Soziales Thüringen: Sieben Tafeln haben Hilfsgelder beantragt
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26. September 2022, 11:40 Uhr
Die Lebensmitteltafeln in Thüringen leiden massiv unter der Inflation insbesondere bei Benzin und Diesel. Sieben Tafeln haben nun Anträge auf Finanzhilfe beim Land gestellt, um weiterhin Lebensmittel beschaffen und sie an Bedürftige weitergeben zu können.
In Thüringen haben sieben Lebensmitteltafeln finanzielle Hilfen vom Land beantragt. Eine Sprecherin des Sozialministeriums teilte mit, Anträge auf Unterstützung lägen von den Tafeln in Apolda, Erfurt, Ilmenau, Jena, Meiningen, Schleiz und Sondershausen vor. Die Landesregierung hatte zugesagt, die Anlaufstellen für Bedürftige finanziell zu unterstützen. In Thüringen gibt es 31 ehrenamtliche Tafeln.
Hilfen stammen aus Lotto-Einnahmen
Pro Tafel können laut Ministerium bis zu 3.000 Euro gezahlt werden. Die Mittel stammen aus Einnahmen der Thüringer Staatslotterie. Die einzelnen Ministerien haben einen Teil der ihnen zur Verfügung stehenden Lottomittel für die Tafeln reserviert.
Anträge konnten die Tafeln bis Mitte September stellen, die eingegangenen werden laut Ministerium derzeit geprüft. "Sollte weiterer Bedarf bestehen, sollten bedürftige Tafeln kurzfristig mit entsprechenden Anträgen auf uns zukommen", so die Sprecherin.
Sollte weiterer Bedarf bestehen, sollten bedürftige Tafeln kurzfristig mit entsprechenden Anträgen auf uns zukommen.
Antragsprozedur wird als zu kompliziert empfunden
Angesichts der vielen Hilferufe aus Tafeln war mit mehr Anträgen gerechnet worden. Die Vorsitzende des Verbandes der Thüringer Tafeln, Beate Weber-Kehr, erklärte die geringe Nachfrage mit den Antragsformalien, die als zu kompliziert empfunden werden.
Haupthindernis sei allerdings, dass von den Tafeln ein Eigenanteil an den Finanzhilfen verlangt werde. Laut Ministerium wurde den Tafeln mitgeteilt, dass ihr Eigenanteil 20 Prozent beträgt, sollten sie die Lottogelder in Anspruch nehmen. "Das ist schwer für die Tafeln", sagte Weber-Kehr.
Die ehrenamtlich tätigen Tafeln sammeln von Supermärkten, Bäckereien oder Lebensmittelherstellern nicht verkauftes oder gespendetes Essen ein und verteilen sie gegen einen geringen Obolus an Bedürftige. Zuletzt hatte der Landesverband beobachtet, dass die Lebensmittelspenden zurückgehen und es gleichzeitig mehr Bedürftige gibt - nicht zuletzt auch, weil die Tafeln von Ukraine-Flüchtlingen genutzt werden.
MDR (dpa/co)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 26. September 2022 | 07:00 Uhr