Tiere in Umzäunung vor Boot
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

MDR FERNSEHEN | FAKT IST! aus Magdeburg am 19.03.2025 | 20:15 Uhr Tierschutz außer Kontrolle

06. Januar 2025, 16:20 Uhr

Berichte über Tierquälerei und Vernachlässigung häufen sich in Sachsen-Anhalt. Immer wieder sorgen erschreckende Fälle für Empörung – von hunderten verendeten Schafen in Magdeburg bis zu verwahrlosten Hunde in Bad Lauchstädt. Doch nehmen solche Fälle tatsächlich zu? Und wie kann effektiver Tierschutz aussehen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Diskussion bei "FAKT IST!" am Mittwoch, 19. März, um 20.15 Uhr.

Hunderte verendete Schafe in Magdeburg, misshandelte Pferde in Ditfurt, mehr als 120 Hunde, die unter schlimmen Bedingungen in einer Tierpension gehalten werden – das sind nur drei Fälle von schlimmer Vernachlässigung und Tierquälerei in den vergangenen zwölf Monaten allein in Sachsen-Anhalt.

Tierhaltung trotz Verbot

Sorgt der unsachgemäße oder gar vorsätzlich falsche Umgang mit den Tieren schon für Empörung in der Bevölkerung, wächst das Unverständnis noch, wenn bekannt wird, dass manche der nun angezeigten Tierhalter bereits einschlägig bekannt waren. Gegen einige wurden sogar behördliche Verbote verhängt – sie durften also gar keine Tiere halten. Getan haben sie es trotzdem. Es scheint, als seien die Behörden machtlos gegen Fälle von Tierquälerei und gegen Wiederholungstäter.

Veterinärämter in der Kritik

Aufgedeckt werden solche schlimmen Fälle häufig durch Tierschützer, aber auch jede Bürgerin und jeder Bürger kann Hinweise geben, wenn der Verdacht auf Tierquälerei besteht. Für die Einhaltung der Tiefschutzbestimmungen sind die Veterinärämter zuständig. Sie stehen bei jedem neuen Fall, der bekannt wird, in der Kritik, nicht genauer hingeschaut oder auf Hinweise erst spät reagiert zu haben – egal, ob sie von untergeordneten Behörden kamen oder aus der Bevölkerung.

Tierheime am Limit

Hinzu kommt, dass nach einer Beschlagnahme und Rettung der misshandelten Tiere die Probleme oft nicht gelöst sind. Denn sie müssen untergebracht werden, möglichst artgerecht. Das wiederum bringt Tierheime an ihre Grenzen – räumlich, personell und finanziell.

Tierschützer kritisieren die gesetzlichen Vorgaben für den Tierschutz in Deutschland als zu schwach und zu ungenau. Eine Novellierung des Tierschutzgesetzes – im letzten Jahr von der Bundesregierung auf den Weg gebracht – wird aber nun wohl nicht umgesetzt. Sie scheiterte mit dem Ende der Ampel-Koalition.

Wer kontrolliert, wer in Deutschland Tiere hält? Wo stoßen die Möglichkeiten der Behörden an ihre Grenzen? Und wie kann man Tierquälerei vermeiden und verhindern?

Über diese und andere Fragen diskutiert Anja Heyde mit folgenden Gästen:

  • Dr. vet. Marco König, Tierschutzbeauftragter des Landes Sachsen-Anhalt
  • Kathrin Behrends, Leiterin des Tierheims Satuelle im Landkreis Börde
  • Birgitt Thiesmann, Heimtier-Expertin Tierschutzverein Vier Pfoten

Bürgerreporter Stefan Bernschein befragt die Gäste im Publikum – darunter wieder viele Mitglieder der „MDRfragt“-Gemeinschaft – nach ihren Erfahrungen und ihrer Meinung.

Hier können Sie die Sendung anschauen und mitdiskutieren

Zu sehen ist der MDR-Talk ab 20.15 Uhr im Livestream auf mdr.de/tv. Bereits ab 19 Uhr haben Sie die Möglichkeit, auf mdr.de live mitzudiskutieren.

Schreiben Sie uns gern und melden sich für das Publikum an

Kontakt zur Redaktion

Die mit einem * gekennzeichneten Felder müssen ausgefüllt werden.

Sicherheitsabfrage

Bitte geben Sie folgende Zahlen ein:

Die mit einem * gekennzeichneten Felder müssen ausgefüllt werden.

Mehr zum Thema Tierschutz

Dieses Thema im Programm: FAKT IST! | 19. März 2025 | 20:15 Uhr