Fußball | DFB-Pokal RB Leipzig: Roses Rettung und Nusas Beitrag
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Nachbericht
05. Dezember 2024, 18:47 Uhr
Das war überzeugend: Mit einem deutlichen Sieg im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt hat RB Leipzig seinem Trainer Marco Rose den Job gerettet. Heimlicher Matchwinner war dabei ein erst 19-jähriges Offensivtalent.
Es war die 58. Minute im DFB-Pokalspiel von RB Leipzig gegen Eintracht Frankfurt, als sich im Leipziger Stadion die emotionale Schlüsselszene der Partie abspielte: Nach einem Traumtor von Lois Openda zur 3:0-Entscheidung in diesem Pokal-Achtelfinale rannte erst Openda und gleich darauf die gesamte Mannschaft an die Seitenlinie und jubelte mit Trainer Marco Rose.
Fans und Spieler feiern Coach Rose
Eine Spielertraube erdrückte den nach sechs sieglosen Spielen gefährdeten Coach fast. Die Symbolik war klar, auch wenn Rose nach dem Spiel noch scherzte: "Ich weiß gar nicht, ob Lollo (Lois Openda, Anm. d. Red.) zu mir wollte. Ich stand halt da, da war keiner weiter vor der Bande." Nicht nur die Mannschaft, sondern auch die Fans stärkten den Trainer nach dieser von Rose selbst als "Endspiel" gelabelten Pokalpartie. Mit "Marco Rose"-Rufen feierte der RBL-Fanblock den Coach nach dem Spiel minutenlang. Und Rose gestand am Mikrofon von SPORT IM OSTEN: "Ich bin ein emotionaler Mensch., Das berührt mich schon. Beides."
Zweikämpfe, Intensität, Torschüsse: "Das war der Schlüssel"
Nur vier Tage nach der deutlichen 1:5-Schlappe gegen Wolfsburg setzte sich RB gegen die zuvor in sieben Spielen in Serie siegreiche Eintracht durch. Und zwar beeindruckend – auch in der Statistik: Nicht nur die 15:2 Torschüsse, die endlich mal wieder positive Zweikampfquote oder die höhere Anzahl erfolgreicher Flanken illustrierten das dominante Leipziger Auftreten. Oder, wie Rose nach dem Spiel analysierte: "Wir sind über die kleinen Dinge ins Spiel gekommen, haben einen etwas tieferen Ansatz gewählt. Über die Intensität, über Zweikämpfe in die richtigen Situationen, das war der Schlüssel."
Und, dass die Stürmer wieder trafen: Benjamin Sesko knipste erstmals nach fünf Spielen in vier Wochen wieder, bei Doppeltorschütze Openda platzte der Knoten nach sechs Spielen und fünf Wochen. Erstmals seit Ende August schnürte er sogar den Doppelpack, mit seinem Traumtor zum 3:0 fand das auch die richtige Würdigung.
Drei Assists: Nusa als heimlicher Matchwinner
Heimlicher Held des 3:0-Sieges war aber ein erst 19-Jähriger. Antonio Nusa bereitete alle drei Treffer vor. Der norwegische Nationalspieler war auf der Außenbahn ein ständiger Unruheherd, hatte eine für einen Offensivspieler starke Zweikampfquote (57 Prozent) und brachte 86 Prozent seiner Pässe an. Anders als in vorangegangenen Spielen, als Nusa nach einem gewonnenen ersten Zweikampf den zweiten und dritten Gegenspieler auch noch ausspielen wollte, zeigte sich der Offensivmann gegen Frankfurt gereift. Alle drei Tore konnten entstehen, weil Nusa eben nicht den nächsten Zweikampf suchte, sondern seine Mitspieler direkt anspielte.
Rose: "Seine besten Spiele"
Das war auch Rose nicht entgangen, der Nusa lobte und forderte: "Antonio hat seine besten Spiele als Flügelverteidiger gemacht. Am Ende des Tages ist er schon ein Spieler, der gerne auch ins Eins gegen Eins geht. In den Räumen tut er sich noch ein bisschen schwer." Immer wieder hatte Leipzigs zunehmend unter Druck geratender Trainer an seinem jungen Offensiv-Juwel festgehalten, ihn in Pressekonferenzen gelobt und in Einzelgesprächen gestärkt. Mit seinen drei Assists zahlte Nusa das Vertrauen nun zurück und rettete Rose damit wohl auch den Job.
Nusa mit der Übersicht, Openda und Sesko mit neuem Selbstbewusstsein – sie alle können nun RBL-Rollenvorbilder für die kommenden Aufgaben in der Bundesliga und Champions League sein. Coach Rose fordert, dass sein Team "die Leitung, die vom Wollen zum Tun jetzt kürzer ist, wieder glühen zu lassen."
Marcel Schäfer: "Brauchen weiter Ergebnisse"
Die Schlüsselszene der 58. Minute mit der Jubeltraube um Marco Rose kam derweil auch bei Marcel Schäfer an. Der RB-Sportgeschäftsführer hatte in den vergangenen Wochen Rose das Vertrauen ausgesprochen, wäre bei einer erneuten Niederlage vermutlich aber nicht um eine Entlassung des beliebten Trainers herumgekommen.
"So muss man im DFB-Pokal gegen Frankfurt auftreten. Das war eine geschlossene Reaktion der Mannschaft", analysierte der 40-Jährige. "Ich habe eine totale Überzeugung in diese Gruppe, in das Trainerteam und die Mannschaft. Diese Überzeugung habe ich heute gesehen", sagt Schäfer.
Ausruhen dürfen sich aber weder der Coach noch die Spieler: "Wir wissen, dass wir weiter gute Ergebnisse brauchen. An der Konstanz müssen wir arbeiten." Die nächste Chance dafür ergibt sich am Samstag, in der Bundesliga bei Aufsteiger Holstein Kiel.
Dirk Hofmeister
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 05. Dezember 2024 | 19:30 Uhr
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