unicato Moderator Markus Kavka in einem abgedunkelten Raum mit gemütlichen Sitzmöbeln. Ein paar Lampen sind in den Ecken und an den Wänden des Raumes zu erkennen.
Bildrechte: MDR unicato | Dennis Weißflog

unicato - Das Kurzfilmmagazin Rausch - Kreativität und Exzess

15. Februar 2022, 18:15 Uhr

Die Suche nach Rausch und Ekstase zieht sich durch alle Kulturkreise. Ob durch Drogen, spirituelle Rituale, Extremsport oder einfach nur die durchzechte Nacht in der heimischen Eckkneipe – allesamt sind es rauschhafte Erfahrungen, die nicht selten auch in kreative Zustände münden können.

Im Februar widmet sich unicato dem Thema Rausch und erkundet den schmalen Grat zwischen Exzess und Kreativität in der Filmkunst.

Der Rapper und Filmemacher Dissy ist bekannt für unkonventionelle Konzeptalben und die Produktion von Musikvideos. Bei ihm werden Musik und Bild von Anfang an gemeinsam gedacht. Bei unicato spricht Dissy über die Inszenierung von Drogen und Exzess und seine Lust an rauschhaften, metaphorischen Bildern in seinen Clips.

Der in Österreich lebende Regisseur Daniel Moshel erklärt im Interview mit Moderator Markus Kavka die Bedeutung von Rausch für das kreative Arbeiten. Im Vordergrund steht dabei seine Kurzfilmtrilogie "metube".

Es kommt immer wieder vor, dass Schauspielende so in ihren Rollen aufgehen, dass man von einem "Rausch im Schauspiel" spricht. Claudia Geisler-Bading, Professorin für Bühnenschauspiel, und ihre Tochter Emma Bading, Schauspielerin und Regisseurin, sprechen bei unicato über die Entgrenzung des eigenen Seins und über das "Setlag" nach dem Spiel.

Filme in der Sendung:

NUGGETS von Andreas Hykade (Animation, D 2014, 5min)
Ein Kiwi, der auf seinem Weg auf Nuggets trifft. Ein Rausch. Ein Aufprall. Wie verlockend die Suche nach dem immer schneller ersehnten nächsten Hochgefühl drängt. In nur fünf kurzen Minuten zeigt der Film eindrucksvoll den Verlauf, Leidensweg und Verfall der tödlichen Droge.

DISSY – ARBEIT x CRINGE (Musikvideo, D 2021, 4min)
Dissy veröffentlicht den ersten Teil von seinem Song "Cringe” und droppt die neue Single "Arbeit”, in der er deutlich macht, wie verwaschen dieser Begriff heutzutage ist – denn mittlerweile steht lediglich die Selbstdarstellung, Selbstoptimierung und Selbstverwirklichung im Mittelpunkt. Dabei spricht der Rapper stellvertretend für die junge Mittelschicht Anfang der 2020er und zeigt in seinem Musikvideo als Arbeiter einen Schaffensprozess im Loop.

metube3 von Daniel Moshel (Kurzfilm-Musical, AT 2020, 10min)
Die Musiknerds August und Elfi erobern die Opernbühne. Der dritte Teil der metube-Reihe steht ganz unter dem Credo seines Regisseurs: "Don’t bore your fellow men." ("Langweile deine Mitmenschen nicht.").

ATTABAMBI SCHEISSMICHAN von Paul Poet (Dokumentarfilm AT/D 2020, 13min)
Der Kurzfilm zeigt bisher unveröffentlichte Aufnahmen des exzessiven Regisseurs, Anarchisten und Aktionskünstlers Christoph Schlingensief während einer Theaterproduktion 2003. Eine Deutschland TV-Premiere!

NACHT UEBER KEPLER 452B von Ben Voit (Dokumentarfilm, D 2019, 13min)
Eine kalte Zeit, Menschen suchen Schlaf auf der Straße. Ein Wagen rast durch die Nacht, um aus der Dunkelheit zu holen, was sich darin verlieren könnte. Wir tauchen ab in die Wahrnehmung von Menschen, die keine Ruhe finden. Die vergessen haben wie es ist, in einem richtigen Bett zu schlafen. Flüchtige Bilder verschwimmen, wie im Rausch. Gesprächsfetzen werden zu kollektiven Gedanken. In der Ferne schimmert ein Licht, das auf einen neuen Morgen hoffen lässt und irgendwo dahinter muss Kepler 452b seine Bahnen ziehen.

Special in der Mediathek

2003 inszenierte Schlingensief Jelineks "Bambiland". Dabei hat ihn sein langjähriger Weggefährte, der Filmemacher Paul Poet filmisch begleitet. Mit unicato spricht Paul Poet über die Arbeit mit dem Theater-Anarchisten.


Wann und wo ist die Sendung zu sehen?

Zu sehen ist "Rausch – Kreativität und Exzess" ab Dienstag, 15. Februar, 18 Uhr online in der ARD Mediathek und am 16./17. Februar, 0:10 Uhr im MDR Fernsehen.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | unicato: "Rausch - Kreativität und Exzess" | 17. Februar 2022 | 00:10 Uhr