Fußball | Bundesliga (F) RB Leipzig und Carl Zeiss Jena bereit für den Bundesliga-Start
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28. August 2024, 10:41 Uhr
Das Warten hat ein Ende: Am Wochenende erwacht die Frauen-Bundesliga aus dem Sommerschlaf. RB Leipzig beginnt mit einem Heimspiel, Aufsteiger Carl Zeiss Jena gastiert bei Eintracht Frankfurt.
Nach dem Bundesliga-Aufstieg startet Carl Zeiss Jena die Mission Klassenerhalt am Samstag (31. August 2024, 12 Uhr im Ticker) mit einem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt. Einen Tag später (18.30 Uhr im Ticker) wird es dann für RB Leipzig zu Hause gegen den 1. FC Köln ernst.
Während RB in der Tabelle schon nach oben schielt, geht es für die Thüringerinnen um das Überleben in der höchsten deutschen Frauen-Fußball-Spielklasse. Nach zwei Jahren Abwesenheit ist Jena zurück in der Bundesliga und will sich künftig wieder in der Beletage festsetzen, wie es den Thüringerinnen noch unter dem Namen USV Jena zwischen 2008 und 2017 gelang. Doch seit 2018 pendeln die Saalestädterinnen zwischen Liga eins und zwei, seit 2020 unter dem Label FC Carl Zeiss.
Klares Ziel Klassenerhalt in Jena
Trainer Florian Kästner blickt dieser Mission optimistisch entgegen. Man könne die Umstände jetzt nicht mit denen in der ersten FCC-Saison im Oberhaus vor drei Jahren vergleichen, sagte der 25-Jährige Sport im Osten. "Die Rahmenbedingungen haben sich verändert. Im letzten Jahr hat eine Entwicklung stattgefunden, die sehr positiv ist." Klar ist jedoch: es geht mal wieder gegen den Abstieg. Dem Ziel Klassenerhalt kommt die Aufstockung der Liga ab dem nächsten Jahr entgegen. Die höchste deutsche Spielklasse umfasst ab der Saison 2025/26 zwei Teams mehr, nur eine Mannschaft muss nach dieser Saison in die zweite Bundesliga. "Wir sind zu einem günstigen Zeitpunkt aufgestiegen", so Kästner. "Dass es nur einen Absteiger gibt, spielt uns in die Karten."
Um ein schlagkräftiges Team auf den Platz zu bringen, blickte der FCC auch ins Ausland und verstärkte sich im Sommer in jedem Mannschaftsteil. Österreichs Torfrau des Jahres Marielle El Sherif wechselte von Sturm Graz nach Thüringen und hat mit der erst 16-jährigen Sofie Lehmann von Bayern München II eine Keeperin zur Seite gestellt bekommen. Aus Island kommt die gebürtige Rand-Berlinerin Gwen Mummert. Für das Mittelfeld wurde Fiona Gaißer, die zuletzt in der höchsten US-amerikanischen Collegeliga spielte, verpflichtet. Die Deutsch-Australierin Anna Margraf wechselte von Sporting Huelva aus der höchsten spanischen Liga nach Thüringen und soll für Tore sorgen. Dazu steigt Defenivspielerin Toma Ihlenburg von Zweitligist SV Meppen auf, ebenso wie Noemi Gentile vom SC Sand.
Neuzugänge sind gut angekommen
Neu ist auch der Co-Trainer: Matthias Buszkowiak war zuletzt in der Regionalliga bei Männer-Top-Team Greifswald als Co-Trainer aktiv, jetzt unterstützt er Carl-Zeiss-Chefcoach Florian Kästner. Nach dem fünften Aufstieg der Jenaerinnen hatte der Verein sechs Spielerinnen verabschiedet. Schmerzhaft war dabei vor allem der Abgang von Spielmacherin Jette ter Horst, die für Liga-Konkurrent Essen spielen wird. Dennoch sieht Trainer Kästner sein Team breiter aufgestellt. "Bisher schaut es ganz gut aus, auch wenn wir leider ein wenig Verletzungspech in der Vorbereitung hatten." Mit Bente Fischer, die sich das Wadenbein gebrochen hat, fällt eine wichtige Stütze in der Defensive lange aus.
Dagegen hätten sich die Neuen gut integriert, meint Kästner. "Es ist schon das Gefühl, dass sie quasi gar keine Neuzugänge sind. Das spricht für sie, aber auch für die Mannschaft, die die neuen Spielerinnen gut aufgefangen haben", lobt der Aufstiegstrainer sein junges Team. "Klar wird es eine Zeit dauern um anzukommen in der Liga. Aber letztendlich haben wir eine sehr gute, ausreichende Qualität um in der Liga zu bestehen." Am besten schon im Duell gegen Eintracht Frankfurt, die sich noch für die Champions League qualifizieren will und als klarer Favorit gegen den Aufsteiger von den Kernbergen gilt.
RB Leipzig: Trainer und vier Spielerinnen neu dabei
Die RB-Frauen gehen in ihre zweite Bundesliga-Saison und werden nun von Jonas Stephan betreut. Der 32-Jährige, der hauptsächlich als Nachwuchstrainer aktiv war, übernahm nach der Trennung von Trainer Saban Uzun das Steuer. Neben dem Trainer sind auch vier Spielerinnen neu an Bord: Torfrau Lina von Schrader aus Hoffenheim und Angreiferin Giovanna Hoffmann vom SC Freiburg kamen von Bundesliga-Konkurrentinnen, ebenso wie Stürmerin Marleen Schimmer vom kommenden Gegner 1. FC Köln. Mittelfeldspielerin Lou-Ann Joly spielte zuletzt in der ersten französischen Liga in Reims. Abwehrspielerin Julia Landenberger wurde nach der Leihe im Vorjahr fest vom FC Bayern München verpflichtet.
RB will sich "Stück für Stück reinarbeiten"
Das Team habe sich finden können, trainiere seit Wochen zusammen, sagte Stephan im Spio-Interview. Doch der neue Coach scheint mit Geduld an die erste Partie heranzugehen. "Es muss am ersten Spieltag noch nicht alles perfekt funktionieren. Wir müssen als Team erst einmal mutig agieren, Dinge versuchen und ausprobieren. So wollen wir uns Stück für Stück reinarbeiten." In einer Liga, in der der 32-Jährige die Bayern als klaren Favoriten sieht, will RB Leipzig "begeisternden Fußball spielen, darauf liegt das Hauptaugenmerk. Darüber hinaus eine bessere Saison als die letzte zeigen, vor allem punktetechnisch. Dann springt hoffentlich ein besserer Tabellenplatz als der Achte heraus."
Die Leipziger Frauen starten mit einem Heimspiel gegen den 1. FC Köln. Der Auftaktgegner entging letzte Saison als Drittletzter nur knapp dem Abstieg, hat sich mit der österreichischen Nationalspielerin Laura Feiersinger (118 Einsätze für den ÖFB) allerdings namhaft verstärkt hat. Nicht umsonst sagte RB-Stürmerin Marlene Müller SpiO: "Köln ist eine kämpferisch starke Truppe, die auch individuell Qualität hat. Aber wir wissen, was wir können und freuen uns auf das Spiel." Zum Auftakt der letzten Saison ging es bereits gegen die Domstädterinnen, RB ging mit 1:2 als Verlierer vom Platz. In der Rückrunde ging es genau anders herum, Leipzig gewann mit 2:1 und schob sich von den Abstiegsrängen. Es folgte eine starke Rückrunde. Dieses Mal soll es auch in der Hinserie besser laufen, am besten bereits gegen die Gegnerinnen vom Rhein.
SpiO
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 28. August 2024 | 19:30 Uhr
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