenminister Marshall stellt das europäische Hilfs- und Wiederaufbauprogramm ("European Recovery Program") am 5. Juni 1947 vor. Der Marshall-Plan soll der sozialen und wirtschaftlichen Lage im Nachkriegseuropa durch beispielsweise Kredite und Hilfslieferungen zu Aufschwung und Stabilität verhelfen. Die teilnehmenden Staaten müssen sich jedoch der Marktwirtschaft verpflichten. Die USA bietet auch der Sowjetunion die Mitarbeit am Marshallplan an. Auf einer Konferenz vom 27. Juni - 2. Juli 1947 in Paris lehnt der sowjetische Außenminister Molotow die Teilnahme der Sowjetunion am Plan ab. Die Sowjetunion sah im Marshall-Plan die Gefahr des verstärkten Einflusses der USA auf Europa und außerdem war das Programm nicht mit der Planwirtschaft und dem Kommunismus vereinbar. Unter sowjetischem Druck müssen Ungarn, Polen, Jugoslawien und die Tschechoslowakei die Teilnahme ebenfalls ablehnen. Das Programm tritt am 3. April 1948 in Kraft und läuft vier Jahre. Nach dem Bruch mit der Sowjetunion gehört Jugoslawien ab 1950 zu den Empfängerländern.


1945: Besatzungswechsel in Mitteldeutschland

Am 2. Juli 1945 übernimmt die sowjetische Armee in Sachsen und Thüringen die Besatzung von den US-Amerikaner. Laut Beschluss der Siegermächte auf der Konferenz von Jalta sollten Sachsen, Thüringen und das heutige Sachsen-Anhalt vollständig der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) angehören. Mit dem Einzug der Sowjets beginnt auch der Aufbau kommunistischer Strukturen. Walter Ulbricht war der Kopf des in Moskau geschulten Aufbautrupps und mit der Neuordnung für die SBZ betraut. Der Geraer Oberbürgermeister Rudolf Paul ermunterte die Bevölkerung, die sowjetischen Besatzer willkommen zu heißen.