90+12 Dogan zeichnet sich aus
Marmoush holt aus 16 Metern aus und zwingt Dogan zu einem sehenswerten Reflex. Gute Parade des Lok-Keepers.
Sonntag | 13.08.2023 | 15:30 Uhr
Fußball DFB-Pokal
0:1 Kolo Muani (37.)
0:2 Götze (58.)
0:3 Marmoush (66.)
0:4/0:7 Dina Ebimbe (86./90.+14)
0:5/0:6 Ngankam (89./90.+10)
Dogan - Held (90.+2 Zimmer), Sirch, Wilton, Ballo - Abderrahmane, Piplica - Dombrowa (90. Arslan), Grym (61. Adigo), Atilgan (90. Siakam) - Ziane
Trapp - Hasebe, Koch, Pacho (69. Tuta) - Buta (87. Ngankam), Ebimbe, Skhiri, Max - Götze (65. Hauge), Kolo Muani (65. Marmoush), Lindström (87. Larsson)
11.100
Sirch, Piplica, Atilgan - Pacho
15-minütige Spielunterbrechung nach
Böllern und Rauch auf dem Lok-Dammsitz
(72.)
Schiri Bacher macht Schluss. Rein sportlich: Die Frankfurter sind ihrer Favoritenrolle letztendlich sehr souverän gerecht geworden. Mit Götzes 0:2 aus Lok-Sicht bröckelte der Widerstand des leidenschaftlich auftretenden Civa-Teams. Die Spielunterbrechung überschattet den Tag.
Der FCL ist platt und nur noch körperlich auf dem Platz. Dina Ebimbe nutzt das für den mittlerweile siebten SGE-Treffer.
Marmoush holt aus 16 Metern aus und zwingt Dogan zu einem sehenswerten Reflex. Gute Parade des Lok-Keepers.
Ex-Herthaner Ngankam schnürt den Doppelpack und macht das halbe Dutzend voll. Mit vereinten Kräften verteidigen Wilton und Sirch noch gegen Hauge, den Nachschuss legt Ngankam aber problemlos ins Eck.
Abderrahmane nimmt noch mal Anlauf, setzt zum Flatterball aus der zweiten Reihe an, den Trapp im Nachfassen sichert.
Tja, was soll man sagen. 70 Minuten lang war das hier ein wirklich feines Fußballfest mit einem mutigen, couragierten Außenseiter, der der SGE das Leben lange Zeit richtig schwer machte - jetzt sehnen alle dank ein paar Aufmerksamkeitsbedürftigen auf dem Dammsitz nur noch den Abpfiff herbei.
Auch Held hat sich ausgepowert - Zimmer wird eingewechselt.
Doppelwechsel der Leipziger: Siakam und Arslan bekommen noch ein paar Minuten - Dombrowa und Atilgan verlassen das Feld.
Das ging fix für Ngankam und zu fix für Lok - der SGE-Joker grätscht wenige Momente nach seiner Einwechslung das 5:0 aus Gästesicht.
Lindström hat Schichtende - Larsson übernimmt seine Position. Zudem ist Ngankam für Buta auf dem Platz.
Die Partie ist atmosphärisch längst gelaufen - und kurz nach Wiederanpfiff legt Frankfurt in Person von Dina Ebimbe nach.
Knapp 13 Minuten Unterbrechung sind vorbei - der Ball rollt wieder.
Wir haben die Uhr hier einfach mal weiterlaufen lassen. Gut zehn Minuten sind vergangen. Aber die Teams kommen jetzt zurück. Dürfte also gleich weitergehen.
Es hat sich recht schnell beruhigt. Von den Akteuren ist allerdings noch nichts wieder zu sehen.
Böller, Rauch und Leuchtspuren wurden auf dem Dammsitz gezündet. Schiri Bacher unterbricht die Partie und schickt die Teams erstmal in die Kabine.
Dritter SGE-Wechsel: Tuta kommt für Pacho.
Atilgan hat Frust nach einem Freistoß und knallt den Ball in die Bande. Gelb.
Bei Lok schwinden Kräfte und Konzentration - und die beiden SGE- Joker sind gleich dabei, das auszunutzen: Hauge legt durch die Gasse für Buta, der schiebt quer und Marmoush drückt den Ball über die Linie.
Zweite Gelbe für Lok. Piplica hat sie gesehen.
Die beiden Frankfurter Torschützen haben Feierabend - Kolo Muani und Götze gehen, Marmoush und Hauge kommen.
Erster Wechsel der Partie: Adigo, Torschütze aus Meuselwitz, ersetzt Grym.
Max bringt seinen Keeper Trapp mit einem gewagten Rückpass etwas in die Bredouille - aber der Frankfurter kann es auch mit dem Fuß und bereinigt.
Vorentscheidung! Lindström schüttelt auf Linksaußen Grym ab, legt von der Grundlinie zurück - mit etwas Glück fällt der Ball Götze vor die Füße, der aus acht Metern flach links einschiebt.
Wieder startet Atilgan, diesmal schlägt Sirch einen langen Diagonalball aus der eigenen Hälfte - aber Buta ist am Lok- Angreifer dran und drängt ihn fair ab.
Hinten aufmerksam und vorne mit der Idee - Held hebt den Ball aus dem Halbfeld in den Lauf von Atilgan, aber der Ball gerät ein Stück zu weit - Trapp ist da.
Götze steckt über links für Lindström durch, aber Lok-Rechtsverteidiger Held ist im Sprint, verkürzt den Winkel und läuft den Frankfurter gut ab. Zudem: war's Abseits.
Götze und Kolo Muani machen es nach einem Leipziger Ballverlust schnell - aber die Gastgeber sind schnell wieder postiert und unterbinden die gute Kontergelegenheit.
Weiter geht's in Probstheida. Wie lange kann Lok noch auf Augenhöhe agieren? Beide Teams sind unverändert aus den Kabinen gekommen.
Die Blau-Gelben werden sich ärgern. Das Civa-Team macht es zuweilen einfallslosen Frankfurter richtig schwer, muss bei Ziane- und kann durch Dombrowa sogar in Führung gehen - und fängt sich stattdessen eine Gurke von Kolo Muani. Wir melden uns pünktlich zurück.
Lok erarbeitet sich im letzten Halbzeitmoment noch eine Ecke - Grym schlägt diese ins Zentrum, wo Atilgan zum Kopfball kommt, aber zu früh gesprungen ist - drüber. Dann ist Pause.
120 Sekunden gibt es hier im ersten Durchgang oben drauf. Frankfurt hat der Führungstreffer sichtlich gut getan. Es läuft deutlich flüssiger als noch zuvor.
Götze bringt den ruhenden Ball - aber einmal mehr köpft ihn der omnipräsente Abderrahmane aus dem Strafraum. Ganz starkes Spiel bis dato des Leipzigers.
Am folgenden Freistoß probiert sich Lindström, der wird abgefälscht - rechts zur Ecke.
Lok zieht gleich nach Gelben Karten. Sirch nimmt das taktische Foul gegen Kolo Muani in kauf.
Frankfurt kommt ins Laufen - Zwei- gegen-Zwei-Situation, bei der Lindström den Ball von links nach innen bringt, aber Dogan ist auf dem Posten und begräbt die Pille vor Kolo Muani unter sich.
Unmittelbar nach dem Tor explodierte neben dem Linienrichter ein Böller - der gibt das seinem Chef Bacher mit. Aber es geht umgehend weiter. Sinnlose Aktion von der Gegengerade.
Wie bitter für Lok: Koch spitzelt den Ball auf halbrechts zu Kolo Muani, der bringt den Ball halbhoch scharf an den kurzen Pfosten und dort legt ihn sich Dogan selbst ins Netz. Hmm. Civa wirft verärgert seine Wasserflasche auf den Boden.
Nächster Nadelstich von Lok! Abderrahmane bringt die punktgenaue Flanke von rechts, am langen Pfosten steigt der kleine Dombrowa gegen den großen Buta hoch und köpft um Zentimeter am Dreiangel vorbei.
Kolo Muani hat erstmals etwas Raum über rechts - nimmt Tempo auf, aber Sirch ist an ihm dran und klärt sauber zur Ecke.
Erste Gelbe der Partie - Pacho bekommt sie, nachdem er tollpatschig gegen Ziane zu Werke geht. Zuvor hatte Ballo den Ball sehenswert erkämpft.
Die erste halbe Stunde ist um - noch ist kein Tor gefallen und das ist der Verdienst des emsigen, fleißigen, wachen Auftritts des Regionalligisten.
Ballo kommt im Zweikampf mit Koch in der Frankfurter Hälfte eigentlich zu spät, aber schreit - und zieht den Freistoß. Der wird von Grym getreten und am SGE-Strafraum geklärt.
Unveränderte Situation - Frankfurt findet keine Lücken im FCL- Defensivverbund, tut aber auch viel, viel zu wenig dafür. Planlose Halbfeldflanken wie gerade von Dina Ebimbe fliegen wiederholt ins Nichts der Aschebahn.
Skhiri verlagert nach links, wo Max angerauscht kommt und zur Volley-Flanke ansetzt - aber Dogan steht richtig im kurzen Eck und fängt.
Erste konsequent zu Ende gespielte Passage der Gäste: Ebimbe passt den Ball ins Zentrum, Götze legt für Skhiri auf, der erst den Haken nach links setzt - und dann aus 18 Metern etwas zu hoch zielt. Dennoch: Strammer Abschluss.
Geduldsspiel für die mit gefühlt 85 Prozent Ballbesitz ausgestatteten Frankfurter - Lok macht die Räume sehr eng, der SGE fällt dagegen noch nichts ein.
Wenig später bekommt Abderrahmane von Lindström im Zweikampf unglücklich die Hüfte in den Bauch - steht aber nach kurzer Behandlungspause wieder.
Götze schlüpft über links in Richtung Grundlinie, legt in den Rückraum auf Kolo Muani - der will weiterleiten, aber Abderrahmane hat das gerochen und klärt.
DER RIESE für Lok! Langer Ball, Ziane verlängert, Pacho und Koch sind sich uneinig, Atligan geht dazwischen, bereitet den Weg für Ziane - der läuft mit großen Schritten auf Trapp zu und zieht im Eins-gegen-Eins den Kürzeren. Glück für die SGE, Pech für Lok.
Grad noch sicher, jetzt mit Seifenhand - Dogan lässt Max' Freistoßeingabe durch die Finger rutschen, hat aber Glück, dass er neben dem Tor stand.
Götze sichert einen diagonal getretenen Ball auf halbrechts, legt zurück zu Lindström, dessen Außenrist-Flanke aber in den Armen von Lok-Keeper Dogan landet.
Frankfurt legt sich die tief stehenden Gastgebern zurecht - die bieten der SGE dann im letzten Drittel aber noch keine Lücke.
Lok überlässt der SGE wenig verwunderlich erstmal den Ball - die Gäste bauen geruhsamen über ihren bald 40-jährigen Oldie Makoto Hasebe auf. Aber die Gastgeber sind wach und konsequent im Zweikampf. Jeder gewonnene und nach vorn gedroschene Ball wird bis dato bejubelt. Es sind die kleinen Dinge, die zählen.
Die Partie läuft - Frankfurt in komplett schwarzen Trikots hat angestoßen. Kann der Underdog den Europapokal-Teilnehmer ärgern? Und wenn ja - wie lange? Wir werden es sehen.
... war das Motto der Lok-Fans - die Allermeisten im weiten Rund haben es sich zu Herzen genommen. Es ist die von den Beteiligten vorhergesagte "große Kulisse".
Fünf Minuten noch - die Teams haben sich im langen, engen Spielertunnel des Plache-Stadions postiert. Schiri Bacher führt sie in diesem Moment auf den Rasen.
Bei der Eintracht ist fast alles dabei, was Rang und Namen hat. Unter anderen: Kapitän und Keeper Kevin Trapp, die Neuzugänge Koch und Shkiri sowie nicht zuletzt Mario Götze und Randal Kolo Muani in der Offensive.
Die Startaufstellungen sind da: Lok- Trainer Civa wechselt personell zweimal im Vergleich zum ZFC-Spiel: Ballo verteidigt hinten links, Atilgan rückt auf die offensive Außenbahn. Dafür müssen Schütt und Adigo zunächst auf die Bank.
Und trotzdem betonte Regionalliga- Torschützenkönig Ziane: "Ich glaube, dass es für Frankfurt auch einen leichteren Auftakt hätte geben können. Wir dürfen uns nicht verstecken und uns kleiner machen, als wir sind."
Die Eintracht kann personell aus dem Vollen schöpfen. Heißt: Auch Mario Götze, Randal Kolo Muani oder Torwart Kevin Trapp dürften auflaufen. "Hier läuft wahrscheinlich ein Weltmeister über den Rasen und der andere hat vor kurzem noch das WM-Finale mit Frankreich gespielt. Das ist schon surreal, das kennst du sonst nur aus dem Fernsehen", so Ziane.
29 Jahre nach seinem Vater Klaus hat nun der Ex-Aue-Profi Dino Toppmöller den Trainerposten bei Eintracht Frankfurt übernommen. Vor dem 1. FC Lok, dem Gegner seines Pflichtspieldebüts auf der SGE-Bank, hat er Respekt.
Lok-Trainer Almedin Civa hat im Vorfeld "gar keine Zeit nervös zu sein". Vielmehr freue sich der 51- Jährige "riesig auf das Spiel". Es sei "die Belohnung für die Arbeit eines ganzen Jahres", sagte der frühere Zweitliga-Profi mit Blick auf den herausfordernden Weg bis zum Schsenpokaltriumph über den Chemnitzer FC im vergangenen Juni.
Wenn am Sonntag der Anpfiff erfolgt, wird das altehrwürdige Bruno-Plache- Stadion mit 11.100 Fans aus allen Nähten platzen. "Eine einmalige Kulisse", schwärmte Ziane. Aber auch viel Orga- und Sicherheitsaufwand. Die SGE-Ultras pflegen bekanntermaßen eine Fanfreundschaft mit den Anhängern von Loks Ortsrivale BSG Chemie Leipzig.
"Das hing schon noch ein paar Tage drin. Meuselwitz war für mich ein unfassbar wichtiges Spiel", gestand Lok-Kapitän Djamal Ziane am Freitag und atmete tief durch. Er könne sich nicht an ein ähnliches Spiel mit einer verschenkten Zwei-Tore-Führung erinnern. "Aber uns wird das nicht umhauen."
Die Generalprobe ging für den 1. FC Lok Leipzig bekanntermaßen mächtig in die Hose. Doch je näher das Jahreshighlight im DFB-Pokal rückt, umso mehr glimmt die Vorfreude - und auch das kleine Fünkchen Hoffnung, Frankfurt vor über 11.000 Fans womöglich sogar zu ärgern. Bei uns gibt's die Partie am Sonntag ab 15:30 Uhr im Audio-Livestream und Ticker.