Reformation von A bis Z G – Gegenreformation
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Von Luthers Thesen und der protestantischen Bewegung unter Druck gesetzt, versuchte die Katholische Kirche der Reformation etwas entgegenzusetzen. Sie leitet die Gegenreformation ein, um ihre Macht zu behaupten, aber auch um Missstände im Klerus abzuschaffen.
1534 von Ignatius von Loyola (1491-1556) gegründet, enstand mit den Jesuiten ein neuer Orden, der die "Frohe Botschaft" in ein verständliches Latein übertragen und durch eine neue, bessere Ausbildung der Geistlichen für mehr Volksnähe und Akzeptanz der alten Lehre sorgen sollte. Die Jesuiten lebten nicht hinter Klostermauern, sondern in Kollegien, trugen keine einheitliche Ordenskleidung und fanden sich nicht zum gemeinsamen Chorgebet. Überzeugen sollte die "Elitetruppe des Papstes" durch ein Leben in Armut und Keuschheit, Gehorsam und Verfügbarkeit für Sendungen des Papstes sowie intensive pastorale Betreuung.
Die Jesuiten sorgten auch dafür, dass alte katholische Bräuche im Eichsfeld wieder belebt wurden. So lebte das von Martin Luther (1483-1546) abgelehnte Wallfahrtswesen, zu dem die bis heute begangene Leidensprozession am Palmsonntag in Heiligenstadt gehört, wieder auf. Auch Bildstöcke und Wegkreuze wurden neu aufgestellt, die Sakramente wie eh und je gespendet. Noch heute ist das Eichsfeld Dank des Wirkens der Jesuiten die größte geschlossene katholische Region in der Mitte Deutschlands. Sie umfasst Teile von Thüringen, Hessen und Niedersachsen. Historisch gehörten das Eichsfeld und die Stadt Erfurt zum Erzbistum Mainz.
Mit Franziskus sitzt seit März 2013 zum ersten Mal in der Geschichte des Papsttums ein Jesuit auf dem Heiligen Stuhl.