Dienstags direkt | 19.03.2024 | 20 - 23 Uhr Zwischen Algorithmen und Empathie - Wie sozial ist KI?

17. März 2024, 20:08 Uhr

Wir wissen mittlerweile, dass künstliche Intelligenz (KI) Arbeiten schreiben, programmieren oder Rezepte erfinden kann. Aber wie sieht es mit sozialen Interaktionen aus? Ist KI die beste Freundin der Zukunft? Kann sie uns zur Seite stehen - vielleicht sogar besser als echte Menschen? Darüber haben wir bei Dienstags direkt gesprochen.

Illustration - KI - Mensch und Maschine im Dialog 112 min
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Total sozial?

Wir wissen mittlerweile, dass künstliche Intelligenz (KI) Arbeiten schreiben, programmieren oder Rezepte erfinden kann. Darüber haben wir vor kurzem erst bei Dienstags direkt gesprochen. Aber die Entwicklung der Technologie schreitet so rasant voran und wirft neue Möglichkeiten auf, dass wir uns das Thema erneut vornehmen wollen. Wie sieht es zum Beispiel mit sozialen Interaktionen aus? Ist KI die beste Freundin der Zukunft? Kann sie uns zur Seite stehen - vielleicht sogar besser als echte Menschen?

ChatGPT App
Welchen Einfluss hat ChatGPT inzwischen auf unser Leben? Bildrechte: picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose

Hier wird schon mit KI gekuschelt

Im Gesundheitswesen wird KI bereits erfolgreich in einem sozialen Kontext eingesetzt, um Patientinnen und Patienten zu unterstützen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Ein Beispiel hierfür ist die Roboter-Robbe "Paro", die in der Therapie von Menschen mit Demenz eingesetzt wird. Der kuschelige Roboter interagiert mit den Patientinnen und Patienten auf nahezu emotionale Weise, indem er auf ihre Berührungen und ihre Sprache reagiert. Er schmiegt sich beispielsweise an streichelnde Hände an, blinzelt freundlich und gibt auch Geräusche von sich.

Ein Mann und zwei Seniorinnen mit der Roboterbabyrobbe "Paro"
Ein Mann und zwei Seniorinnen mit der Roboterbabyrobbe "Paro" Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Waltraud Grubitzsch

Studien haben gezeigt, dass die Interaktion mit Robotern wie "Paro" positive Auswirkungen auf die Stimmung und das Verhalten der Patienten haben kann und somit ihre Lebensqualität erhöht. Auch andere Branchen machen schon von KI Gebrauch - beispielsweise in Form von Service-Chatbots in Onlineshops, Analysen im Finanzsektor oder sogar Service-Roboter in der Gastronomie.

Gäste:

Sven Engesser
Sven Engesser Bildrechte: Michael Kretzschmar

Um es mit den Worten des Technikhistorikers und Harvard-Wissenschaftlers Melvin Kranzberg zu sagen: 'Technik ist weder gut noch böse; noch ist sie neutral'. Das gilt auch für künstliche Intelligenz, Roboter und Chatbots. Es kommt immer auf den Kontext an!

Prof. Dr. Sven Engesser | Professor für Technikkommunikation an der Technischen Universität Dresden
Margaux Steiger
Margaux Steiger Bildrechte: Steffen Unger

Digitale Lösungen und der Einsatz von KI oder Service-Roboter sind eine Chance für unsere Wirtschaft. Intelligent eingesetzt und auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten können Sie mehr Zeit für Service und auch Fortschritte im Bereich der Nachhaltigkeit ermöglichen. Letztlich gilt es, aktiv die Zukunft mitzugestalten.

Margaux Paulin Steiger | Inhaberin der Steiger Hotels Sächsische Schweiz
Manfred Spitzer
Manfred Spitzer Bildrechte: Markus Kölle

Wir befinden uns gerade definitiv in einer kritischen Phase der Entwicklung und Nutzung von KI. KI kann einerseits Leben retten, [...] andererseits könnte KI einem wissenschaftlich-fachlichen Laien mit bösen Absichten dabei helfen, ein Nervengift zu bauen [...].

Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer Manfred Spitzer: "Künstliche Intelligenz - Dem Menschen überlegen - Wie KI uns rettet und bedroht" (S. 283)
Johanna Mathei
Johanna Mathei Bildrechte: Johanna Mathei

Am Anfang fühlt es sich seltsam an, mit einem Computer eine emotionale Verbindung zu pflegen. Das Überraschende: Man gewöhnt sich schneller daran als man denkt.

Johanna Mathei | Journalistin

Moderation:

Redaktion: Rebecca Haugwitz
Redaktionsleitung: Ines Meinhardt

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