unicato - Das Kurzfilmmagazin Kurzfilm – Lyrik – Prosa

Rund um die Popup-Buchmesse, die vom 18. bis 20. März als Alternative zur sonst im März stattfindenden Leipziger Buchmesse realisiert wird, widmet sich unicato den kurzen Formen der Literatur und deren Einfluss auf den kurzen Film. Der sogenannte Poetry- bzw. Poesiefilm ist nämlich eng mit der Erfindung des Films verknüpft.

Moderator Markus Kavka trifft für eine Talkrunde, ein "literarisches Quartett", im Roten Salon der Berliner Brotfabrik auf drei Gäste. Cathy de Haan ist Vorstand des Ostpol e.V. und verantwortet in diesem Rahmen das interdisziplinäre Programm "lab/p – poetry in motion", in dem regelmäßig Poetryfilme durch die Zusammenarbeit von Animations-Filmschaffenden und Lyrik-Schreibenden entstehen.

Thomas Zandegiacomo Del Bel ist Filmkurator, Experte für Film- und Medienkunst und einer der künstlerischen Leiter des ZEBRA Poetry Film Festivals, welches vom Haus der Poesie organisiert wird. Er erzählt in der Sendung, woher das Genre kommt, wie es sich entwickelte und welchen Einfluss es auf die Branche hat.

Eine der Preisträgerinnen des letzten ZEBRA Poetry Film Festivals ist Regisseurin Anne Isensee. Bei unicato spricht sie über Rhythmus, Musik und Lyrik und natürlich auch über ihre filmischen Arbeiten. Und wie sie an der Seitentür eines Theaters auf eine Erbin Bertolt Brechts wartete.

DER CONNY IHR PONY von Robert Pohle und Martin Hentze (Animation, D 2008, 5 min)
Der Collagenfilm erzählt von den Gedanken der kleinen Conny, die im schweizerischen Schaffhausen ihr Pony nicht in den Linienbus bekommt. Auf der Suche nach möglichen Schuldigen, die für diesen Missstand verantwortlich sind, entstehen die skurrilsten Gedanken. Vorlage war ein Text des mehrfach ausgezeichneten Slam-Poeten Gabriel Vetter.

KASPAR HAUSERIN von Nelly Chernetskaya und Katia S. Ditzler (experimentelle Animation, D 2014, 5 min)
Spracherwerb und das Arrangieren mit der Unvollkommenheit. Monotoner Singsang kontrapunktiert durch expressive Bilder. Hier stehen verschiedene Köpfe und ihre Verwandlungen für Ideen und das Innere, auch für Wahnsinn und Dissoziation.

SKY von Alina Cyranek und Yara Aly (experimenteller Dokumentarfilm, D / EGY 2019, 3 min)
Ein Kreislauf von Unendlichkeit, Immaterialität und Träumen. SKY ist ein Porträt einer vorsichtigen Annäherung zwischen Himmel und Seele, das an einem Ende beginnt und am anderen endet.

UND DIE WELT DREHT SICH von Rain Kencana (Kurzspielfilm, D 2017, 4 min)
Ein Mädchen macht sich Gedanken über die Hintergründe der Alkoholsucht ihres Vaters, dabei verzahnen sich erzählte Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu einer Zeitebene.

SCHWERELOS von Jannis Lenz (Dokumentarfilm/ Essay, AT 2016, 9 min)
"Skills sind wie Löwenzahn, weil sie an der Straße wachsen." So beschreibt die Poetry-Slam-Künstlerin Fatima Moumouni die Künstler, denen sie in ihrem Gedicht huldigt: Parkour-Läufer.

DIESER FILM HEISST AUS RECHTLICHEN GRÜNDEN BREAKING BERT von Anne Isensee (Animation, D 2020, 5 min)
Dieser Film beginnt mit einem langen Titel und sucht dann recht zügig nach einem guten Ende. Dazwischen kommt einem Einiges bekannt vor. Ein animiertes Lehrstück in schwarz weiß.

ICH WILL von Anne Isensee (Animation, D 2019, 2 min)
ICH WILL laute Farben, bunte Musik und ein Gedicht, das eine Frechheit ist. Das Leben ist kein Wunschkonzert, dieser Film vielleicht schon.

Zu sehen ist "Kurzfilm – Lyrik – Prosa" ab Dienstag, 15. März, 18 Uhr online in der ARD Mediathek und am 16./17. März, 0:05 Uhr im MDR Fernsehen.