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Olympische Spiele in Paris | Judo Olympia-Silber für Judoka Miriam Butkereit vom SV Halle

31. Juli 2024, 17:57 Uhr

Judoka Miriam Butkereit hat sich bei den Olympischen Spielen in Paris Silber gesichert. Die Athletin des SV Halle musste sich erst im Finale der Weltranglisten-Ersten Barbara Matic geschlagen geben.

Judoka Miriam Butkereit vom SV Halle hat bei den Olympischen Spielen in Paris Silber gewonnen. Im Finale bis 70 Kilogramm unterlag sie Topfavoritin Barbara Matic. Das Finale begann aber denkbar schlecht für die Deutsche, die von Matic früh in einen Haltegriff gezwungen wurde und den vorzeitigen K.o. nur zwei Sekunden vor einem möglichen Ende vermied. Danach versuchte sie, den Kampf noch einmal zu drehen. Aber die Kroatin wehrte alle Angriffe clever ab.

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Tränen nach der Niederlage - Trost von ihrer Entourage

Trotz des Finaleinzugs konnte sich Miriam Butkereit zunächst kaum ein Lächeln abringen. "Aktuell habe ich einfach Gold verloren und nicht Silber gewonnen", sagte die Judoka nach ihrer Final-Niederlage. Die 30-Jährige stand in der "Champ-de-Mars-Arena" kurz vor dem ganz großen Triumph, musste sich dann aber noch der zweimaligen Weltmeisterin Matic geschlagen geben. "Das sind einfach nur Trauertränen", sagte Butkereit nach dem verlorenen Kampf. "Ich hoffe, das wird sich in den nächsten Tagen noch mal ändern." Ein bisschen werde sie wohl schon noch feiern, kündigte die Athletin an. Familie, Freunde und Trainingspartner, die sie nach dem Kampf in die Arme geschlossen hatten, hätten ihr sagen müssen, "dass sie stolz auf mich sind, sodass ich mich ein bisschen freuen kann". Erst bei der Siegerehrung wichen die Tränen dann einem strahlenden Lachen.

Troestende Worte von Bundestrainer Claudiu Pusa fuer die enttaeuschte Miriam Butkereit
Bundestrainer Claudiu Pusa tröstete Miriam Butkereit. Bildrechte: IMAGO / Eibner

Größter Erfolg ihrer Karriere

Die 30-jährige Butkereit hatte im Halbfinale die österreichische Fahnenträgerin Michaela Polleres bezwungen. Polleres wurde im Golden Score wegen Inaktivität disqualifiziert.  Zuvor war Butkereit jeweils per Ippon gegen die Australierin Aoife Coughlan und Gabriella Willems aus Belgien in die Medaillenkämpfe eingezogen. Der Medaillengewinn ist für die gebürtige Hamburgerin, die selbst davon spricht einen "ekligen Kampfstil" zu besitzen, der größte Erfolg ihrer Karriere.

 Olympische Spiele Paris 2024, Judo Damen Halbfinale, 31.07.2024 Miriam Butkereit (GER) vs Michaela Polleres (AUT) Sieg fuer Miriam Butkereit
Im Halbfinale setzte sich Miriam Butkereit (re.) gegen die Österreicherin Michaela Polleres durch. Bildrechte: IMAGO / Eibner

Mit Selbstvertrauen nach Paris gereist

Butkereit war mit reichlich Selbstvertrauen zu den Spielen gereist. Immerhin hatte sie zuvor in diesem Jahr schon zwei Grand Slams gewonnen - den in der usbekischen Hauptstadt Taschkent und den in Paris. Im Finale hatte sie dort im Februar Lokalmatadorin Marie Eve Gahié geschlagen. "Magisch" sei das gewesen, meinte sie. Kein Wunder also, dass Butkereit nun mit einem guten Gefühl in die französische Metropole zurückgekehrt war.

Mittelgewicht als deutsche Medaillenbank

Für den Deutschen Judo-Bund (DJB) erwies sich das Mittelgewicht damit erneut als Medaillenbank, seit Olympia 2004 bejubelt der DJB nun bereits die vierte Medaille in der Gewichtsklasse bis 70 kg: Vor 20 Jahren in Athen holte Annett Böhm, heute MDR-Journalistin und bei Olympia für die ARD im Einsatz, Bronze. Die Leipzigerin Kerstin Thiele holte 2012 in London Silber, die Berlinerin Laura Vargas-Koch 2016 in Rio Bronze.

Butkereit wollte sich nicht verrückt machen lassen

"Bei Olympia ist alles möglich", hatte Butkereit im Vorfeld gesagt: "Ich möchte mich nicht so unter Druck setzen und trotzdem meine Kämpfe gewinnen. Wie es am Ende aussieht, wird sich zeigen. Ich möchte den olympischen Wettkampf angehen wie jeden anderen Wettkampf." Größte DJB-Hoffnungsträgerin in Paris ist die deutsche Fahnenträgerin Anna-Maria Wagner. Die Weltmeisterin in der Klasse bis 78 kg ist am Donnerstag an der Reihe. Wagner ist bereits für das Achtelfinale gesetzt.

sid/dpa/cke

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 31. Juli 2024 | 19:30 Uhr

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