Christoph Daferner 1 min
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Fußball | 3. Liga Das kleine Aue gegen das große Dresden? Stimmt!

30. Januar 2025, 09:30 Uhr

Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue pendeln regelmäßig zwischen 2. und 3. Liga. Sind beide Klubs auf Augenhöhe? Sportlich: Ja! Aber wirtschaftlich trennen die sächsischen Top-Vereine Welten. Ein Faktencheck vor dem Duell am Samstag.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde erstmals am 22.08.2024 vor dem Hinrundenspiel zwischen Aue und Dresden veröffentlicht und nun aktualisiert.

Wenn am Samstag (14 Uhr im TV, Stream, Audiostream und Ticker bei SPORT IM OSTEN) in der sächsischen Landeshauptstadt das Derby zwischen der SG Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue steigt, geht es neben den drei Punkten wie immer um viel Prestige.

Dass Aue seit Jahrzehnten sportlich mit Dynamo Dresden mithalten kann, ist dem Klub aus dem Erzgebirge nicht hoch genug anzurechnen. Die wirtschaftlichen Grundlagen wirken eher wie ein Wettlauf zwischen einem Rennwagen und einem alten Fahrrad.

Stefan Kutschke, SG Dynamo Dresden re., reklamiert und erhält danach die gelbe Karte durch Lukas Benen Schiedsrichter li., Tony Menzel, SG Dynamo Dresden, Mitte. 1 min
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Einwohner, Etat, Stadiongröße: Dynamo in einer anderen Welt

Allein schon bei der Größe der Stadt trennen die beiden Vereine Welten. Dresden ist nach Leipzig die zweitgrößte Stadt in Sachsen mit über einer halben Millionen Einwohner. Die Kleinstadt Aue liegt gemessen an den dort lebenden Menschen (19.864, Stand 31.12.2022) auf Augenhöhe mit Annaberg-Buchholz, Glauchau oder Großenhain. Dieses ungleiche Kräfteverhältnis spiegelt sich auch bei den Mitgliederzahlen wider: Dynamo zählt satte 28.039, Aue - Stand 20. August 2024 - 9.330.

Auch beim Etat liegen beide Mannschaften weit auseinander. Aue plant für den Gesamtverein mit circa elf Millionen Euro, Dynamo wird die Zahlen erst bei der Mitgliederversammlung veröffentlichen, in den Medien werden Summen zwischen 23 und 26 Millionen Euro kolportiert.

Grafik Aue vs. Dynamo
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Volles Haus - volle Kassen

In völlig unterschiedlichen Sphären sind beide Vereine auch bei der Größe des Stadions und dem Fan-Interesse unterwegs. Ins Rudolf-Harbig-Stadion passen fast doppelt so viele Zuschauer oder in Zahlen ausgedrückt: 32.249 in Dresden, 16.500 in Aue. Das heißt im Umkehrschluss auch Mehreinnahmen bei den Eintrittsgeldern. 546.278 Fans kamen in der letzten Saison zum Zuschauer-Krösus der 3. Liga, Dynamo Dresden. Das sind im Durchschnitt 28.751 Anhänger pro Spiel. In Aue waren es insgesamt 166.662 Besucher (8.772 im Schnitt).

Die größere Stahlkraft hat die SGD auch bei Social Media, mit 164.000 Followern auf Instagram und 228.925 auf Facebook. Auch da werden die Größenunterschiede zu Aue (55.200/Instagram und 72.824/Facebook) deutlich.

Vorschaubild Archiv Aue - Dresden 2 min
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Vor dem Sachsenderby am Freitag werfen wir mal wieder einen Blick in unser Archiv. 2004 empfing Erzgebirge Aue im November Dynamo Dresden und sorgte für vorweihnachtliche Stimmung bei den "Veilchen"-Fans.

Mi 21.08.2024 14:15Uhr 01:31 min

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Sportlich auf Augenhöhe

Wirtschaftlich scheint es, als würde ein Luxusdampfer gegen ein kleines Fischerboot antreten, sportlich schwimmen beide Vereine aber schon seit geraumer Zeit im gleichen Fahrwasser. In der Saison 2021/22 ging es gemeinsam aus der 2. Bundesliga wieder zurück in der 3. Liga. Seitdem scheiterten die Anläufe, wieder aufzusteigen.

Betrachtet man die letzten 15 Spielzeiten (ab der Saison 2010/11) liegt Aue mit elf Jahren in der 2. Liga und vier Jahren in Liga 3, sogar vor den Schwarz-Gelben aus Dresden (2. BL = 8 Jahre, 3. Liga = 7 Jahre). In der Gesamtbilanz seit 1999, ab da gab es regelmäßige Aufeinandertreffen, ist die Bilanz fast ausgeglichen: Aue gewann dreizehn Ligaduelle, Dynamo zwölf. Zehn Aufeinandertreffen endeten Remis.

Bei den größten Erfolgen zu DDR-Zeiten liegen die "Veilchen" aber deutlich im Hintertreffen: Dynamo ist achtfacher DDR-Fußballmeister und siebenmalige FDGB-Pokalsieger, zudem glänzt ein Einzug ins Halbfinales im UEFA-Pokal-Wettbewerb in den Analen. Aue gewann die DDR-Meisterschaft drei Mal und wurde einmal FDGB-Pokalsieger.

Ausblick

In der Hinrunde war es noch das Duell des 1. gegen den 2., Aue schob sich durch einen 2:0-Heimerfolg sogar kurzzeitig an den Schwarz-Gelben vorbei an die Spitze. Inzwischen sieht die Sache ein wenig anders aus: Während sich die Dresdner bis auf besagtes Hinspiel und einen kurzen Durchhänger rund um den elften Spieltag immer unter den Top 3 positionieren konnten, hängt Aue im Tabellenmittelfeld fest. Unter dem neuen Cheftrainer Jens Härtel gelang in zwei Spielen lediglich ein Punktgewinn. Der Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz beträgt acht Punkte. Dynamo liegt zwei Punkte hinter Aufsteiger und Überraschungsteam Energie Cottbus auf dem zweiten Platz. Das Duell zwischen den beiden sächsischen Top-Vereinen gibt es am Samstag ab 14 Uhr bei SPORT IM OSTEN im TV, Livestream und Ticker.


 SpiO

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 22. August 2024 | 19:30 Uhr

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