Lausitzer Füchse vs. Kassel Huskies 1 min
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Den Lausitzer Füchsen droht das Aus in der DEL2. Dem Verein wurde von der Stadt Weißwasser der Mietvertrag für die Eisarena gekündigt. Bis zum 20. Mai haben die Füchse nun Zeit, sich mit der Stadt zu einigen.

MDR AKTUELL Do 09.01.2025 11:51Uhr 00:41 min

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Eishockey | DEL2 Hallenvertrag gekündigt - Lausitzer Füchse bangen um Lizenz

10. Januar 2025, 14:18 Uhr

Seit 1996 spielt Weißwasser in der zweithöchsten deutschen Eishockey-Liga, zuvor waren die Lausitzer sogar lange erstklassig. Doch nun droht ein Absturz - nicht aus sportlichen Gründen, sondern wegen eines möglichen Lizenzentzugs.

Eishockey-Zweitligist Lausitzer Füchse schlägt Alarm. Wegen der Kündigung des Hallen-Mietvertrages und fehlender Umrüstung in der Halle sei die "Lizenzierung in Gefahr", wie der DEL2-Klub aus Weißwasser am Donnerstag (9. Januar 2025) in einer Pressemitteilung bekannt gab.

Demnach seien den Füchsen die "Verträge über die Nutzung der Eisarena zum 30. April 2025 von der Oberbürgermeisterin" gekündigt worden. Begründet worden sei die Kündigung mit "der aktuellen wirtschaftlichen Lage und der Auswirkungen auf den Haushalt."

EHC Lausitzer Füchse vs. Kassel Huskies
Den Lausitzer Füchsen droht das Aus in der DEL2. Bildrechte: IMAGO / Andreas Franke

Letzte Mieterhöhung brachte Verdopplung der Kosten

Die Füchse müssen in ihrem Lizenzierungsantrag bis zum 20. Mai 2025 einen gültigen Mietvertrag vorlegen. Möglich, dass die Stadt als Eigentümerin der Halle höhere Mietkosten kalkuliert. Zuletzt waren im Sommer 2023 die Mietkosten erhöht worden. Damals verdoppelte sich die Summe auf rund 150.000 Euro.

"Was die nun avisierte Neukalkulation der Kosten für Miete und Nutzungsentgelte für den EHC bedeutet, wird sich zeigen", heißt es in der Mitteilung des Vereins. Eine weitere Steigerung wird befürchtet. Das hätte den Klub bereits 2023 vor große Probleme gestellt: "Sponsoren mussten dafür gefunden werden, um zu kompensieren – und das mitten in einer Wirtschaftskrise."

Stadt Weißwasser: Neukalkulation "zwingend notwendig"

Die Stadt Weißwasser reagierte auf die Pressemitteilung der Füchse und stellte diese als "missverständlich" dar. "Der Eissport in Weißwasser ist mit dem Nachwuchs und den Füchsen eines der bedeutendsten Aushängeschilder der Stadt und ihrer Geschichte", heißt es von Seiten der Stadt. Eine Neukalkulation für die Eisarena und deren Betrieb sei "zwingend notwendig" gewesen. "Die Stadt muss aufgrund der knappen finanziellen Mittel und der schlechten Finanzprognose für die Folgejahre ab 2025 alle Möglichkeiten der Ausgabenverringerung oder Einnahmenerhöhung in Betracht ziehen", heißt es weiter.

Entsprechend war die Kündigung "nötig, um bei der Haushaltserstellung 2025 und der Anpassung des Haushaltssicherungskonzeptes zumindest die Möglichkeit zu haben, noch reagieren zu können." Mit dem Geschäftsführer der Lausitzer Füchse, Dirk Rohrbach, sei vor der Kündigung deshalb auch gesprochen worden. Weißwassers Oberbürgermeisterin Katja Dietrich betonte in diesem Zusammenhang: "Weißwasser ist eine Sportstadt – und dazu gehören die Profis und natürlich der Nachwuchs der Lausitzer Füchse, die Hobbymannschaften und alle Nutzer der Eisarena. Wir arbeiten intensiv daran, dass diese Erfolgsgeschichte fortgesetzt wird."

Auch fehlende Umbauten gefährden Lizenz

Dem DEL2-Klub aus Weißwasser könnte die Lizenz zudem entzogen werden, weil wichtige Umrüstungsmaßnahmen noch nicht umgesetzt wurden. Die DEL2 fordert bis August 2025 eine sogenannte Flex-Bande und eine umgerüstete LED-Beleuchtung. Die Flex-Banden geben beim Aufprall nach und verringern daher das Verletzungsrisiko.

Nach Auskunft von Füchse-Geschäftsführer Rohrbach, der für die Wählervereinigung "Klartext" selbst im Stadtrat von Weißwasser sitzt, wurde "diese zwingende Maßnahme zweimal von den Stadträten aus dem Haushalt gestrichen." Und das könnte Folgen haben: "Wenn die Arena bis August keine flexible Bande erhält, bedeutet das das Aus für die Lausitzer Füchse in der DEL2", heißt es in der Mitteilung der Füchse weiter.

Weißwassers Trainer Dirk Rohrbach
Füchse-Geschäftsführer Dirk Rohrbach Bildrechte: imago/Robert Michael

Kommune will nicht alleine für Kosten aufkommen

Die Stadt wiederum erklärte, über die nötigen Umrüstungsmaßnahmen mit dem Verein "beraten und diskutiert" zu haben, "um eine Lösung für diese beiden großen Investitionen zu finden." Dies sei auch in der Haushaltsplanung berücksichtigt. Die Kommune will aber nicht alleine auf den Kosten sitzen bleiben. Oberbürgermeisterin Dietrich sagte, "dass es unverhältnismäßig ist, eine Entscheidung der Profiliga allein einfach auf Kosten der Kommune umsetzen zu lassen." Zudem seien in der jüngeren Vergangenheit "schon große Investitionen in die Halle – auch wegen des Profieissports geflossen." Man wolle nun zeitnah mit dem Verein eine Lösung finden.

Die beunruhigenden Nachrichten für die Füchse kommen in einer Zeit, in der es auch sportlich nicht optimal läuft. Von den zurückliegenden fünf Spielen konnten die Füchse nur eine Partie gewinnen. Als Tabellen-Achter sind die Playoffs aber weiter in Reichweite. Damit sind diese Aussichten besser als die auf eine erfolgreiche Lizensierung.

dh/pm

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Sport im MDR-Hörfunk | 09. Januar 2025 | 11:40 Uhr

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