"Sigmund Jähn – Einer von uns!"
Beim Mai-Umzug 1979 sollen in Penzlin, einer Kleinstadt in Mecklenburg, auch die Schüler einer Sonderschule mitmarschiert sein. Und dies sogar an der Spitze des Demonstrations-Zuges. Die Schüler hatte der Weltraumflug Siegmund Jähns offenbar nachhaltig beeindruckt und zur Anfertigung eines Plakats veranlasst, dass sie beim Umzug stolz empor reckten: "Siegmund Jähn – einer von uns!"
Sigmund Jähn öffnet die Mauer
Im Westen Deutschlands war Sigmund Jähn kaum bekannt. Das änderte sich erst 2003 mit dem Kinofilm "Good Bye, Lenin!". Der Film beginnt nämlich mit der Übertragung von Jähns Weltraumflug und endet mit einer rührend-originellen Rede des DDR-Kosmonauten - Jähn öffnet die Mauer und sagt, dass nun endlich auch der Westen an den Segnungen des Sozialismus teilhaben kann. "Regisseur Wolfgang Becker hatte mich gebeten, die Rolle zu übernehmen", sagt Jähn. Doch er habe abgelehnt. Und so hatte sich Sigmund Jähn allein in einem Berliner Kino angesehen, wie am Ende des Films sein Doppelgänger Honecker als Staatsratsvorsitzender ablöst.
Einziger Träger einer hohen Auszeichnung
Am 21. September 1978 bekam Sigmund Jähn neben anderen hohen staatlichen Auszeichnungen von Erich Honecker auch die eigens für ihn kreierte Auszeichnung "Fliegerkosmonaut der DDR" verliehen. Da aber nie wieder ein DDR-Bürger ins All flog, blieb Sigmund der einzige Träger dieser Auszeichnung.