Interreligiöser Kalender

Ein Beuer mit bunt geschmückten Kühen auf dem Eid al-Adha Opferfest in Pakistan.
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Interreligiöser Kalender Religiöse Feiertage im Juni 2024

Im Juni erleuchten am Johannistag Feuer die kurzen Nächte um die Sommensonnenwende. Alevitinnen und Aleviten feiern das Gedenkfest für Abdal Musa. Im Islam feiern Musliminnen und Muslime das Opferfest, den Höhepunkt der traditionellen Pilgerfahrt nach Mekka - der Hadsch. Schawuot erinnert Jüdinnen und Juden an den Bund, den Gott mit ihrem Volk geschlossen hat.

06. – 07.06.2024 | Gedenkfest für Abdal Musa

(alevitisch)

Jährlich im Juni feiern Alevitinnen und Aleviten ein mehrtägiges Fest zu Ehren Abdal Musas. Der Geistliche erneuerte das alevitische Gebetsritual. Abdal Musa lebte im 13./14. Jahrhundert in Persien, auf dem Gebiet des heutigen Irans. Der Legende nach konnte er den Lauf des Wassers beeinflussen. So ließ er es im Sommer und im Winter von unterschiedlichen Seiten eines Berges herabfließen.

Höhepunkt des Fests ist ein besonderer Gottesdienst: "Abdal Musa Cem". Dabei wird gebetet, gesungen und getanzt. Bei einer Cem-Zeremonie gibt es keine Sitzordnung getrennt nach Geschlechtern. Es ist üblich, sich im Halbkreis zusammen zu setzen, sodass sich alle Anwesenden gegenseitig in die Augen schauen können.

12. – 13.05.2024 | Schawuot

(jüdisch)

Mit Schawuot bedanken sich Jüdinnen und Juden bei Gott für die ersten Feldfrüchte des Jahres. Schawuot erinnert aber auch an den Bund, den Gott mit dem Volk Israel geschlossen hat. Aus diesem Anlass feiern Jüdinnen und Juden in der Nacht vom 49. auf den 50. Tag nach Pessach Gottesdienste, in denen aus der Tora und dem 2. Buch Mose gelesen wird. Häuser und Synagogen werden dazu mit frischem Grün geschmückt. Oft werden Milch- und Süßspeisen gereicht. Damit erinnern sie an das Land, dass ihnen einst von Gott verhießen wurde.

16.06. - 20.06.2024 | Opferfest

(islamisch)

Das islamische Opferfest gilt als das höchste Fest für Muslime. Es dauert vier Tage und ist Höhepunkt der Pilgerfahrt nach Mekka (Hadsch). Während des Festes gedenken die Gläubigen des Propheten Ibrahim, der der Überlieferung nach bereit war, für Allah seinen Sohn Ismail zu opfern. Allah gebot ihm Einhalt, Vater und Sohn opferten ihm stattdessen einen Widder.

Im arabischen Raum heißt das Opferfest Eid ul-Adha oder Eid al-Adha, in der Türkei Kurban Bayrami.

24.06.2024 | Johannistag

(christlich)

Am 24. Juni wird die Geburt Johannes des Täufers gefeiert. Die Bibel berichtet, dass der frühere Eremit Johannes im Alter von 30 Jahren am Ufer des Jordans Menschen getauft und das Kommen des Messias angekündigt hat. Viele Juden liesen sich damals von ihm taufen. Unter den Täuflingen soll auch Jesus von Nazareth gewesen sein. Johannes erkennt in ihm den Messias, den Gesandten Gottes.

Johannes der Täufer stirbt als Märtyrer. Als er den Ehebruch des Königs Herodes Antipas öffentlich anprangert, lässt dieser ihn enthaupten.

Vielerorts werden Johannisfeuer entzündet. Besonders ausgeprägt ist das Johannisbrauchtum im Oberharz. Dort werden zum Beispiel Fichten mit Wiesenblumen, Eierketten oder Kreppbändern geschmückt. Der Brauch der Johannisfeuer könnte unter anderem auf die vorchristlichen Feiern der Sommersonnenwende zurückgehen.

24.06.- 25.06.2024 | Id al-Ghadir

(schiitisch-islamisch)

Id al-Ghadir - auch Ghadir-Khum-Fest genannt - gehört zu den islamischen Festen, die ausschließlich im schiitischen Islam begangen werden. Damit erinnern Schiitinnen und Schiiten an die Bestimmung Alis zum Nachfolger des Propheten Mohammeds - was jedoch von den Sunniten nicht akzeptiert wird. "Id al-Ghadir" leitet sich von Ghadir Khumm (einem Teich in Khumm) ab und gehört zu den iranischen Nationalfeiertagen.

Feuerwerk vor dem Minarett der Prophet-Mohammed-Moschee während des Festes - Eid al-Ghadeer - in Qazvin (Iran)
Feuerwerk vor der Prophet-Mohammed-Moschee während Id al-Ghadir in Qazvin (Iran) Bildrechte: IMAGO / UPI Photo

27.06.2024 | Siebenschläfer

Siebenschläfer hat nichts mit dem gleichnamigen Tier zu tun. Am 27. Juni erinnern Christinnen und Christen an eine Legende um sieben Kinder, die eingemauert in einem Unterschlupf überlebten. Mehr dazu:

29.06.2022 | Peter und Paul

(römisch-katholisch, griechisch-orthodox)

Petrus und Paulus sind Apostel und waren Anhänger Jesu. Petrus war ein einfacher Fischer aus dem Kernland Palästinas, Paulus ein gebildeter römischer Bürger. Petrus gilt als der Erste der Apostel, Paulus als der Letzte oder auch als der Fremde, da er erst in der nachösterlichen Zeit zum Kreis der Apostel stieß. Anfänglich war er ein überzeugter Gegner des Christentums, bis er sich bekehrte und zum leidenschaftlichen Verfechter der Lehre Jesu wurde.

Um das Jahr 67 nach Christus starben beide als Märtyrer. Kaiser Nero ließ Petrus kreuzigen, Paulus wurde enthauptet. Seit Mitte des dritten Jahrhunderts gedenken Christen am 29. Juni diesen frühen Märtyrern des Christentums. Nach dem julianischen Kalender feiern Orthodoxe das Peter und Paul-Fest am 12. Juli.

Fresko zeigt heiligen Petrus
Ein Fresko mit dem Heiligen Petrus Bildrechte: Colourbox.de