Italien, das klassische Reiseland der Bildungstouristen, entwickelte sich nachdem Krieg zu einem Land der Tourismusindustrie. Einerseits ermöglichte derwirtschaftliche Boom den Italienern den ritualisierten August-Urlaub am Meer - bis in die 90er Jahre waren italienische Urlauber ihrem Heimatland treu.
Italien, das klassische Reiseland der Bildungstouristen, entwickelte sich nachdem Krieg zu einem Land der Tourismusindustrie. Einerseits ermöglichte derwirtschaftliche Boom den Italienern den ritualisierten August-Urlaub am Meer - bis in die 90er Jahre waren italienische Urlauber ihrem Heimatland treu. In den 50er Jahren etablierte sich zeitgleich ein Tourismus der Ausländer, bevorzugt der Deutschen und Engländer, wofür stellvertretend die Rimini-Küste steht, die einen günstigen Sonnenurlaub (Teutonengrill) garantierte. Sowohl für den einheimischen wie den ausländische Tourismus entstand ein vielfältiges Spektrum von moderner Urlaubsarchitektur, die zum Teil an den experimentellen Modellen der faschistischen Bauästhetik anknüpfte.
Beispiele finden sich in Ligurien, Apulien und an der Adria nahe Rimini.
Es sind vor allem die 50er, 60er und 70er Jahre, in der die europäische Nachkriegswirtschaft boomte, die Kaufkraft der Bürger wuchs, in der Fortschrittsenthusiasmus und Technikgläubigkeit (noch) die treibenden Kräfte sind. Es ist die Zeit, in der gigantische Bettenburgen an Strände und in Berglandschaften gesetzt wurden, um das "Tourismus-für alle"-Versprechen wahr zu machen. Das ehemals der Oberschicht vorbehaltene Privileg des Reisens wurde zu einem Volkssport. Es entstanden spezielle Regenerationsorte, auch Dörfer, die sich emotional und visuell in das kollektive Gedächtnis von Generationen eingelagert haben wie die wechselnden Sommerhits dieser Zeit. Diese riesigen Freizeitmaschinerien, die in Ost wie in West entstanden, generierten eigene Architekturtypen, die mit modernen Baumaterialien unterschiedliche Stile der Architekturgeschichte aufgriffen: Brutalismus, Modernismus, Kubismus sind Signalbegriffe dieser Bauweise. Heute erscheinen diese inzwischen historisch gewordenen Urlaubskomplexe oft wie überdimensionale Findlinge in ansonsten weitgehend geschützten See- und Gebirgslandschaften.
In drei Folgen sollen Urlaubszentren vorgestellt werden, die sich architektonisch voneinander abheben und in deren architektonischen Konzepten sich unterschiedliche Zielsetzungen ausdrücken.
Beispiele finden sich in Ligurien, Apulien und an der Adria nahe Rimini.
Es sind vor allem die 50er, 60er und 70er Jahre, in der die europäische Nachkriegswirtschaft boomte, die Kaufkraft der Bürger wuchs, in der Fortschrittsenthusiasmus und Technikgläubigkeit (noch) die treibenden Kräfte sind. Es ist die Zeit, in der gigantische Bettenburgen an Strände und in Berglandschaften gesetzt wurden, um das "Tourismus-für alle"-Versprechen wahr zu machen. Das ehemals der Oberschicht vorbehaltene Privileg des Reisens wurde zu einem Volkssport. Es entstanden spezielle Regenerationsorte, auch Dörfer, die sich emotional und visuell in das kollektive Gedächtnis von Generationen eingelagert haben wie die wechselnden Sommerhits dieser Zeit. Diese riesigen Freizeitmaschinerien, die in Ost wie in West entstanden, generierten eigene Architekturtypen, die mit modernen Baumaterialien unterschiedliche Stile der Architekturgeschichte aufgriffen: Brutalismus, Modernismus, Kubismus sind Signalbegriffe dieser Bauweise. Heute erscheinen diese inzwischen historisch gewordenen Urlaubskomplexe oft wie überdimensionale Findlinge in ansonsten weitgehend geschützten See- und Gebirgslandschaften.
In drei Folgen sollen Urlaubszentren vorgestellt werden, die sich architektonisch voneinander abheben und in deren architektonischen Konzepten sich unterschiedliche Zielsetzungen ausdrücken.
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