Ralf Kukula, Produzent und Regisseur, Balance Film aus Dresden
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Warum ist es wichtig eine Serie zum Film zu machen?
Unser Kinofilm hat ein politisches Thema aufgegriffen, dass so zuvor für Kinder nie verhandelt wurde. Die Serie hilft insofern weiter die Lücke zu schließen, weil wir nun viel komplexer mit dem Thema umgehen dürfen, also auch eine Fluchtgeschichte über Ungarn und die westdeutsche Perspektive auf die Ereignisse 1989 in Leipzig integrieren können.
Was ist anders, mit MoCap und Darstellern einen Animationsfilm zu machen?
Unser Kinofilm geht mit den Möglichkeiten der Animation schon anders um, als viele Zuschauer es gewöhnt sind, also beispielsweise weniger Antizipationen und eingeübte Gestik/Mimik. Mit den Möglichkeiten des MoCap gehen wir diesen Weg konsequent weiter und sind in der „Schauspielführung“ unserer Charaktere näher am Realfilm als am typischen Animationsfilm dran. Das kommt unserem Thema und, wie wir es dramatisch behandeln, sehr entgegen.
Haben Sie dabei etwas Besonderes gelernt, was Sie im Vorfeld nicht erwartet haben?
MoCap ist nicht besser oder schlechter als reine „handgemachte“ Animation, sondern vor allem anders. Die „handgemachte“ Animation hat den Vorteil, sich in der Aktion auf Wesentliches zu fokussieren, eine Bewegung von Pose zu Pose zu inszenieren. MoCap hat hingegen den Vorteil, die Komplexität menschlicher Bewegung abzubilden, diese vielen kleinen Mikrobewegungen, die bereits wunderbar auf den Charakter verweisen. Es ist aber immer die zu erzählende Geschichte, die darüber entscheidet, welcher Weg der bessere ist.