Schwimmen | Kurzbahn-WM Wellbrock meldet sich nach Olympia-Enttäuschung zurück
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09. Dezember 2024, 13:21 Uhr
Drei Monate nach seinen bitteren Niederlagen in Paris will Florian Wellbrock bei der Kurzbahn-WM in Budapest wieder angreifen. Die Gründe für das enttäuschende Abschneiden bei Olympia seien ausgemacht und bleiben intern.
So schnell wie Florian Wellbrock ist im 25-m-Becken noch niemand über 1500 m Freistil geschwommen - und doch muss der Weltrekordler bei der Kurzbahn-WM in Budapest seinen stärksten Konkurrenten zuschauen. Denn der Freiwasser-Olympiasieger von Tokio muss am Dienstag schon zum Abschluss des Vormittagsprogramms (12:04 Uhr) in einem der "langsamen" Rennen antreten und dann sieben Stunden warten, ob er womöglich aufs Podest darf.
Keine Vorläufe bei der WM
"Das ist ein kleines Abenteuer zu Weihnachten", meinte Bundestrainer Bernd Berkhahn zu dieser ungewöhnlichen Konstellation. Der Hintergrund: Bei der WM in der Duna Arena gibt es auf den langen Kraulstrecken keine Vorläufe, alle Zeiten zählen final. Und weil Wellbrock seit anderthalb Jahren keine Kurzbahnrennen geschwommen ist, musste er sich mit seiner Zeit aus dem 50-m-Becken anmelden - die fast 30 Sekunden schlechter ist als sein Kurzbahn-Weltrekord von 2021.
Berkhahn: "Er ist von Tag eins mit 110 Prozent eingestiegen"
Für den 27-Jährigen ist die WM in Ungarn drei Monate nach dem Olympiadebakel von Paris ein weiterer Schritt zurück in den Schwimmalltag, aber auch bei der Verarbeitung der riesigen Enttäuschung. Sieben Wochen lang machte Wellbrock nach den Sommerspielen Pause, so lange wie noch nie. "Dann ist er von Tag eins mit 110 Prozent wieder eingestiegen", berichtete Berkhahn, "hat sehr doll Gas gegeben in jeder Einheit." Beim Freiwasser-Weltcup in Saudi-Arabien im November meldete sich Wellbrock eindrucksvoll mit Siegen über 10 km und in der Staffel zurück.
Bundestrainer: Gründe für Paris-Pleite "bleiben unter uns"
Doch abgeschlossen ist das Kapitel Paris damit noch nicht. "Das wird niemals abgehakt sein, das gehört jetzt zu seiner Karriere dazu", sagte Berkhahn über seinen langjährigen Schützling, "es geht darum: Wie geht er damit um? Kann er positive Energie daraus schöpfen? Im Moment nimmt er einen sehr guten Weg." Wellbrock, der nach Gold und Bronze in Tokio und insgesamt neun Titeln bei Welt- und Europameisterschaften in Paris sowohl im Becken als auch im Freiwasser deutlich hinterher schwamm, hatte kurz nach Olympia schon betont: "Wer mich kennt, weiß, dass Aufgeben ein Fremdwort für mich ist. Los Angeles 2028 ist mein nächstes großes Ziel."
Die Gründe, die Wellbrock und Berkhahn für das enttäuschende Abschneiden in Paris ausgemacht haben, "bleiben unter uns", sagte der Bundestrainer, "wir versuchen, ihn sicherer aufzustellen, dass wir nicht wieder überrascht werden, aber das ist noch ein weiter Weg."
sid
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 10. Dezember 2024 | 21:45 Uhr
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