Die Themen:
* Zeitgemäß Erinnern im digitalen Raum
* Karl-Schmidt-Rottluff, zu Hause in Rottluff
* Das Leben des Casanova 300 Jahre nach seiner Geburt
* "Macht im Umbruch" - die Herausforderungen einer sich neu ordnenden Welt
* Kulturkalender
* Zeitgemäß Erinnern im digitalen Raum
Am 11. April jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald zum 80. Mal. Die Stiftung der Gedenkstätte plant zahlreiche Veranstaltungen um an die rund 250.000 Häftlinge zu erinnern. Diese Jahrestage mit Ausstellungen, Konzerten und Theateraufführungen sind ein zentraler Bestandteil deutscher Erinnerungskultur. Doch die Aufklärung über die Verbrechen der Nationalsozialisten muss das ganze Jahr über stattfinden, insbesondere angesichts der wachsenden Verbreitung geschichtsrevisionistischer Inhalte im Netz.
Die Social-Media-Aktivistin Susanne Siegert begegnet dieser Herausforderung mit großem Erfolg auf ihren Tik-Tok- und Instagram Kanälen. Mit ihren Kurzvideos erreicht sie Hunderttausende, vor allem junge Menschen, und vermittelt Wissen über die NS-Zeit auf innovative Weise. "artour" spricht mit ihr und dem Leiter der Gedenkstätte Buchenwald, Jens-Christian Wagner, über die Herausforderungen der Erinnerungskultur in einer Zeit zunehmender antisemitischer Einstellungen.
* Karl-Schmidt-Rottluff, zu Hause in Rottluff
Er ist einer der vier bekanntesten Maler der Brücke. Karl-Schmdt-Rottluff (1884-1976) gehörte zu den Expressionisten, deren "Farbstürme" nach 1905 die Kunst revolutionierten. Weniger bekannt ist, dass er sich nach seinem Geburtsort Rottluff benannte, einem Stadtteil von Chemnitz. Das wird sich jetzt ändern, denn in Rottluff wird ein Karl-Schmidt-Rottluff-Haus eingeweiht. Nach langen Mühen auch einer privaten Stiftung ist unmittelbar neben der ebenfalls erhaltenen Rottluffer Mühler, dem eigentlichen Geburtshaus, die Villa der Familie Rottluff denkmalpflegerisch saniert und eine kleine Ausstellung eingerichtet worden. Nicht zuletzt mit Hilfe des Kulturhauptstadt-Jahres in Chemnitz werden dort jetzt eine biographische Übersicht, jugendliche Zeichnungen, Gebrauchs- und sogar bisher unbekannte Kunstwerke, unter anderem aus dem Besitz der Familie, gezeigt.
* Das Leben des Casanova 300 Jahre nach seiner Geburt
Giacomo Casanova ist fälschlicherweise als monomanischer Frauenjäger in die Geschichte eingegangen. Entgegen diesem Klischee ist der Venezianer eine überraschend facettenreiche Persönlichkeit, die sich mit Leidenschaft und Erlebnishunger in immer neue Rollen stürzt. Er studierte Jura in Padua, agierte als Abate, Soldat und Finanzberater des französischen Königs, verdiente seinen Lebensunterhalt als Magier, traf namhafte Persönlichkeiten seiner Zeit wie Rousseau, Voltaire, Friedrich den Großen und Katharina von Russland. Seine Memoiren "Geschichte meines Lebens" gelten heute als Weltliteratur, erstmals halten darin menschliche Körperflüssigkeiten wie Blut, Schweiß, Urin, und Eiter Einzug in die Literaturgeschichte.
"artour" porträtiert anlässlich seines 300. Geburtstages den legendären Lebemann, der seine letzten dreizehn Lebensjahre im böhmischen Schloss Dux südlich von Dresden verbrachte und dem es gelang, sich mit seinen Schriften zu einer unverwüstlichen Popfigur zu machen.
* "Macht im Umbruch" - die Herausforderungen einer sich neu ordnenden Welt
Welche politische Rolle soll Deutschland im 21. Jahrhundert übernehmen? Wie steuert russische Propaganda die Politik im eigenen Land und in der Welt? Und wie blicken osteuropäische Länder auf die Gefahr durch Russland?
Der Politikwissenschaftler Herfried Münkler beschreibt in seinem neuen Buch "Macht im Umbruch" die komplexen Herausforderungen einer sich neu ordnenden, multipolaren Weltordnung und entwickelt Strategien für die deutsche Politik: Deutschland, so Münkler, muss in Europa eine führende Rolle übernehmen.
Das Buch "Pop-Up-Propaganda" der in Berlin lebenden russischen Journalistin Irina Rastorgueva hat den Leipziger Buchpreis in der Kategorie Sachbuch gewonnen. Sie schildert in furios ironischem Ton den alltäglichen Wahnsinn russischer Desinformation. Und sie gibt Tipps, wie Russinnen und Russen trotz staatlicher Überwachung und ständiger Gefahr Widerstand leisten können.
Michael Thumann, langjähriger Moskau-Korrespondent der "Zeit", schildert in seiner Reisereportage "Eisiges Schweigen flussabwärts" seine Fahrt von Moskau und Berlin. An den Grenzen erlebt er eine erneute Teilung Europas: Während der Westen auf eine friedliche Einigung mit Russland hofft, fürchten sich viele Osteuropäer vor russischer Angriffslust und Revanchismus.
Kulturkalender
* Opernpremiere "Die Passagierin", DNT Weimar am 5.4., im Rahmen der Themenwoche "Ressource Erinnerung"
* Eröffnung Elbland Kunsthalle in Riesa, erste Ausstellung "WieDERHALL" bis 12.6.
* "Another German Tank Story", ab 10.4. im Kino
Am 11. April jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald zum 80. Mal. Die Stiftung der Gedenkstätte plant zahlreiche Veranstaltungen um an die rund 250.000 Häftlinge zu erinnern. Diese Jahrestage mit Ausstellungen, Konzerten und Theateraufführungen sind ein zentraler Bestandteil deutscher Erinnerungskultur. Doch die Aufklärung über die Verbrechen der Nationalsozialisten muss das ganze Jahr über stattfinden, insbesondere angesichts der wachsenden Verbreitung geschichtsrevisionistischer Inhalte im Netz.
Die Social-Media-Aktivistin Susanne Siegert begegnet dieser Herausforderung mit großem Erfolg auf ihren Tik-Tok- und Instagram Kanälen. Mit ihren Kurzvideos erreicht sie Hunderttausende, vor allem junge Menschen, und vermittelt Wissen über die NS-Zeit auf innovative Weise. "artour" spricht mit ihr und dem Leiter der Gedenkstätte Buchenwald, Jens-Christian Wagner, über die Herausforderungen der Erinnerungskultur in einer Zeit zunehmender antisemitischer Einstellungen.
* Karl-Schmidt-Rottluff, zu Hause in Rottluff
Er ist einer der vier bekanntesten Maler der Brücke. Karl-Schmdt-Rottluff (1884-1976) gehörte zu den Expressionisten, deren "Farbstürme" nach 1905 die Kunst revolutionierten. Weniger bekannt ist, dass er sich nach seinem Geburtsort Rottluff benannte, einem Stadtteil von Chemnitz. Das wird sich jetzt ändern, denn in Rottluff wird ein Karl-Schmidt-Rottluff-Haus eingeweiht. Nach langen Mühen auch einer privaten Stiftung ist unmittelbar neben der ebenfalls erhaltenen Rottluffer Mühler, dem eigentlichen Geburtshaus, die Villa der Familie Rottluff denkmalpflegerisch saniert und eine kleine Ausstellung eingerichtet worden. Nicht zuletzt mit Hilfe des Kulturhauptstadt-Jahres in Chemnitz werden dort jetzt eine biographische Übersicht, jugendliche Zeichnungen, Gebrauchs- und sogar bisher unbekannte Kunstwerke, unter anderem aus dem Besitz der Familie, gezeigt.
* Das Leben des Casanova 300 Jahre nach seiner Geburt
Giacomo Casanova ist fälschlicherweise als monomanischer Frauenjäger in die Geschichte eingegangen. Entgegen diesem Klischee ist der Venezianer eine überraschend facettenreiche Persönlichkeit, die sich mit Leidenschaft und Erlebnishunger in immer neue Rollen stürzt. Er studierte Jura in Padua, agierte als Abate, Soldat und Finanzberater des französischen Königs, verdiente seinen Lebensunterhalt als Magier, traf namhafte Persönlichkeiten seiner Zeit wie Rousseau, Voltaire, Friedrich den Großen und Katharina von Russland. Seine Memoiren "Geschichte meines Lebens" gelten heute als Weltliteratur, erstmals halten darin menschliche Körperflüssigkeiten wie Blut, Schweiß, Urin, und Eiter Einzug in die Literaturgeschichte.
"artour" porträtiert anlässlich seines 300. Geburtstages den legendären Lebemann, der seine letzten dreizehn Lebensjahre im böhmischen Schloss Dux südlich von Dresden verbrachte und dem es gelang, sich mit seinen Schriften zu einer unverwüstlichen Popfigur zu machen.
* "Macht im Umbruch" - die Herausforderungen einer sich neu ordnenden Welt
Welche politische Rolle soll Deutschland im 21. Jahrhundert übernehmen? Wie steuert russische Propaganda die Politik im eigenen Land und in der Welt? Und wie blicken osteuropäische Länder auf die Gefahr durch Russland?
Der Politikwissenschaftler Herfried Münkler beschreibt in seinem neuen Buch "Macht im Umbruch" die komplexen Herausforderungen einer sich neu ordnenden, multipolaren Weltordnung und entwickelt Strategien für die deutsche Politik: Deutschland, so Münkler, muss in Europa eine führende Rolle übernehmen.
Das Buch "Pop-Up-Propaganda" der in Berlin lebenden russischen Journalistin Irina Rastorgueva hat den Leipziger Buchpreis in der Kategorie Sachbuch gewonnen. Sie schildert in furios ironischem Ton den alltäglichen Wahnsinn russischer Desinformation. Und sie gibt Tipps, wie Russinnen und Russen trotz staatlicher Überwachung und ständiger Gefahr Widerstand leisten können.
Michael Thumann, langjähriger Moskau-Korrespondent der "Zeit", schildert in seiner Reisereportage "Eisiges Schweigen flussabwärts" seine Fahrt von Moskau und Berlin. An den Grenzen erlebt er eine erneute Teilung Europas: Während der Westen auf eine friedliche Einigung mit Russland hofft, fürchten sich viele Osteuropäer vor russischer Angriffslust und Revanchismus.
Kulturkalender
* Opernpremiere "Die Passagierin", DNT Weimar am 5.4., im Rahmen der Themenwoche "Ressource Erinnerung"
* Eröffnung Elbland Kunsthalle in Riesa, erste Ausstellung "WieDERHALL" bis 12.6.
* "Another German Tank Story", ab 10.4. im Kino
Moderation
- Thomas Bille
Anschrift
-
MDR-Fernsehen
Redaktion "artour"
04360 Leipzig
Tel.: 0341 3007227
Fax: 0341 3007285