DDR-Fernseh-Klassiker Zwischen Frühstück und Gänsebraten
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16. Dezember 2021, 13:26 Uhr
Fast 35 Jahre beglückten Margot Ebert und Heinz Quermann die DDR-Fernsehzuschauer am Ersten Weihnachtsfeiertag mit ihrer Show "Zwischen Frühstück und Gänsebraten". Immer am ersten Weihnachtsfeiertag zwischen 11 und 13 Uhr. Dass sich die beiden nicht mochten, überspielten sie gekonnt. Die Matinée war Kult.
Zunächst live aus dem Berliner Friedrichstadtpalast oder dem Palast der Republik übertragen, wurde die Sendung später in Kulturhäusern von Bezirksstädten aufgezeichnet. In der Show wurden Schlager und volkstümliche Weisen, aber auch klassische Musik und Weihnachtslieder von Kinderchören geboten. Und natürlich wirbelten die Tänzer des Fernsehballetts in fantasievollen Kostümen über die Bühne.
Der Sketch
Die Moderatoren, so hörte man, mochten sich nicht. Man merkte es den beiden nie an. Im Gegenteil: Margot Ebert und Heinz Quermann wirkten wie ein altes Ehepaar. Und das spielten sie auch oft in ihren Sketchen.
Höhepunkt: Das satirische Märchen
Von 1982 an wurde die Märchenstunde von Jochen Petersdorf, Autor beim Eulenspiegel-Verlag, zu einem Highlight. Petersdorf las von ihm bearbeitete Märchenklassiker, in denen er den DDR-Alltag parodierte. Dabei gelang es ihm stets, kleine und größere Probleme in der DDR zwischen den Zeilen - aber manchmal auch erstaunlich offen - einfließen zu lassen.
Das Ritual
Zum festen Ritual der Matinee gehörte es, wenn Heinz Quermann kurz vor halb eins die Fernsehzuschauer dazu aufforderte, nun die Kartoffeln aufzusetzen.
Die Ausnahme
Einmal übrigens setzte Moderatorin Margot Ebert aus: Ihren Part übernahmen 1984 das Gesangsduo Monika Hauff und Klaus-Dieter Henkler. Auch sie waren in den 1980er-Jahren Stammgäste in der Sendung. Als der Deutsche Fernsehfunk 1991 seinen Betrieb einstellte, kam nach 34 Jahren auch das Aus für "Zwischen Frühstück und Gänsebraten".