Motorsport | Motorrad-WM Sachsenring: Riesige Party mit einer Viertelmillion Besuchern
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08. Juli 2024, 09:49 Uhr
Das Wochenende am Sachsenring liegt hinter uns und man kann einmal mehr sagen: Es war mega. Spannende Rennen und viel Trubel daneben sorgten auch bei einem Hollywoodstar für Glückseligkeit. Den Veranstaltern bleibt kaum Zeit sich auszuruhen, gedanklich sind einige schon im nächsten Jahr.
Selbst dem großen Hollywoodstar Keanu Reeves war die Begeisterung ins Gesicht geschrieben. Mit einem breiten Grinsen und seinem roten Helm fuhr er auf einem Roller Richtung Boxengasse und schlenderte anschließend begeistert durch die Startaufstellung am Sachsenring. Beim MotoGP-Rennen durfte er schließlich sogar die schwarz-weiß karierte Flagge für den Sieger schwenken und genoss dabei sichtlich das Spektakel rund um den deutschen Lauf zur Motorrad-Weltmeisterschaft. Ihm gleich taten es 252.826 Fans, die am gesamten Wochenende auf die Traditionsrennstrecke gepilgert waren.
Es war - mal wieder - ein neuer Zuschauerrekord für Deutschlands größte Einzelsportveranstaltung. Im Vergleich zur alten Bestmarke vor einem Jahr (233.196) bedeutete das eine erneute Steigerung um fast 20.000 Menschen. "Der dritte Zuschauerrekord in Folge begeistert uns und beweist, dass die Faszination und die Begeisterung für den Motorsport ungebrochen ist. Eine Viertelmillion Besucher haben an vier Tagen friedlich ein wahres Motorsport-Festival gefeiert", resümierte ADAC Sportpräsident Dr. Gerd Ennser, der auch ausdrücklich all die ehrenamtlichen Helfer lobte, "die eine Veranstaltung in dieser Größenordnung erst möglich machen".
"King of Sachsenring" mit riesiger Aufholjagd
Für Spektakel auf der Strecke sorgte dann die Piloten. In der "Königsklasse" MotoGP zeigte der Spanier Marc Marquez einmal mehr, warum er sich in den letzten 14 Jahren den Titel "King of Sachsenring" erarbeitet hat. Von Platz 13 fuhr er noch auf den zweiten Platz nach vorne und verpasste so erstmals seit vielen Jahren wieder einen Sieg. Seit 2010 hatte Marquez jedes Rennen auf der 3,671 Kilometer langen Berg- und Talbahn, bei dem er in der Startaufstellung stand, auch gewonnen. Diesmal ging der oberste Platz auf dem Podium an Weltmeister Francesco Bagnaia aus Italien, der von einem Sturz des bis dahin führenden Sprint-Siegers Jorge Martin (Spanien) in der letzten Runde profitierte.
Bradl-Rückkehr zum Sachsenring doch nicht ausgeschlossen
Die deutschen Fahrer konnten zwar erwartungsgemäß nicht vorne mithalten, genossen das Heimrennen aber dennoch ausgiebig. Auch wenn er nur auf Rang 18 ins Ziel kam und wegen einer nachträglich verhängten Strafe noch auf Rang 20 zurückgestuft wurde, war Stefan Bradl zufrieden. "Es ist immer eine große Freude, auf dem Sachsenring zu fahren, und ich muss mich bei den Fans für ihre Unterstützung an diesem Wochenende bedanken. Das habe ich auf der Strecke gespürt und auch jedes Mal, wenn ich im Fahrerlager oder bei Side-Events war", so der 34-Jährige.
Für den Zahlinger könnte es trotz anderslautender Verlautbarungen im Vorfeld noch nicht der endgültige Abschied vom Sachsenring gewesen sein. Im Rahmen des Rennwochenendes wurde zwischen ihm und seinem Team HCR Honda vereinbart, die Zusammenarbeit auch in den kommenden zwei Jahren fortzusetzen. Zudem soll er in dieser Saison noch drei weitere Rennen bestreiten (Steiermark, Misano und Valencia).
Marcel Schrötter, der bei seiner etwas unverhofften Rückkehr auf den Sachsenring als Ersatzfahrer des Türken Deniz Öncü am Start war, verpasste wie Bradl die Punkteränge und kam nur auf Platz 17. Lukas Tulovic kam in den beiden MotoE-Läufen am Samstag nicht über die Plätze 7 und 10 hinaus.
Zufriedenheit über 2024 – Blick geht aber schon weiter
Lutz Öser, Geschäftsführer der Sachsenring Event GmbH, war selbstredend glücklich und sieht den Zuspruch als Lohn für die harte Arbeit: "Wir haben natürlich wie jedes Jahr viel in die Vorbereitung investiert, damit alles rund läuft." Zwar gebe es jedes Jahr Dinge, die man noch anpassen könne. Das Feedback im Nachgang sei aber ausschließlich positiv.
Lange ausruhen können sich die Verantwortlichen aber nicht. "Gedanklich sind wir schon an der Tageskasse 2025", so Öser. Auch zahlreiche Fans standen nach dem letzten Rennen schon wieder an den Ticketbuden, um sich Karten für das nächste Jahr zu sichern.
Auch nach 2026 soll es weitergehen
Der Vertrag des Sachsenrings mit dem MotoGP-Rechtevermarkter Dorna läuft noch bis 2026. Angesichts des Zuspruchs wäre es ein eine ziemliche Überraschung, sollte dieser Vertrag nicht erneut verlängert werden. Auch wenn dabei natürlich das Finanzielle passen muss. Immer wieder gab es in der Vergangenheit zähe Verhandlungen zwischen dem ADAC als Organisator und dem Vermarkter, an deren Ende man sich auch dank Unterstützung der sächsischen Landesregierung einigen konnten.
So soll es auch diesmal kommen. "Die Bekundungen, die wir aus dem Büro der Dorna gehört haben: Es besteht der große Wunsch, dass es hier weitergeht", sagte Klaus Klötzner, Vorsitzender des ADAC Sachsen. "Ich denke, dass wir uns irgendwo zusammenraufen werden - so wie in der Vergangenheit auch."
rac
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 07. Juli 2024 | 19:30 Uhr
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