Ein Schiedsrichter
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Nach Gesetzesänderung Sachsens Schiedsrichter erhalten künftig mehr Geld

Von Paul Titze

15. Januar 2024, 12:15 Uhr

Der Sächsische Fußball-Verband (SFV) hat die Reisekostenpauschale erhöht. Pro Kilometer erhalten Schiedsrichter etwas mehr Geld. Die Kosten dafür tragen die Vereine. Sachsen-Anhalt und Thüringen überlegen, nachzuziehen.

Es ist nur ein kleiner Schritt, aber dennoch kein unbedeutender. Die aktiven Schiedsrichter Sachsens bekommen seit 1. Januar 2024 für jeden mit dem Auto zurückgelegten Kilometer fünf Cent mehr. Der Betrag steigt somit von 30 auf 35 Cent an. Möglich gemacht hat das eine Änderung des Reisekostengesetzes durch das Land Sachsen, die vom Verband angewendet wird.

Vereine tragen Kosten

Beschlossen wurde die Änderung im Dezember 2023. Allerdings tritt sie nicht automatisch für alle Ligen Sachsens in Kraft, sagt Alexander Rabe, Pressesprecher des SFV, auf Anfrage von Sport im Osten. "Gültig ist der Beschluss ab der Landesklasse. Also für alles, was überregional und außerhalb der Kreise stattfindet." Erwartbar ist aber, dass die Kreise es dem Verband gleichtun.

Getragen wird die Pauschale von den Vereinen selbst. Diese müssen nun schauen, wie sie die entstehenden Mehrkosten ausgleichen können. Der Unmut darüber dürfte sich laut Rabe aber in Grenzen halten, denn: "Auch in unserem Verband herrschen klassische demokratische Strukturen. Die Vereine haben die Möglichkeit, Vertreter zu melden, die ihre Interessen vertreten."

Eingangsportal Sächsischer Fußball-Verband
Der Sächsische Fußball-Verband beschloss kürzlich die Fahrtkosten-Erhöhung. Bildrechte: imago/Picture Point

TFV und FSA noch auf altem Stand

Jeweils noch bei 30 Cent pro Kilometer stehen die beiden anderen mitteldeutschen Verbände. Nach Informationen von Sport im Osten laufen Überlegungen, den Betrag ebenfalls zu erhöhen, aber derzeit an.

In Thüringen, so Volker Westhaus vom Thüringer Fußball-Verband (TFV), solle spätestens auf dem nächsten Verbandstag über das Thema beraten werden. Dieser findet allerdings erst im November des Jahres statt.

In Sachsen-Anhalt spielt man hingegen noch mit verdeckten Karten. Robert Kegler, Pressesprecher des Fußballverbands Sachsen-Anhalt (FSA), erklärt auf Nachfrage: "Wir haben das Thema zur Kenntnis genommen und werden es prüfen."

Faire Verhältnisse durch Ausgleichszahlung

Damit Vereinen mit längeren Anfahrtswegen kein größerer Schaden entsteht als anderen, existiert im Übrigen bei allen drei Verbänden eine einheitliche Regelung. Dazu Alexander Rabe vom SFV: "Nach Ablauf der Saison gibt es eine Schiedsrichterausgleichszahlung. Dabei werden von allen Vereinen die durchschnittlichen Kosten ermittelt und am Ende entsprechend ausgeglichen. Alle Vereine haben so ungefähr die gleiche Höhe an Kosten."

Schiri-Negativtrend in Mitteldeutschland gestoppt

Die drei mitteldeutschen Fußball-Verbände hatten gerade nach den Hochzeiten von Corona mit stark zurückgehenden Schiedsrichterzahlen zu kämpfen. Seit dem vergangenen Jahr soll sich der Trend nach Aussage aller drei befragten Vertreter aber langsam wieder in eine positive Richtung entwickeln. In Sachsen-Anhalt beispielsweise gibt es im laufenden "Junior-Schiri"-Kurs über 100 Anwärter.

Die Erhöhung der Fahrtkosten von 30 auf 35 Cent pro Kilometer kann daher nur eine weitere Maßnahme sein, um das zahlentechnisch deutschlandweit kränkelnde Schiedsrichterwesen noch attraktiver zu gestalten. In Sachsen wurde hierbei nun vorgelegt - andernorts soll nach Möglichkeit schon bald nachgezogen werden.

Dieses Thema im Programm: Sport im MDR AKTUELL Nachrichtenradio | 15. Januar 2024 | 16:40 Uhr

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