#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 21. Februar
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21. Februar 2023, 05:00 Uhr
1848: "Das Kommunistische Manifest" erscheint
Am 21. Februar 1848 veröffentlichen Karl Marx und Friedrich Engels das "Manifest der Kommunistischen Partei" in London, das als erstes Grundsatzprogramm der Arbeiterbewegung in die Geschichte eingeht. Es beginnt mit dem berühmten Satz: "Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus".
Das Programm bezieht sich auf die gesellschaftlichen Missstände im England des 19. Jahrhunderts, die durch die Industrialisierung entstanden waren: Verarmung und Verelendung bestimmte das Leben der Fabrikarbeiter. Diese fordern Marx und Engels zur Parteienbildung auf, um eine radikale Umwälzung herbeizuführen, an deren Ende die Übewindung des Kapitalismus stehen soll. Auf diese Weise solle eine klassenlose Gesellschaft entstehen, in der alle Menschen gleichberechtigt wären.
Das "Kommunistische Manifest" übt großen Einfluss auf die Arbeiterbewegungen anderer industrialisierter Staaten aus. Während der russischen Oktoberrevolution von 1917 wird es erstmals zur Grundlage einer politischen Herrschaftsform.
1916: Schlacht von Verdun beginnt
Am 21. Februar 1916 beginnt der Kampf rund um die Stadt Verdun in Frankreich. Mit einer Dauer von zehn Monaten ist es die längste Schlacht des Ersten Weltkrieges. Bis zum 16. Dezember fordert das Schlachtfeld Hunderttausende Opfer auf französischer und deutscher Seite. Durch den Einsatz von Flammenwerfern, Maschinengewehren und aufgrund von Dauerbeschuss mit Spreng- und Giftgranaten (Trommelfeuer) wird die Schlacht zum Symbol des industrialisierten Krieges. Erstmals kommen hier die bekannten deutschen Stahlhelme zum Einsatz.
1947: Erste Sofortbildkamera vorgestellt
Am 21. Februar 1947 wird in New York die erste Sofortbildkamera vorgestellt. Sie wird bei der Versammlung der Optical Society of America präsentiert. Der Erfinder Edwin Herbert Land und sein Unternehmen Polaroid entwickeln eine Kamera, die keinen Negativfilm braucht und die Bilder sofort produziert. Erhältlich ist der Fotoapparat ab 1948.
1951: Politiker Erwin Köhler in Moskau erschossen
Am 21. Februar 1951 wird der CDU-Politiker Erwin Köhler aufgrund vermeintlicher "antisowjetischer Hetze" und Spionage in Moskau hingerichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist Köhler an der Gründung der Ost-CDU in Potsdam beteiligt und hat vier Jahre lang das Amt des Oberbürgermeisters in Potsdam inne. Er spricht sich offen gegen eine politische Unterordnung seiner Partei gegenüber der SED aus und kritisiert deren demokratiefeindliche Haltung. 1949 wird er daraufhin aller Ämter enthoben. Köhler und seine Frau Charlotte werden vor ein sowjetisches Militärtribunal gestellt und durch Folter zu Geständnissen genötigt. Beide werden in die Sowjetunion deportiert und im Butyrka-Gefängnis in Moskau erschossen. Am 10. Dezember 2009 wird in Potsdam ein Platz nach dem Ehepaar benannt.
1955: Gundermann geboren
Am 21. Februar 1955 wird der Liedermacher Gerhard "Gundi" Gundermann in Weimar geboren. Mit 18 Jahren beginnt Gundermann eine Ausbildung an der Offiziersschule in Löbau und ist Mitglied in einem Armeechor. Da er sich bei einem Besuch des DDR-Verteidigungsministers weigert, das Lied "Unser General" zu singen, wird er 1975 exmatrikuliert und landet als Hilfsarbeiter im Tagebau Spreetal. An der Abendschule absolviert er eine Ausbildung zum Facharbeiter und wird wenig später als Baggerfahrer eingestellt. Neben den Schichten im Tagebau tritt Gundermann als Musiker auf – erst mit seiner Band "Brigade Feuerstein", später vorrangig als Solo-Künstler.
1976 wird Gundermann als inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit angeworben. Ein Jahr später tritt er in die SED ein, wird jedoch 1984 "wegen unerwünschter eigener Meinung" aus der Partei ausgeschlossen. Im gleichen Jahr beendet die Stasi die Mitarbeit mit ihm – Gundermann wird nun selbst überwacht. Trotzdem darf er 1988 seine erste Solo-Platte aufnehmen: "Männer, Frauen und Maschinen". Ebenso arbeitet er als Texter an einem Album der Band "Silly" mit.
Nach der Wende gründet Gundermann 1990 die Band "Seilschaft", die ihm im Osten zum Durchbruch verhilft. In seinen Texten verarbeitet er die Folgen der Wiedervereinigung: Arbeitslosigkeit, Umweltverschmutzung und das Leben in den ehemaligen Industrierevieren. 1998 stirbt Gerhard Gundermann mit 43 Jahren an einem Schlaganfall.
1976: Winterparalympics finden erstmals statt
Am 21. Februar 1976 starten in Schweden die ersten Paralympischen Winterspiele. Etwa 250 Sportlerinnen und Sportler aus 16 Ländern treten bei Ski Alpin und Skilanglauf gegeneinander an. In 52 Wettbewerben und acht Tagen kämpfen sie um die Medaillen. Im Laufe der Jahre kommen weitere Sportarten wie beispielsweise Para-Snowboarding, Schlitten-Eishockey oder Rollstuhl-Curling hinzu.
Begriffserklärung
Die Paralympics sind das Pendant zu den Olypmischen Spielen für Menschen mit Behinderungen. Das Wort setzt sich aus den Worten Paralyse (Lähmung) und Olympics zusammen.
2019: Reform des Paragrafen 219a
Am 21. Februar 2019 stimmt der Bundestag für die Reform des § 219a im Strafgesetzbuch. Nun dürfen medizinische Einrichtungen öffentlich darüber informieren, dass sie Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Dies galt zuvor als verbotene Werbung. Ausführliche Informationen über die verschiedenen Methoden sowie die damit verbundenen Risiken gelten jedoch weiterhin als Werbung und werden strafrechtlich verfolgt.
Der Ampel-Koalitionsvertrag von 2021 beinhaltet die gänzliche Abschaffung des Paragrafen, der Werbung für Schwangerschaftsabbrüche unter Strafe stellt. Anfang 2022 wird der erste Entwurf zur Streichung von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) vorgelegt. Am 19. Juli 2022 wird § 219a abgeschafft.