DDR ahoi! Die Landratte fragt: Was ist die Messe?
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18. April 2011, 10:37 Uhr
Im Gegensatz zu "Expella" hatten Sie beim Begriff "Messe" natürlich leichtes Spiel. Eine Vielzahl an Erklärungsvorschlägen hat uns erreicht. Und hier kommt die Auflösung:
Die umfangreichste Erklärung hat uns Hans-Joachim Heber geschickt:
Als Messe werden in der deutschen Handelsschifffahrt ebenso wie in der deutschen Kriegsmarine der oder die Räume an Bord bezeichnet, in denen das Essen eingenommen wird. Im Allgemeinen gibt es zwei oder mehrere Messen auf den Schiffen - eine für Offiziere und eine für die Mannschaft.
Der herkömmliche Begriff der Messe geht zurück auf die sogenannte christliche Segelschifffahrt. Dort gab es einen Raum für Gebete an Gott, mit Kruzifix, Bibel und anderen christlichen Utensilien. Dort wurde die heilige Messe abgehalten und für gutes Wetter und reichlich Wind gebetet.
Früher auf den alten Segelschiffen lagen in der Back die Wohnräume der Matrosen – sie waren die vor dem Mast (daher Matrosen) und hier schafften und aßen sie auch. Ob das regelmäßige Aufsuchen der Back zum Schaffen die Ursache dafür war, kann man nur vermuten, jedenfalls erhielt auch ein Tisch die Bezeichnung Back. Vor jeder Reise wurde auf Segelschiffen die Besatzung in Backschaften, manchmal auch nur Backen eingeteilt. Sie bestanden meistens aus sechs bis zehn Seeleuten, die während der gesamten Reise an einer bestimmten Back schafften. Back als hölzerne Speiseschüssel soll ihren Namen von dem lateinischen bacca – Wasserfass – erhalten haben. Erst viel, viel später wurde aus der Back dann die Messe.
Ähnliche Erläuterungen erreichten uns auch von:
Ulrich Meyer, Kurt-Werner Langer, Eckhard Spiering, Gerd Zitterbart, Jacqueline Heine, Monika Knoth, Rene Simon, Dieter Haase, Andreas Drechsler, Claus Werner, Helmar Fritzsch
Viel Dank für Ihre Zuschriften und die fachkundige Aufklärung!