Mitmachen Zuckertüten-Erinnerungen unserer Hörerinnen und Hörer

Herr oder Frau Schlosser schreiben via App: Da ich schon als Kind leidenschaftlich gerne Zwiebeln gegessen habe, waren auch in der Spitze meiner Zuckertüte Zwiebeln. Ich kann mich noch genau erinnern, wie groß da meine Freude war. Das ist nun genau 60 Jahre her.

Andrea Gambkeser: Mein Schulanfang war am 04.09.66 und das Wetter war wunderschön. Meine Zuckertüte habe ich nicht mehr, aber ich erinnere mich, dass Dinge drin waren, die dann in den Ranzen kamen (Bundstifte, Sportbeutel, Lineal) Süßigkeiten und ganz oben zwei große Pfirsiche aus dem eignen Garten. Mein Vater musste mir auch beim Tragen helfen.

Ralf Gärtner aus Leipzig: Das Foto (gleich unten) entstand 1976 im Garten meiner Eltern. Ich habe das Foto aus einem alten, sich auflösenden Album abfotografiert. Das Plüschtier ist ein Affe. Er hat mich sehr lange begleitet. Er wurde mir sogar von der Ferienwohnung nachgeschickt als ich ihn an der Ostsee vergaß.

Frank Dietze aus Zschepplin: Ich wurde 1966 eingeschult. Ich habe meine Zuckertüte nicht mehr, die wurde ein paar Jahre später weiter gereicht an meine Cousine, die dann eingeschult wurde. Ich weiß aber noch, dass meine Zuckertüte blau war und zwar so mit blauer Folie beklebt, die so schön glänzte und die Spitze war mit Goldfolie beklebt. Darin waren Süßigkeiten und Schulmaterial. Es war damals auch üblich, dass man Zuckertüten mehrmals verwendet hat, selbst da war Knappheit vorhanden.

Petra aus Großenhain: Meine Einschulung liegt 63 Jahre zurück. Eingeschult wurde ich in der 3. Oberschule in der Südvorstadt in Dresden. Habe auch ein Bild für euch. Ganz stolz war ich auf mein schönes Kleid. Es war rot mit weiß abgesetzt, dazu weiße Söckchen und schwarze Lackschuhe.

Dr. Andreas Prokop aus Döbeln: Ich wurde am 24.9.1959 in Stalinvaros, Ungarn, eingeschult. Meine Eltern arbeiteten im Zirkus Aeros, der damals eine Tournee durch Ungarn machte. Meine Mutter war meine erste Lehrerin. Ich habe die Zuckertüte nicht mehr.

Berit Uhlig: Ich wurde 1970 eingeschult und meine Zuckertüte bestand aus rotem Velours-Papier und vom oberen Rand der (runden?) Zuckertüte verliefen goldfarbene Dreiecke in Richtung Zuckertüten-Spitze, welche auch goldfarben war. Zugebunden war sie mit einer großen Pompom-Schleife und an den Inhalt erinnere ich mich noch: Es gab Schokoladen-Hohlkörper in allen möglichen Tiefformen und einen Spitzer. Meine Zuckertüte wurde noch viele Jahre von der Schule als Dekoration für nachfolgende Schulanfangsfeiern genutzt.

Gisela llrich aus Auerbach/Erzgebirge: Hallo liebe Elena und lieber Silvio, ich bin 1955 in die Schule gekommen und als wir zur Haustüre raus wollten, stand im Vorhaus ein Zuckertütenbaum, eine Birke mit ganz viel kleinen Zuckertüten. Keiner wußte, woher der war. Zum Glück hatte eine Nachbarin ein junges Mädchen mit einem Fahrrad gesehen. Da war das die Tochter von meinem Patenonkel aus Jahnsdorf. Ich weiß bis heute noch nicht, wie die das geschafft hat, den Baum auf dem Fahrrad. Sie musste einen großen Berg hoch und auch wieder runter.

Martina Ritter aus Schwarzenberg: Gestern feierte die Firma Nestler in Ehrenfriedersdorf ihr 130-jähriges Betriebsjubiläum. Dort werden jährlich zwei Millionen wunderschöne Zuckertüten in vielen Größen, runde und eckige, vorwiegend in Handarbeit, hergestellt. Das haben wir uns mit vielen anderen interessierten Leuten im Betrieb anschauen dürfen.
Meine eigene Zuckertüte von 1961 existiert nicht mehr, sie war sehr groß und so schwer das ich sie nur mit Mühe fürs Foto halten konnte.

Unsere Hörerin aus St. Egidien schreibt von Erinnerungen aus dem Jahr 1963: In ihrer Zuckertüte waren Zuckersachen drin, Malsachen, Sportzeug und ein kleiner Teddy oben drauf. "Leider hab ich kein Foto, aber meine Jüngste hat bei jedem Wechsel, also von Grundschule ins kleine Gymnasium, ins grosse Gymnasium, Antritt Ausbildung und dann erste Arbeitsstelle eine bekommen. Mit Schilkröte, die liebt sie."

Gudrun Riedel aus Oelsnitz schreibt via Mail-Formular: Auch wenn mein Schulanfang schon einige Tage her ist, um genau zu sein 23.296 Tage, weiß ich genau noch was drin war: eine selbstgestrickte Strickjacke aus Schnellstrickwolle mit Waffelmuster, in meiner Lieblingsfarbe rosa. Das war Handarbeit meiner Mutti und diese Jacke hat mich in der kalten Jahreszeit immer gut gewärmt. So lange wie mir diese gepasst hat.

"Ich bin 1960 eingeschult worden. In diesem Jahr grasierte gerade die Gelbsucht. Meine Mutter und meine Geschwister waren auch erkrankt. Ich konnte dann erst im Oktober in die Schule gehen. Unsere Nachbarin, die uns in dieser Zeit betreut hat, hatte mir damals eine kleine Zuckertüte geschenkt. Ich weiß nur noch, dass sie blau war."