Wintersport | Nordische Kombination Unerwartetes Weltcup-Glück für Klingenthal?
Hauptinhalt
23. Oktober 2024, 08:51 Uhr
Ein Continentalcup im Januar - mit diesem Magerprogramm muss sich Klingenthal in diesem Winter begnügen. Eigentlich. Denn nun tut sich plötzlich die Chance auf einen Weltcup in der Nordischen Kombination auf.
Das sächsische Klingenthal bekommt nun möglicherweise und ganz kurzfristig doch noch einen Wintersport-Weltcup in der anstehenden Saison. Weltverband FIS und der Deutsche Skiverband stehen in der Verhandlung, dass die Sachsen einen Januar-Weltcup in der Nordischen Kombination ausrichten. Das erfuhr SPORT IM OSTEN am Rande des Forum Nordicum im Schweizerischen Lenzerheide.
"Klingenthal steht bereit"
"Wir sind bemüht, zu einer Einigung zu kommen. Klingenthal steht bereit", sagte Stefan Schwarzbach, Vorstand Kommunikation im Deutschen Skiverband, am Mikrofon von SPORT IM OSTEN. Lasse Ottesen, Sportdirektor Nordische Kombination beim Weltverband FIS, erklärt: "Ich bin froh, dass Klingenthal so motiviert ist. Wir sind in guten Diskussionen."
Kalender-Lücke durch Weltcup-Absagen
Klingenthal, das in diesem Winter weder im Weltcup-Kalender der Skispringer noch der Kombinierer steht, könnte von Absagen aus Val di Fiemme (10./11. Januar 2025) und Hakuba (25./26. Januar 2025) profitieren. Im italienischen Val die Fiemme sind die neuen Olympia-Schanzen von 2026 noch nicht fertig, das japanische Hakuba musste aus Finanzierungsgründen absagen.
In die Lücke am 25./26. Januar könnte nun Klingenthal springen, der Termin am 10./11. Januar ist bereits aus dem NoKo-Kalender gestrichen.
Bereits ein Conti-Cup im Januar
Da in der Vogtland-Arena ohnehin am 12./13. Januar ein Continentalcup stattfinden soll, wäre ein Teil der Infrastruktur und des notwendigen Schnees ohnehin bereits vor Ort. Ob Klingenthal im Januar und damit vier bis sechs Wochen vor der Nordischen Ski-WM tatsächlich einen Kombinierer-Weltcup ausrichten kann, hängt nun an den Finanzen.
"Es geht ums Geld"
"Am Ende geht es ums Geld", sagt Ottesen. "Wir müssen schauen, wie wir einen Konsens finden, dass der Sport nicht der große Verlierer ist", sagt Schwarzbach: "Es geht darum, zu schauen, wo man Geld einsparen kann, wo man noch zusätzliche Synergien nutzen kann, wo man vielleicht noch investieren muss."
Rund 150.000 Euro werden benötigt
Konkrete Summen wollten Schwarzbach oder Ottesen nicht nennen. Nach Informationen von SPORT IM OSTEN geht es um etwa 150.000 Euro, die aufgebracht werden müssen. Eine Entscheidung, ob der Weltcup doch noch nach Klingenthal kommt, soll noch in dieser Woche fallen. Ein Ausfall wäre für die Sportart ein überaus schlechtes Zeichen.
Kombinierern droht Olympia-Aus
Schließlich stehen die Kombinierer unter besonderer Beobachtung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), bei den Winterspielen 2026 wurden die Frauen nicht berücksichtigt, für 2030 droht das endgültige Olympia-Aus. Acht Weltcupstationen stehen für die Kombinierer im Kalender 2024/2025. Dabei ist nur ein deutscher Standort – Schonach am 18./19. Januar 2025. Die Langläufer haben in diesem Winter gar keinen Heim-Weltcup.
"Brauchen die großen Sportarten"
Die Gründe dafür erklärt Schwarzbach so: "Wir brauchen die großen Sportarten wie Biathlon, Skispringen und Ski alpin, um die kleinen wie die Nordische Kombination zu finanzieren. Weil wir in den vergangenen Jahren so viele zusätzliche Veranstaltungen gemacht haben, ist unser Sparschwein aufgebraucht. Wir haben in diesem Jahr keine zusätzlichen Lizenzeinnahmen. Und deshalb haben wir einen etwas reduzierten Kalender." Mit etwas Glück und Verhandlungsgeschick könnte mit Klingenthal immerhin ein zweiter Kombinierer-Weltcup hinzukommen.
Dirk Hofmeister
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 23. Oktober 2024 | 17:45 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/ceb4a207-df10-4037-9440-521726db215b was not found on this server.