Mann, Statue, Frau
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Plädoyer für einen achtsamen Umgang Buddhas Botschaft: Respekt!

14. November 2023, 13:12 Uhr

Der Buddhismus gilt als eine tolerante Religion, die alle Lebensformen respektiert. Für die Buddhisten ist die Achtsamkeit gegenüber sich und der Umwelt gelebter Respekt.

Buddhas Botschaft, dass allein die guten Taten zählen, gilt für alle, egal ob arm oder reich, jung oder alt. Es kommt auch nicht darauf an, welcher Religion jemand angehört. Wichtig ist nur, wie man lebt. Der Buddhismus verlangt kein Bekenntnis zum Glauben. Es gibt auch keine Mission oder Bekehrung. Eine Religion als die einzig wahre zu betrachten, halten Buddhisten für einen Irrweg. Alle sollten versuchen, auf ihrem ganz eigenen Lebensweg, sich und andere respektvoll zu behandeln, egal, welcher Religion sie angehören.

Von Toleranz und Achtsamkeit

Danach lebt man auch im Vietnamesisch Buddhistischen Kulturzentrum, im Herzen Dresdens, das 2011 gegründet wurde.

Langsam, mit Achtsamkeit gehen, so verlangt es ein buddhistisches Meditationsritual. Auch die Mahayana-Buddhisten aus Dresden praktizieren so ihre Gebete. Dazu gehört die typische Handhaltung in Form eines Lotus vor der Brust. Sie ist auch ein Begrüßungsritual, das Respekt dem Anderen bekundet. Geo Fried Dinglinger

Alles Handeln hat eine Bedeutung und eine Konsequenz

Respekt vor den Lebenden und den Toten: Auf einem buddhistischen Friedhof symbolisieren verschiedene Skulpturen diese Philosophie. Im Zentrum steht Buddha, der Erleuchtete. Nach seiner Lehre führen acht Wege zur Erkenntnis und schließlich zur Glückseligkeit. Der achtfache Pfad findet sich wieder im Rad der Lehre: Erkenntnis erlangt, wer achtsam gegenüber sich und seiner Umwelt ist.

Das sind nicht nur Menschen, das sind natürlich auch die Tiere, die Pflanzen. Allem, was uns umgibt in unserem Sein, dem zollen wir Respekt in unserer Praxis.

Geo Fried Dinglinger / Vietnamesisch Buddhistisches Kulturzentrum Sachsen
Mann und Frau vor Statue
Meditation hilft auch im Alltag, meint Geo Fried Dinglinger Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Doch auch ein Buddhist muss Respekt im Alltag üben. Diese Erfahrung hat auch Geo Fried Dinglinger gemacht. Er lebt diese Religion seit 35 Jahren. Auslöser war eine Vietnam-Reise. Und so bezieht der Deutsche auch das Thema Respekt in seine Meditationen mit ein. Das hilft ihm im Alltag: "Wenn mich auf der Autobahn, jeder kennt die Situation, schneidet oder anblinkt, ist meine gute Praxis: Drei Mal tief ein- und auszuatmen und erst danach zu reagieren", sagt Dinglinger.

Nah dran-Magazin: Respekt!
Auf dem Dresdner buddhistischen Friedhof Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Alles Handeln hat eine Bedeutung und eine Konsequenz, meinen die Buddhisten. Deshalb haben sie Respekt vor dem Augenblick. Das erinnert ein wenig an Achtsamkeitsworkshops, die momentan sehr gefragt sind. Eigentlich eine jahrtausendealte Übung, die heute auch bei Nicht-Buddhisten zum Alltag gehört.

Die Achtsamkeit sollte uns wirklich ständig begleiten. Wir wissen ja, wie viele Menschen gerade mit psychischen Problemen, Burnouts, den völligen Überforderungen und Stress zu kämpfen haben. Dem kann man mit der Möglichkeit des achtsamen Umgangs, des achtsamen Seins entgegen treten.

Geo Fried Dinglinger

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Nah dran | 26. Juli 2018 | 22:35 Uhr