Der Dom von Merseburg, direkt über der Saale, kann hunderte Geschichten aus seiner 1.000-jährigen Vergangenheit erzählen. Von einer frühen Herrschaft bis über Leipzig hinaus, von unsagbar wertvollen Schätzen, die einst König Heinrich und Kaiser Otto den Merseburgern schenkten.
Ein Film von Katja Herr
Der Dom von Merseburg, direkt über der Saale, kann hunderte Geschichten aus seiner 1.000-jährigen Vergangenheit erzählen. Von einer frühen Herrschaft bis über Leipzig hinaus, von unsagbar wertvollen Schätzen, die einst König Heinrich und Kaiser Otto den Merseburgern schenkten. Aber es ist eben auch die Geschichte, des legendären Domschatzes, der durch politische Machtkämpfe und kriegerische Auseinandersetzungen geraubt und vernichtet wird. So gehen unschätzbar wertvolle Kostbarkeiten aus Gold, Silber und Diamanten auf dubiose Weise verloren. Bis heute gibt die Vergangenheit den Merseburgern am Dom Rätsel auf.
Nur wenige Einzelteile des einstigen Domschatzes haben die Zeit überdauert. Domarchivar Markus Cottin und Domstiftungsdirektor Holger Kunde versuchen diese Schätze wieder aufzuspüren. Gleich nebenan im historischen Kapitelhaus befindet sich das umfangreiche Dom-Archiv. Markus Cottin entdeckt bei seinen Recherchen in den alten Dokumenten Hinweise, welches Schicksal Einzelteilen dieses Schatzes widerfahren ist. Es ist ein Verzeichnis aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Bis dahin war noch alles beisammen.
"Es ist sozusagen das letzte Lebenszeichen dieser Domschatzstücke … Und die nehmen dann ein ganz trauriges Schicksal, in dem sie zum Teil nach Leipzig gebracht werden. Vor allem die, die sehr gut beweglich sind, kleinere Gerätschaften. Dort werden sie schließlich beschlagnahmt, eingeschmolzen und zur Besoldung des Kriegsvolkes benutzt." Umsonst sucht der Archivar nach diesem Kriegsgeld in den eigenen Beständen. Keine einzige dieser sogenannten Klippen hat sich je nach Merseburg verirrt.
Dafür aber tauchen andere Stücke auf dubiose Weise wieder auf. Wie kann es sein, dass wertvolle Leuchter aus dem Dom plötzlich nach der Wende bei Kunst-Auktionen angeboten werden? Und wo sind eigentlich die Schätze aus den barocken Särgen der Fürstengruft?
Als Beate Tippelt vor dreißig Jahren im Dom als Fremdenführerin beginnt, sieht alles verwüstet aus, entweiht. Viele Särge sind ausgeraubt. Seitdem forschen sie und ihre Kollegen, wer, wann und warum zu DDR-Zeiten in die Gruft eingebrochen ist und wo all der Schmuck hingekommen ist. "Mich berührt es jedes Mal, wenn ich die Fürstengruft betrete. Hier fehlt der Engelskopf an der Stelle komplett. Und man sieht oben drauf ist auch nichts mehr erhalten. Die Inschriften-Tafeln fehlen, das ist schon ein Riesen-Verlust. Das war ja ein Schatz hier. Und jetzt ist das einfach nicht mehr da. Es ist einfach ein Skandal, dass sowas mitgenommen wurde."
Zusammen mit dem Stiftsdirektor Holger Kunde, dem Archivar Markus Cottin und der Fremdenführerin Beate Tippelt begeben wir uns auf die Spurensuche der einst legendären Schätze des Doms von Merseburg. Und wir lüften das Geheimnis: Warum der Merseburger Dom die kostbaren Mitren seiner eigenen Bischöfe nur ausgeliehen bekommt?
Der Dom von Merseburg, direkt über der Saale, kann hunderte Geschichten aus seiner 1.000-jährigen Vergangenheit erzählen. Von einer frühen Herrschaft bis über Leipzig hinaus, von unsagbar wertvollen Schätzen, die einst König Heinrich und Kaiser Otto den Merseburgern schenkten. Aber es ist eben auch die Geschichte, des legendären Domschatzes, der durch politische Machtkämpfe und kriegerische Auseinandersetzungen geraubt und vernichtet wird. So gehen unschätzbar wertvolle Kostbarkeiten aus Gold, Silber und Diamanten auf dubiose Weise verloren. Bis heute gibt die Vergangenheit den Merseburgern am Dom Rätsel auf.
Nur wenige Einzelteile des einstigen Domschatzes haben die Zeit überdauert. Domarchivar Markus Cottin und Domstiftungsdirektor Holger Kunde versuchen diese Schätze wieder aufzuspüren. Gleich nebenan im historischen Kapitelhaus befindet sich das umfangreiche Dom-Archiv. Markus Cottin entdeckt bei seinen Recherchen in den alten Dokumenten Hinweise, welches Schicksal Einzelteilen dieses Schatzes widerfahren ist. Es ist ein Verzeichnis aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Bis dahin war noch alles beisammen.
"Es ist sozusagen das letzte Lebenszeichen dieser Domschatzstücke … Und die nehmen dann ein ganz trauriges Schicksal, in dem sie zum Teil nach Leipzig gebracht werden. Vor allem die, die sehr gut beweglich sind, kleinere Gerätschaften. Dort werden sie schließlich beschlagnahmt, eingeschmolzen und zur Besoldung des Kriegsvolkes benutzt." Umsonst sucht der Archivar nach diesem Kriegsgeld in den eigenen Beständen. Keine einzige dieser sogenannten Klippen hat sich je nach Merseburg verirrt.
Dafür aber tauchen andere Stücke auf dubiose Weise wieder auf. Wie kann es sein, dass wertvolle Leuchter aus dem Dom plötzlich nach der Wende bei Kunst-Auktionen angeboten werden? Und wo sind eigentlich die Schätze aus den barocken Särgen der Fürstengruft?
Als Beate Tippelt vor dreißig Jahren im Dom als Fremdenführerin beginnt, sieht alles verwüstet aus, entweiht. Viele Särge sind ausgeraubt. Seitdem forschen sie und ihre Kollegen, wer, wann und warum zu DDR-Zeiten in die Gruft eingebrochen ist und wo all der Schmuck hingekommen ist. "Mich berührt es jedes Mal, wenn ich die Fürstengruft betrete. Hier fehlt der Engelskopf an der Stelle komplett. Und man sieht oben drauf ist auch nichts mehr erhalten. Die Inschriften-Tafeln fehlen, das ist schon ein Riesen-Verlust. Das war ja ein Schatz hier. Und jetzt ist das einfach nicht mehr da. Es ist einfach ein Skandal, dass sowas mitgenommen wurde."
Zusammen mit dem Stiftsdirektor Holger Kunde, dem Archivar Markus Cottin und der Fremdenführerin Beate Tippelt begeben wir uns auf die Spurensuche der einst legendären Schätze des Doms von Merseburg. Und wir lüften das Geheimnis: Warum der Merseburger Dom die kostbaren Mitren seiner eigenen Bischöfe nur ausgeliehen bekommt?
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