"Diamant"-Fahrräder aus Hartmannsdorf bei Chemnitz sind mittlerweile Kult. Seit mehr als 130 Jahren wurden über 11 Millionen Räder produziert. Eine wechselvolle Unternehmensgeschichte voller Erfolge und Rückschläge. Besonders über die Radrennsport-Erfolge wurde "Diamant" bekannt.
Ein Film von Eckehard Schmidt
Hochspannung zur Friedensfahrt 1955. Auf den letzten Metern gewinnt Gustav-Adolf Schur, von allen nur "Täve" genannt, als erster Deutscher die 8. Friedensfahrt - auf einem Rennrad der Marke "Diamant"! Der Sieg ist eine Sensation, genau wie das Rad, auf dem sich der 24-Jährige schindet: "Es war das Gefühl von Sicherheit. Auf einem Rad zu sitzen, auf das man sich zu 100 Prozent verlassen konnte", sagt Täve noch heute. Schon lange in "Sportlerrente", tritt "Täve" mit seinem Freund Wolfgang Lichtenberg noch immer in die Pedalen. Wochenende für Wochenende.
Auch Ursula und Gerd Klein erleben den schönsten Urlaub ihres Lebens ganz privat auf "Diamant"-Sporträdern. 1975 können sie keinen Urlaubsplatz in der DDR ergattern. Kurz entschlossen checken sie deshalb mit ihren Sporträdern auf dem Flughafen "Berlin - Schönefeld" ein um nach Bratislava zu fliegen. Von dort starten sie eine über 1300 Kilometer lange Radtour durch die CSSR und Ungarn. Drei Wochen Abenteuer! "Nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen haben neugierig auf unsere 'Diamanträder' geschaut. Die waren ja bekannt, durch die Friedensfahrt."
Die Alten sind Gold wert! Ludwig Karsch sammelt seit 30 Jahren Diamant Fahrräder. Sein ältestes Rad ist Baujahr 1906. Aber besonders stolz ist der Chemnitzer auf ein grün emailliertes Damenrad, Baujahr 1927. Mit leichtem Rahmen und luxuriöser Ausstattung erobert "Die Schöne aus Sachsen" in den 1920er-Jahren "Diamant" die Radfahrerherzen der Frauen.
Mit der Wende 1989 wollte niemand mehr "Diamant"-Räder kaufen. Von ehemals 1500 Mitarbeitern mussten 1300 gehen. Nach schlaflosen Nächten fasst der letzte Betriebsdirektor der Diamantwerke, Dr. Hartwig Müller, einen Plan, um die Fahrradproduktion zu retten: In schicken Volvos, mit "Diamant" Rädern auf dem Dachgepäckträger, schwärmen seine Händler in den Westen aus. Mit Erfolg: Wenige Monate später verkauft "Diamant" mehr Sporträder in den alten als in den neuen Bundesländern. Ein Lichtblick für die gebeutelten Fahrradbauer.
Die Dokumentation beleuchtet die wechselvolle Geschichte der ältesten mitteldeutschen Fahrradwerke und geht der Frage nach, warum die "Diamant"-Räder bis heute so viele Fans haben. Gegründet 1885 von den Gebrüdern Nevoigt, werden noch heute Fahrräder unter dem Namen "Diamant" gebaut.
Hochspannung zur Friedensfahrt 1955. Auf den letzten Metern gewinnt Gustav-Adolf Schur, von allen nur "Täve" genannt, als erster Deutscher die 8. Friedensfahrt - auf einem Rennrad der Marke "Diamant"! Der Sieg ist eine Sensation, genau wie das Rad, auf dem sich der 24-Jährige schindet: "Es war das Gefühl von Sicherheit. Auf einem Rad zu sitzen, auf das man sich zu 100 Prozent verlassen konnte", sagt Täve noch heute. Schon lange in "Sportlerrente", tritt "Täve" mit seinem Freund Wolfgang Lichtenberg noch immer in die Pedalen. Wochenende für Wochenende.
Auch Ursula und Gerd Klein erleben den schönsten Urlaub ihres Lebens ganz privat auf "Diamant"-Sporträdern. 1975 können sie keinen Urlaubsplatz in der DDR ergattern. Kurz entschlossen checken sie deshalb mit ihren Sporträdern auf dem Flughafen "Berlin - Schönefeld" ein um nach Bratislava zu fliegen. Von dort starten sie eine über 1300 Kilometer lange Radtour durch die CSSR und Ungarn. Drei Wochen Abenteuer! "Nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen haben neugierig auf unsere 'Diamanträder' geschaut. Die waren ja bekannt, durch die Friedensfahrt."
Die Alten sind Gold wert! Ludwig Karsch sammelt seit 30 Jahren Diamant Fahrräder. Sein ältestes Rad ist Baujahr 1906. Aber besonders stolz ist der Chemnitzer auf ein grün emailliertes Damenrad, Baujahr 1927. Mit leichtem Rahmen und luxuriöser Ausstattung erobert "Die Schöne aus Sachsen" in den 1920er-Jahren "Diamant" die Radfahrerherzen der Frauen.
Mit der Wende 1989 wollte niemand mehr "Diamant"-Räder kaufen. Von ehemals 1500 Mitarbeitern mussten 1300 gehen. Nach schlaflosen Nächten fasst der letzte Betriebsdirektor der Diamantwerke, Dr. Hartwig Müller, einen Plan, um die Fahrradproduktion zu retten: In schicken Volvos, mit "Diamant" Rädern auf dem Dachgepäckträger, schwärmen seine Händler in den Westen aus. Mit Erfolg: Wenige Monate später verkauft "Diamant" mehr Sporträder in den alten als in den neuen Bundesländern. Ein Lichtblick für die gebeutelten Fahrradbauer.
Die Dokumentation beleuchtet die wechselvolle Geschichte der ältesten mitteldeutschen Fahrradwerke und geht der Frage nach, warum die "Diamant"-Räder bis heute so viele Fans haben. Gegründet 1885 von den Gebrüdern Nevoigt, werden noch heute Fahrräder unter dem Namen "Diamant" gebaut.
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