Volleyball | Bundesliga-Playoffs VC Bitterfeld-Wolfen mit (fast) durchweg positivem Saisonfazit
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23. März 2024, 11:11 Uhr
Als Neulinge direkt in die Playoffs: Der VC Bitterfeld-Wolfen hat eine tolle Premieren-Saison in der Volleyball-Bundesliga gespielt, sportlich soweit es ging überzeugt und das Beste aus den Möglichkeiten gemacht. Eine Sache aber hatten die Sachsen-Anhalter unterschätzt. An der soll nun gearbeitet werden.
Mit einer 0:3-Niederlage beim TSV Giesen ist die erste Saison des Volleyballclubs Bitterfeld-Wolfen in der 1. Bundesliga zu Ende gegangen. Trotz des deutlichen Ergebnisses sah man nur wenige hängende Köpfe bei dem Team von Lukas Thielemann. Denn ein Blick auf die gesamte Saison verrät, dass die "BiWos" als Neulinge zu überzeugen wussten.
Bessere Platzierung "wäre vermessen gewesen"
"Wir sind sehr zufrieden mit der Hauptrunde. Wir haben alle Spiele gewonnen, gegen die vermeintlich schlagbaren Teams. Der siebte Platz war der beste, der drin war", hatte deshalb Thielemann schon vor dem Spiel in Giesen gesagt. Eine noch bessere Platzierung "wäre vermessen gewesen. Davon sind wir auch zu weit weg, das wissen wir."
Auch Präsident Michael Eisel platzte fast vor Stolz auf das Erreichte: "Man kann das gar nicht in Worten beschreiben. So eine erste Saison ist unfassbar. Wir sind sportlich total in der 1. Liga angekommen. Zehn Siege als Aufsteiger – was willst du mehr?" Das Abschneiden sei "ein absolut phänomenales Ergebnis".
Grundlagen von Lodi gelegt
Dabei mussten die Verantwortlichen im Winter eine so nicht geplante Neubesetzung auf dem Trainerstuhl vornehmen. Thielemann hatte "BiWo" erst im Januar von Alessandro Lodi übernommen, der um eine kurzfristige Vertragsauflösung gebeten hatte, um ein Angebot aus Indonesien annehmen zu können. Der Italiener hatte den Grundstein für das erfolgreiche Abschneiden gelegt.
"Er hat sehr Vieles in den Verein reingebracht, nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch daneben. Es war ja alles ein bisschen Neuland und er hat es in die richtige Bahn geleitet", lobte Kapitän Tim Köpfli. Auf diesen Voraussetzungen habe man aufgebaut und weitergearbeitet, so der Schweizer weiter.
"Auf einem Niveau gespielt, welches wir vorher nicht hatten"
Aber nicht nur für den Ex-Trainer war Köpfli voll des Lobes, sondern auch für seine Mannschaftskollegen. "Für viele Jungs war das alles noch ganz neu. Ich weiß noch, wie wir am Anfang zusammengefunden haben und sehe jetzt die Entwicklungen, die diese Spieler über das ganze Jahr gemacht haben. Und es ist echt cool, da als Kapitän mitgeholfen zu haben."
Am Ende sei bei den meisten eine deutliche Leistungssteigerung zu sehen gewesen: "Viele Spieler haben auf einem Niveau gespielt, welches sie vorher nicht hatten." Die Früchte der Arbeit war letztlich der Einzug ins Playoff-Viertelfinale, wo der Hauptrundenzweite aus Giesen dann jedoch deutlich zu stark war.
Viel Neues für Bitterfeld-Wolfen in der neuen Saison
Mit dem Ende der aktuellen Saison beginnt für Bitterfeld-Wolfen bereits die Arbeit an der kommenden. "Im Kader gibt es immer große Veränderungen. Wir werden uns nächste Saison neu aufstellen müssen, das gehört dazu", erklärte Thielemann, der selbst noch gar nicht weiß, ob es für ihn als Cheftrainer weitergeht.
Abseits des sportlichen Personals gibt es weitere Baustellen beim VC - nämlich bei der Organisation. "Es ist ein extremer Unterschied im organisatorischen Bereich gegenüber der 2. Bundesliga. Der Spielbetrieb ist fast wie bei einer Firma organisiert. Da waren wir auch noch nicht so richtig vorbereitet gewesen", gab Präsident Eisel zu. Auch Thielemann sieht dort deutlichen Verbesserungsbedarf: "Das alles Drumherum muss reibungslos laufen. Die Spieler erwarten, dass alles auf höchstem Niveau ist - nicht nur das Sportliche."
Frage nach der Spielstätte
Und dann gibt es ja auch noch den Wunsch nach einer neuen Spielstätte. Die Bernsteinhalle Friedersdorf versprüht nur bedingt Bundesliga-Atmosphäre. Ein Neubau einer Mehrzweckhalle wäre daher das favorisierte Modell der VC-Verantwortlichen. Aber da muss die Politik mitspielen. "Es gibt kleine Signale, dass sich dort etwas bewegt", so Eisel.
Mit dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt sei dem Verein eine gewisse Wertschätzung entgegengebracht worden, auch wenn dies "noch kein Hallen-Neubau" ist. Man wolle sich als Bundesliga-Standort zu einem Aushängeschild für die Region entwickeln. Zudem würde eine neue Mehrzweckhalle auch einen Mehrwert für andere Akteure bringen.
Der VC Bitterfeld-Wolfen hat also für sein zweites Jahr in der Bundesliga noch an einigen Stellen Raum für Verbesserung - oder "Nachholbedarf", wie es der Präsident formuliert: "Wir sind da, um zu lernen."
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rac
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Sportblock | 22. März 2024 | 22:40 Uhr
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