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Gewichtheben | EM Gewichtheber Friedrich ist Europameister im Zweikampf

18. April 2025, 16:18 Uhr

Bei den Europameisterschaften der Gewichtheber in Chişinău gab es an Tag sechs die nächsten mitteldeutschen Medaillen. Während Raphael Friedrich seiner Mitfavoritenrolle gerecht wurde, gelang einem Team-Kollegen eine sächsische Medaillen-Sensation.

Gewichtheber Raphael Friedrich aus Rodewisch hat bei den Europameisterschaften in Chişinău die Goldmedaille im olympischen Zweikampf gewonnen. In der Gewichtsklasse bis 89 Kilogramm ließ er mit 171 Kilogramm im Reißen und 205 Kilogramm im Stoßen – addiert 376 kg – alle Konkurrenten hinter sich. Silber ging an den Moldawier Marin Robu mit einem Kilogramm Rückstand auf Friedrich (375 kg), Bronze an den Lorenzo Tarquini aus Italien (353 kg). Mit seinen Leistungen in den beiden Einzeldisziplinen gewann der 24-Jährige dazu Gold im Stoßen und Silber im Reißen.

Damit gelang dem Sachsen der erste deutsche Gesamtsieg bei einer EM seit Nina Schroths Goldmedaille bei den Frauen 2019. Während Friedrich seiner Mitfavoriten-Rolle gerecht voll wurde, sorgte sein sächsischer Team-Kollege Lucas Müller im Reißen für eine Medaillen-Sensation. Der 21-jährige Sportler aus Meißen sicherte sich in der Teildisziplin mit 159 Kilogramm unerwartet die Bronzemedaille.

Müller mit Medaillen-Sensation im Reißen

Als erster sächsischer Sportler ging Lucas Müller an diesem Karfreitag (18. April) auf die Gewichtheber-Bühne im moldawischen Chişinău. Es war sein erster Start bei einer Europameisterschaft der Aktiven, als Medaillenkandidaten hatte den Meißner wohl kaum jemand auf dem Zettel. Er selbst eingeschlossen: "Wir gucken mal, was dabei herauskommt. Teilzunehmen ist auf jeden Fall schon etwas Besonderes für mich." Das hatte Müller vor den Titelkämpfen erklärt. Denn: "Das ist schon eine andere Nummer, da ist von der Leistungsdichte viel mehr los."

Aber Müller glänzte mit soliden Hebungen im Reißen, brachte 150, 155, 159 Kilogramm sauber in die Wertung, stand plötzlich als Dritter in der Teildisziplin fest. Dabei profitierte Müller auch vom schwachen Abschneiden Mnatsakan Abrahamyans. Als Mitfavorit angereist, schied der Armenier nach jeweils drei ungültigen Versuchen in beiden Disziplinen aus der Wertung aus, so dass der junge Meißner bei seinem EM-Debüt auf einen hochverdienten Medaillenrang nachrücken konnte.

Lucas Müller
Lucas Müller gewann bei seiner ersten EM-Teilnahme bei den Aktiven die Bronzemedaille im Reißen. (Archiv) Bildrechte: IMAGO / Isabelle Kurth

Duell der Favoriten: Friedrich gegen Robu

Nach Müllers dritter erfolgreicher Hebung waren alle Augen auf die beiden stärksten Athleten der Veranstaltung gerichtet: Sowohl Friedrich als auch sein schärfster Konkurrent, Marin Robu, der an diesem Tag mit Heimvorteil antrat, hatten ihre drei Versuche im Reißen noch offen; alle anderen Heber hatten die erste Teildisziplin schon beendet – eine wahre Duell-Situation. Der gebürtige Vogtländer legte mit 162 Kilogramm vor, die er sauber in die Wertung brachte, Robu zog mit 165 Kilogramm nach. Nach einem packenden Kräftemessen in den Zweit- und Drittversuchen behielt der Lokalmatador am Ende die Nase vorn: Mit zwei Kilogramm Vorsprung vor Friedrich (171 kg) machte der Moldawier (173 kg) die Goldmedaille im Reißen perfekt, während Silber und Bronze in den Freistaat gingen.

Revanche im Stoßen

Auch im Stoßen wiederholte sich das Duell zwischen Friedrich und Robu – diesmal mit dem besseren Ende für den Sachsen. Der zog schließlich mit 205 Kilogramm im Zweitversuch erfolgreich an seinem schärfsten Rivalen vorbei und setzte ihn so unter Zugzwang. Marin Robu hatte nur noch einen Versuch offen – und musste unbedingt gleichziehen. Anders als der Bundesliga-Routinier vom Chemnitzer Athletenclub scheiterte der Moldawier an dieser Last: Friedrich war Europameister im Stoßen und im Zweikampf. Für Team-Kollegen Lucas Müller reichte es am Ende mit zwei weiteren starken Hebungen bei einem ungültigen Erstversuch für zwei fünfte Plätze: 192 Kilogramm im Stoßen und 351 Kilogramm im Zweikampf. Platz vier ging dabei jeweils knapp an den Georgier Saba Asanidze (194 kg und 352 kg).

Gutu mit Gold im Reißen

Schon am Mittwoch hatte mit Roberto Gutu ein mitteldeutscher Athlet überzeugt und sich in der Klasse bis 73 Kilogramm zum Europameister im Reißen gekürt. Dazu holte der Athlet vom SSV Samswegen im olympischen Zweikampf noch Bronze. Eine weitere deutsche Bronzemedaille sicherte sich dann am Gründonnerstag (18. April) Lisa Marie Schweizer aus Schwedt in Brandenburg in der Kategorie bis 71 kg im Reißen.


jwd

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 18. April 2025 | 21:45 Uhr

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