Die Dezember-Sendung von "unicato - Das Kurzfilmmagazin" ist eine Hommage an die Dialekte, die weit mehr sind als nur regionale Sprachvarianten. Sie sind ein Ausdruck von Individualität und ein Bindeglied, das Menschen über die Grenzen der Standarddeutschkenntnisse hinaus verbindet. Sie lädt dazu ein, die Faszination dieser sprachlichen Schätze zu entdecken und sich von der Authentizität und dem Charme der Kurzfilme verzaubern zu lassen.
Sprache ist mehr als nur ein Mittel zur Verständigung - sie ist ein lebendiges Kulturgut, das unsere Identität prägt und Gemeinschaften zusammenhält. In der Vielfalt ihrer Ausdrucksformen spiegelt sich nicht zuletzt die Kultur eines Landes wider. Dialekte, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, sind ein Zeugnis regionaler Eigenheiten und historischer Entwicklungen. Sie sind das Lokalkolorit, das Gespräche pointiert und die Zugehörigkeit zu einer Region unterstreicht.
In der kommenden Ausgabe von "unicato" feiern wir diese sprachliche Vielfalt mit einer Auswahl an Kurzfilmen, die verschiedene Dialekte beinhalten und ihre ganz eigenen Geschichten erzählen. Von Erzgebirgisch über Bayrisch bis hin zu Plattdeutsch - jeder Film ist ein Fenster in eine Welt, in der die Sprache nicht nur Mittel zum Zweck, sondern auch Ausdruck der Lebensart ist. Dabei reicht die Bandbreite von heiteren Alltagsbeobachtungen bis hin zu tiefgründigen persönlichen Geschichten.
"unicato"-Moderator Markus Kavka trifft seine Gesprächspartner:innen im Schreber‘s in Leipzig - dem Geburtsort der Vorstellung eines eigenen Refugiums im grünen Gartenparadies. Mit ihnen taucht er in die Welt der Dialekte ein, wo jeder Satz ein Stück Heimat erzählt:
Mit dem Animations- und Experimentalkünstler Felix Klee sprechen wir über den Trauerprozess nach dem Verlust des Familienhofs in Niederbayern und warum es für ihn so essentiell ist, Tagebuch auf bayrisch zu schreiben.
Der Animationskünstler Michael Bohnenstingl erklärt uns, warum seine Figur Gottlieb nur in Schwäbisch authentisch werden konnte und inwiefern Sprache, Timing und die Figur verwachsen sind.
Jens Rosemann zeigt uns das Erzgebirge aus der heiteren Sicht seiner beiden animierten Figuren Peschi und Poschi und erzählt darüber, warum er in seinen Filmen das Sächsische nach und nach durch Hochdeutsch ersetzt hat.
Der Dokumentarfilmer Erik Lemke spricht über die Transfrau Evi aus Radeberg. Als Mann geboren, merkte Evi lange vor dem Mauerfall, dass sie eine Frau ist - in einer Zeit, in der das Vokabular für Transgenderpersonen noch längst nicht in der breiten Öffentlichkeit angekommen und das Verständnis dafür in der sächsischen Provinz nicht vorhanden war.
Darüber hinaus sprechen wir mit Prof. Dr. Susanne Voigt-Zimmermann von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die sich der Sprech- und Dialektforschung widmet. Sie erklärt uns den Unterschied zwischen Sprache und Dialekt sowie ihren zugesprochenen Eigenschaften, und analysiert, warum die Filme der Sendung trotz Dialekt überhaupt nicht provinziell sind.
Filme in der Sendung:
* "Bis Donnerschdag" von Michael Bohnenstingl (Animation, DE 2017, 9 min)
Gottlieb Schneider will am kommenden Donnerschdag sein Katzentheater beim Talentabend an der Schule vorführen. Doch die anderen Kinder nennen ihn "gay" und schlagen ihn. Nachdem ihm auch der Vertrauenslehrer nur Plattitüden mit auf den Weg gibt, bleibt Gottlieb nichts anderes übrig, als sich ganz in die Rolle einer Katze zu begeben und am Donnerschdag ein blutiges Theater zu inszenieren.
* "Hoamweh Lung" von Felix Klee (Experimenteller Dokumentarfilm, DE 2021, 14 min)
Ein totes Pferd kann man nicht zurückbringen, aber vielleicht kann man einen verlorenen Ort wieder betreten. "Hoamweh Lung" ist ein experimenteller Abschied. Der Film taucht ein in die Lungen eines sterbenden Pferdes und in die Geschichte eines verkauften Familienhofs. 3D-Animationen, Bildschirmaufnahmen und dokumentarisches Material verbinden sich zu einem Essay über rekonstruierte Erinnerung.
* "Badespaß im Multiversum" von Jens Rosemann & Max Rademann (Animation, DE 2011, 5 min)
Ein Animationsfilm aus der Reihe "Peschi und Poschi", die zu Besuch auf der Metaebene sind.
* "Wo ist Justin?" von Kumpels & Friends (Animation, DE 2010, 4 min)
Das "Frisurenschaf" hat eine neue Frisur und ein Date mit Justin. Was war zuerst da, die Frisur oder das Date? Diese Frage drängt sich auf, spielt aber keine Rolle, denn das "Schaf" hat ganz andere Probleme. Am Ende sehen aber alle gut aus. Naja, fast alle.
* "Das grüne Schaf" von Carsten Strauch (Animation, DE 2008, 4 min)
Marcel hat es nicht leicht in der Schule. Als grünes Schaf wird er häufig ausgegrenzt und mit Vorurteilen konfrontiert. Doch seine Familie gibt ihm Halt. Der Film erzählt in kurzen Interview-Ausschnitten vom Alltag der Patchwork-Familie El Sapo und berichtet von den Schwierigkeiten eines partnerschaftlichen Zusammenlebens zwischen Fröschen und Schafen.
* "Plattdeutsch lernen mit Fiete" von Philip Drenckhahn und Julia Schenk (Animation, DE, 2016, 2 min)
Fiete erklärt op platt, wie das mit dem Wetter im Norden ist.
* "Mich vermisst keiner!" von Erik Lemke (Dokumentarfilm, DE 2016, 28 min)
Seit Evelin die Beine amputiert wurden, lassen sich ihre Freunde nicht mehr blicken. Jahrelang sitzt sie nun schon in ihrer Wohnung fest und bewegt sich nur noch zwischen Küche, Computer, Fernseher und Bett. Alte Videoaufnahmen zeigen ihr Leben als Mann vor 25 Jahren: die DDR hat aufgehört zu existieren, doch nicht alle schaffen es, Fuß zu fassen im neuen System.
In der kommenden Ausgabe von "unicato" feiern wir diese sprachliche Vielfalt mit einer Auswahl an Kurzfilmen, die verschiedene Dialekte beinhalten und ihre ganz eigenen Geschichten erzählen. Von Erzgebirgisch über Bayrisch bis hin zu Plattdeutsch - jeder Film ist ein Fenster in eine Welt, in der die Sprache nicht nur Mittel zum Zweck, sondern auch Ausdruck der Lebensart ist. Dabei reicht die Bandbreite von heiteren Alltagsbeobachtungen bis hin zu tiefgründigen persönlichen Geschichten.
"unicato"-Moderator Markus Kavka trifft seine Gesprächspartner:innen im Schreber‘s in Leipzig - dem Geburtsort der Vorstellung eines eigenen Refugiums im grünen Gartenparadies. Mit ihnen taucht er in die Welt der Dialekte ein, wo jeder Satz ein Stück Heimat erzählt:
Mit dem Animations- und Experimentalkünstler Felix Klee sprechen wir über den Trauerprozess nach dem Verlust des Familienhofs in Niederbayern und warum es für ihn so essentiell ist, Tagebuch auf bayrisch zu schreiben.
Der Animationskünstler Michael Bohnenstingl erklärt uns, warum seine Figur Gottlieb nur in Schwäbisch authentisch werden konnte und inwiefern Sprache, Timing und die Figur verwachsen sind.
Jens Rosemann zeigt uns das Erzgebirge aus der heiteren Sicht seiner beiden animierten Figuren Peschi und Poschi und erzählt darüber, warum er in seinen Filmen das Sächsische nach und nach durch Hochdeutsch ersetzt hat.
Der Dokumentarfilmer Erik Lemke spricht über die Transfrau Evi aus Radeberg. Als Mann geboren, merkte Evi lange vor dem Mauerfall, dass sie eine Frau ist - in einer Zeit, in der das Vokabular für Transgenderpersonen noch längst nicht in der breiten Öffentlichkeit angekommen und das Verständnis dafür in der sächsischen Provinz nicht vorhanden war.
Darüber hinaus sprechen wir mit Prof. Dr. Susanne Voigt-Zimmermann von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die sich der Sprech- und Dialektforschung widmet. Sie erklärt uns den Unterschied zwischen Sprache und Dialekt sowie ihren zugesprochenen Eigenschaften, und analysiert, warum die Filme der Sendung trotz Dialekt überhaupt nicht provinziell sind.
Filme in der Sendung:
* "Bis Donnerschdag" von Michael Bohnenstingl (Animation, DE 2017, 9 min)
Gottlieb Schneider will am kommenden Donnerschdag sein Katzentheater beim Talentabend an der Schule vorführen. Doch die anderen Kinder nennen ihn "gay" und schlagen ihn. Nachdem ihm auch der Vertrauenslehrer nur Plattitüden mit auf den Weg gibt, bleibt Gottlieb nichts anderes übrig, als sich ganz in die Rolle einer Katze zu begeben und am Donnerschdag ein blutiges Theater zu inszenieren.
* "Hoamweh Lung" von Felix Klee (Experimenteller Dokumentarfilm, DE 2021, 14 min)
Ein totes Pferd kann man nicht zurückbringen, aber vielleicht kann man einen verlorenen Ort wieder betreten. "Hoamweh Lung" ist ein experimenteller Abschied. Der Film taucht ein in die Lungen eines sterbenden Pferdes und in die Geschichte eines verkauften Familienhofs. 3D-Animationen, Bildschirmaufnahmen und dokumentarisches Material verbinden sich zu einem Essay über rekonstruierte Erinnerung.
* "Badespaß im Multiversum" von Jens Rosemann & Max Rademann (Animation, DE 2011, 5 min)
Ein Animationsfilm aus der Reihe "Peschi und Poschi", die zu Besuch auf der Metaebene sind.
* "Wo ist Justin?" von Kumpels & Friends (Animation, DE 2010, 4 min)
Das "Frisurenschaf" hat eine neue Frisur und ein Date mit Justin. Was war zuerst da, die Frisur oder das Date? Diese Frage drängt sich auf, spielt aber keine Rolle, denn das "Schaf" hat ganz andere Probleme. Am Ende sehen aber alle gut aus. Naja, fast alle.
* "Das grüne Schaf" von Carsten Strauch (Animation, DE 2008, 4 min)
Marcel hat es nicht leicht in der Schule. Als grünes Schaf wird er häufig ausgegrenzt und mit Vorurteilen konfrontiert. Doch seine Familie gibt ihm Halt. Der Film erzählt in kurzen Interview-Ausschnitten vom Alltag der Patchwork-Familie El Sapo und berichtet von den Schwierigkeiten eines partnerschaftlichen Zusammenlebens zwischen Fröschen und Schafen.
* "Plattdeutsch lernen mit Fiete" von Philip Drenckhahn und Julia Schenk (Animation, DE, 2016, 2 min)
Fiete erklärt op platt, wie das mit dem Wetter im Norden ist.
* "Mich vermisst keiner!" von Erik Lemke (Dokumentarfilm, DE 2016, 28 min)
Seit Evelin die Beine amputiert wurden, lassen sich ihre Freunde nicht mehr blicken. Jahrelang sitzt sie nun schon in ihrer Wohnung fest und bewegt sich nur noch zwischen Küche, Computer, Fernseher und Bett. Alte Videoaufnahmen zeigen ihr Leben als Mann vor 25 Jahren: die DDR hat aufgehört zu existieren, doch nicht alle schaffen es, Fuß zu fassen im neuen System.
Moderation
- Markus Kavka
Anschrift
-
MDR LANDESFUNKHAUS THÜRINGEN
Gothaer Straße 36
99094 Erfurt