Montag | 30.09.2024 | 20-23 Uhr Aufgefallen - Das Kulturmagazin
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Bewertet: "Mefistofele" an der Semperoper
Am Sonnabend war es soweit, mit Arrigo Boitos italienischer Oper "Mefistofele" begann die neue Spielzeit an der Semperoper und zugleich die Intendanz der Schweizerin Nora Schmid.
Der Fauststoff ist nicht nur eine Referenz an den Dichterfürsten zu dessen 275sten, "Mefistofele" für die Eröffnungspremiere auszuwählen, gehört auch zur Absicht Nora Schmids, Neues für die Dresdner Oper zu entdecken, denn das gut 3-stündige Werk stand noch nie auf dem Spielplan der Semperoper.
Gelesen: "Vierundsiebzig" von Ronya Othmann
"Vierundsiebzig" von Ronya Othmann ist Reportage, Essay, Reisebeschreibung - ein 500-seitiges Buch über das Dokumentieren des Völkermords an den Jesiden und der Versuch, eine Sprache dafür zu finden.
Die Schriftstellerin, Tochter einer deutschen Mutter und eines in türkischen Gefängnissen gefolterten syrisch-kurdisch-jesidischen Vaters, befasst sich in ihren Büchern mit der schmerzvollen Verfolgungsgeschichte der Glaubensgemeinschaft. 1993 in München geboren, hat sie zunächst als Journalistin begonnen. 2020 erschien ihr viel beachteter Debütroman "Die Sommer", in dem sie bereits ihrer Familiengeschichte auf den Grund ging.
Ihr aktuelles Buch setzte die Jury auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises. Bemerkenswert in diesem Buch-Preis-Jahr: Unter den Finalisten befinden sich mit Clemens Meyer, Ronya Othmann und Martina Hefter drei Nominierte, die in Leipzig ihr Zuhause fanden.
Gespannt: Dresdner Kapellknaben reisen zum Papst
Die Evangelische und Katholische Erwachsenenbildung Sachsen begeben sich gemeinsam mit den Dresdner Kapellknaben vom 30. September bis 7. Oktober auf eine Pilgerfahrt nach Rom. Unter Leitung der Bischöfe Tobias Bilz und Heinrich Timmerevers wird dort die 80-köpfige Pilgergruppe in einer Privataudienz Papst Franziskus begegnen. Für die Audienz beim Heiligen Vater hat Domkapellmeister Christian Bonath eigens ein Stück komponiert.
Kein Wunder also, dass beim einzigen katholisch geprägten Knabenchor Ostdeutschlands Aufregung herrscht, denn der letzte Auftritt beim Papst liegt über 40 Jahre zurück.
Gratuliert: Zehn Jahre Boulevardtheater Dresden
Seit September 2014 heißt es "Vorhang auf" und "Bühne frei" für die hohe Kunst des Amüsements und der herzerfrischenden Unterhaltung in Dresden. Getreu diesem Motto und mit der Lust, allabendlich zu verzaubern, zu berühren und zu feiern, haben die Theatermacher um Olaf Becker und Marten Ernst bis heute über 30 Theaterinszenierungen zum Leben erweckt und unzählige nationale und internationale Gastspiele präsentiert. Fast anderthalb Millionen Menschen besuchten bisher das 501 Besuchern Platz bietende Theater.
Überrascht: Millionen-Zusage vom Bund für Richard-Wagner-Akademie
Die Nachricht überraschte viele. Käme eine Finanzierung des Projektes der Dresdner Musikfestspiele durch Stadt und Freistaat zustande, könnte im Jahr 2029 die Akademie einen Neubau am Königsufer beziehen, der mit 15 Millionen Euro vom Bund unterstützt würde. Ein Konzertsaal mit 600 Plätzen soll darin entstehen.
Doch die Idee stößt in Zeiten, in denen nicht die nur vom Bund bezuschussten Kultureinrichtungen deutlich wenigerMittel zur Verfügung haben, auf Skepsis bis Widerstand.
Weitere Themen der Sendung:
- Gesehen: "Element of Crime in: Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin"
- Vorgestellt: Mezzosopranistin M. Bieber aus Chemnitz
- Besucht: Leipziger Ausstellung "Zwischen Aufbruch und Abwicklung"
Programmablauf unter Vorbehalt, Änderungen sind möglich.
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In unserem Podcast wollen wir jede Woche darüber reden, was uns und unserem Publikum aufgefallen ist. Wir sprechen darüber mit Kulturschaffenden, Künstlerinnen und Künstlern: Von A wie Architektur bis Z wie Zirkus, in Annaberg-Buchholz genauso wie in Zwickau. Mit klarem Fokus auch auf die ländlichen Regionen. Wir nehmen uns Zeit, Themen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten - der Podcast dauert einfach so lange, wie es Interessantes zu besprechen gibt
Für die Themenauswahl sind die Meinungen der Hörerinnen und Hörer gefragt. Sie können der Redaktion mitteilen, was ihnen aufgefallen ist - egal, ob Musikalisches oder Literarisches, in Museen oder im Theater: aufgefallen@mdr.de.