Schwimmen Lukas Märtens und ein Weltrekord, mit dem keiner rechnete

15. April 2025, 16:29 Uhr

Der Magdeburger Lukas Märtens ist der erste Mensch auf der Welt, der über 400 Meter Freistil die 3:40 Minuten Marke geknackt hat. SPORT IM OSTEN hat sich mit dem Rekordmann unterhalten.

Lukas Märtens sitzt ganz entspannt in einem Stockholmer Hotel. Die Sonne blinzelt durch das Fenster und strahlt mit dem Magdeburger Rekord-Schwimmer um die Wette. Der 23-Jährige ist nicht mehr "nur" Olympiasieger, sondern seit drei Tagen auch Weltrekord-Halter.

Der Rekord bleibt in Sachsen-Anhalt

Märtens brach den fast 16 Jahre alten Rekord des Hallenser Paul Biedermann über 400 Meter Freistil. Bei den Swim Open in Stockholm schlug er nach 3:39,96 Minuten an und war damit elf Hundertstelsekunden schneller als Biedermann 2009. Der Rekord bleibt also in Sachsen-Anhalt, wobei Märtens seine außergewöhnliche Leistung noch nicht richtig realisiert hat. "Das wird noch etwas dauern", sagte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Lukas Märtens reagiert nach seinem Weltrekord über 400m im Freistil
Lukas Märtens nach seinem Weltrekord über 400m im Freistil in Stockholm. Bildrechte: IMAGO/SIMON HASTEGÅRD

Er habe überhaupt nicht damit gerechnet, Weltrekord zu schwimmen, erzählt Märtens. Auch während des Rennens nicht. "Ich habe natürlich gemerkt, dass ich gut unterwegs war, aber dass ich so schnell bin, habe ich nicht gemerkt." Seine Bestmarke bemerkte Märtens auch nach dem Anschlag nicht direkt. Sein Teamkollege Oliver Klemet allerdings schon. "Ich habe es tatsächlich erst realisiert, als Oliver gesagt hat, dass ich Weltrekord geschwommen bin", berichtet Märtens von den Sekunden nach dem Anschlag.

Berkhahn: "Es hat alles aufeinandergepasst"

Trainer Bernd Berkhahn freute sich am Beckenrand für seinen Schützling und führte die Topleistung vor allem auf das Training zurück. "Er hat die letzten drei Wochen konsequent und durchgehend trainieren können." Aber: "So einen Weltrekord kann man nicht voraussagen. Er kommt dann, wenn er kommen möchte. Es hat alles aufeinandergepasst. Das war schon gut", so Berkhahn. In Stockholm passte alles. Form, Rennen, Becken. Das Wettkampfbecken in Stockholm ist gefliest und gleichbleibend 2,70 m tief, damit deutlich tiefer als in Paris und auch schneller, erläuterte Berkhahn.

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Lukas Märtens Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
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Märtens seit einigen Wochen topfit

Das Becken war nur ein kleiner Mosaikstein im Ganzen. Viel wichtiger: Märtens ist seit einigen Wochen topfit und kann tagtäglich trainieren. Das war in der Vergangenheit nicht immer so. Immer wieder wurde er von kleinen Infekten zurückgeworfen, unterzog sich deshalb im Herbst letzten Jahres sogar einer Nasen-Operation.

Ob diese, ähnlich wie bei Biathlon-Weltmeisterin Franziska Preuß, am Ende das Zünglein an der Waage war, glaubt Märtens nicht. "Ich nehme immer noch viel Nasenspray, um meine Nase freizubekommen. Die Operation habe ich eher langfristig für die Zukunft gemacht."

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Treffen mit Biedermann geplant

Kurzfristig soll es endlich ein Treffen mit dem entthronten Paul Biedermann geben. Beide hatten nach dem Rennen zumindest via Nachricht Kontakt. "Er hat mir geschrieben und ist mega-stolz. Sehen konnte ich ihn noch nicht, aber das könnte man jetzt nachholen", so Märtens, der Biedermann als Kind anhimmelte und jetzt schneller als sein Idol ist.


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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 15. April 2025 | 19:30 Uhr

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