Boxen Vogel feiert mit gebrochener Hand den Titel - Fress siegt nach Punkten
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14. April 2024, 00:56 Uhr
Julian Vogel trotzt Verletzung und gewinnt
In seiner Heimatstadt hat Julian Vogel es geschafft und den Gürtel der WBO-Junioren-Weltmeisterschaft im Super-Weltergewicht gegen den Belgier Jan Helin gewinnen können. In einer Schlacht über zehn Runden trotzte der Ascherslebener einer Verletzung und stand am Ende als Sieger fest.
Beide Boxer begannen den Hauptkampf des Abends abwartend und versuchten lediglich in den letzten zehn Sekunden die Unentschieden-Runde auf ihre Seite zu ziehen. Der 1,80-Meter große Vogel probierte zunächst mit einem Führhandwechsel den ausgeglichenen Kampf auf seine Seite zu ziehen, doch Helin reagierte und stellte die Weichen auf Null. Erst in Runde Drei wurden beide offensiver und landeten jeweils einen guten Treffer. Im Anschluss arbeitete sich der 23-Jährige Helin schließlich in den Kampf und brachte einige Treffer ins Ziel, die Vogel nachdenklich stimmten und ein wenig konsterniert in die Pause schickten.
Weiter mit großen Schmerzen
Nach fünf Runden dann zunächst der Schock in der Ascherslebener Ecke. Unter Schmerzen signalisierte Vogel seinem Trainer Dirk Dzemski, dass er aufgrund von starken Problemen nicht mehr weiter boxen könne. "Es geht hier um die Weltmeisterschaft" gab ihm das Team mit und so wollte es der Sachsen-Anhalter unter großen Schmerzen in der rechten Hand und mit Schwindel noch eine weitere Runde versuchen. Mit Erfolg - fast ausschließlich mit der linken Hand drängte er den Belgier plötzlich mehr und mehr zurück, übernahm die Ringmitte und kämpfte leidenschaftlich.
In den letzten beiden Runden warfen beide nochmal alles hinein, gingen jedoch immer wieder in den Clinch und fielen sich mit Ablauf der Zeit nach zehn Runden schließlich in die Arme. Der ausgeglichene Kampf fand dennoch ein Urteil (97:93, 96:94, 96:94) und die Punktrichter kürten Julian Vogel einstimmig zum neuen WBO-Junioren-Weltmeister, der am Mikrofon danach zugab, dass er wegen der vermutlich gebrochenen Hand kurz vor der Aufgabe stand, doch durch Gedanken an seinen verstorbenen Vater im Ring blieb und sich so den Titel sicherte.
Fress mit Sieg nach Punkten an "schlechtem Tag"
Es sollte die "Generalprobe vor einem nächsten großen Kampf" für Roman Fress werden. Gegen den bis dato in acht Kämpfen ungeschlagenen Enes Yardimci bedurfte es jedoch nach sechs Runden der Entscheidung der Punktrichter, die sich einstimmig für den Sieg des Magdeburgers entschieden.
Fress stürzte sich von Beginn an in die Offensive und versuchte seinen Größenvorteil auszuspielen. Ein paar erste rechte Haken landeten zwar im Ziel, doch auch Yardimci zeigte sich treffsicher und setzte nach zwei Minuten einen guten Konter mit der linken Hand.
Die folgenden Runden des Kampfes im Cruisergewicht waren geprägt vom hohen Tempo der beiden Boxer, die immer wieder den Weg nach vorne suchten. Mit Hilfe seiner linken Führhand und andauernden Jabs beschäftigte der Deutsche Meister im Cruisergewicht seinen Gegner und landete in der Folge die klareren Treffer.
Auch in der letzten Runde im über sechs Runden angesetzten Kampf war Yardinci gut auf die Jab-Aufwärtshaken-Kombinationen eingestellt und versuchte mit schnellen Fäusten nochmal den Lucky Punch zu erzielen. Ohne Niederschlag erklang jedoch der Gong, der den Kampf beendete und Fress das einstimmige Siegesurteil und die Glückwunsche brachte.
Fress selbst brachte nach dem Kampf zwar ein "Siegerlächeln" über die Lippen, war mit seiner Leistung aber nicht wirklich zufrieden. Schwere Beine und ein "hartnäckiger Gegner", der einstecken konnte, sorgten dafür, dass der Boxer von einem "schlechten Tag" sprach, den es zu analysieren gilt.
Neun weitere Kämpfe
Zuvor waren in weiteren Kämpfen unter anderem bereits die "Team Deutschland"-Boxer Tom und Marlon Dzemski (Görzig), Robin Rehse (Ballenstedt), Artur Henrik (Bremen), Richard Meinecke (Nordhausen), die Federgewichtlerin Lara Ochmann (Magdeburg) und Rudolf Hoffmann (Bayern) in den Ring gestiegen.
Paul Kamm
Die Kämpfe
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