Wissenswertes Was ist eine Hostie?

Im katholischen Messritus wird nicht von der Hostie, sondern immer von Brot gesprochen. Denn Brot war der zentrale Bestandteil des letzten Abendmahls Jesu Christi am Gründonnerstag vor seinem Tod am Kreuz. Jesu bricht das Brot und teilt es mit seinen Jüngern.

Dieses Brotbrechen ist Ausdruck für Gemeinschaft. Aus einem Stück werden viele, die an alle verteilt werden. Jesu selber bezeichnet sich als das "Brot des Lebens". In der Bibel heißt es "Wer von mir isst, wird Leben". Das Brot hat daher in der Symbolik des katholischen Glaubens eine ganz wichtige Bedeutung. Die Katholiken glauben, dass sie in der Heiligen Messe durch das Empfangen der Hostie Jesu selber in sich aufnehmen. Deshalb darf es zu keinen Verunreinigungen beim Brechen des Brotes kommen. Nach dem Vorbild des letzten Abendmahls wird reiner, ungesäuerter Brotteig aus Weizen verwendet. Aus solchem Teig wird die Hostie gebacken: Eine kleine, weiße und hauchdünne Oblate.  

Dass Oblaten verwendet werden und nicht nach dem eigentlichen Vorbild Brot, hat ganz praktische Gründe: Die einzelne Oblate muss nicht gebrochen werden und bleibt damit rein.

Wichtig ist auch: Oblaten schimmeln nicht. Dies ist für die Gottesdienstpraxis bedeutsam. Denn nach katholischem Selbstverständnis wird im Hochgebet aus der Hostie der tatsächliche Leib Christi. Daher dürfen Hostien, die nicht an die Gläubigen ausgegeben wurden, nicht  entsorgt werden. Die geheiligten Hostien werden in einem Schrank im Altar aufbewahrt, der Tabernakel genannt wird. Dort wird dann, im katholischen Glaubensverständnis, der Leib Jesu aufbewahrt.