In Spiel eins nach den Trennungsgerüchten um Cheftrainer Misha Kaufmann hat der ThSV Eisenach gegen den THW Kiel einen großen Kampf gezeigt. Die Thüringer mussten sich am Ende dennoch mit 33:37 (16:23) geschlagen geben. Nach Spielende ging es aber vor allem um eine Frage: Bleibt Kaufmann in Eisenach?

Angesprochen auf seine berufliche Zukunft beim ThSV hielt sich der Schweizer bedeckt. "Ich will das definitiv nicht beantworten. An mich wurde komischerweise herangetragen, dass mein Vertrag aufgelöst wurde. Das ist eine Lüge", sagte Kaufmann, der während des Spiels mit Sprechhören von den Fans gefeiert wurde, im Interview mit SPORT IM OSTEN. "Ich konzentriere mich auf das Sportliche und habe hier noch ein gültiges Arbeitspapier."

Eisenachs Präsident Shpetim Alaj erklärte, man sei mit Kaufmann in Gesprächen und versuche "eine Lösung zu finden." Nächste Woche soll es wohl Gewissheit geben. "Im Moment gibt es dazu aber nichts zu sagen", so Alaj. "Wir stehen zu unserem Trainer und wollen gemeinsam unseren Weg durchziehen."

Gegen Rekordmeister Kiel leistete Eisenach von Beginn an ordentlich Gegenwehr. Großen Anteil daran hatte Nationalspieler Marko Grgic, der allein 14 Tore erzielte. Die ersten Minuten hielt der ThSV gut mit. Wegen einiger Zeitstrafen gelang den Gästen aus Kiel dann aber ein 6:0-Lauf (5:11/14.). Eisenach lag zwischenzeitlich mit neun Toren zurück (13:22/27.), konnte bis zur Pause aber noch auf 16:23 verkürzen.

Die Thüringer kamen gut aus der Halbzeitpause und sorgten durch einen 4:0-Lauf (20:23/35.) noch einmal für Spannung. Kiel spielte dann aber die eigene Erfahrung aus und ließ Eisenach nie auf weniger als zwei Tore herankommen. Vor allem die THW-Profis Eric Johansson und Domagoj Duvnjak, die jeweils achtmal trafen, hielten den ThSV auf Abstand, sodass die Gäste am Ende die zwei Pluspunkte aus der Werner-Aßmann-Halle mit in den hohen Norden nehmen konnten.

Eisenach-Trainer Kaufmann war mit dem Ergebnis nicht zufrieden. "Wir waren von Anfang an nicht bereit, die Zweikämpfe zu spielen. Kiel hat das gut gemacht und eine unheimliche Qualität. In der zweiten Halbzeit hat sich das geändert."

Im Rahmen des Heimspiels gab der ThSV zudem eine Personalentscheidung bekannt. Moritz Ende hat seinen Vertrag in Eisenach um zwei weitere Jahre bis Juni 2027 verlängert. Der Rechtsaußen, der mit einem Muskelbündelriss derzeit ausfällt, steht seit 2023 in Eisenach unter Vertrag.

dpa/SpiO