Thüringen Bildungsminister will Hürden für Lehrer aus dem Ausland senken
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29. Dezember 2022, 05:00 Uhr
Im kommenden Jahr werden in Thüringen rund 1.000 Stellen für Lehrer ausgeschrieben sein. Um diese zu besetzten, fordert Bildungsminister Helmut Holter, die Anforderungen an Lehrer mit einem Abschluss im Ausland zu überprüfen. Auch Fachhochschulabsolventen sollen leichter Lehrer werden können.
Im Kampf gegen den Lehrermangel hat sich Thüringens Bildungsminister Helmut Holter dafür ausgesprochen, die Anforderungen an Lehrer aus dem Ausland zu überprüfen. Die Kultusministerkonferenz solle sich verständigen, "wie es mit ausländischen Abschlüssen weitergeht".
Man müsse dafür sorgen, dass Abschlüsse im Ausland gleichwertig anerkannt werden, damit diese Absolventen schneller ins System kommen, so der Linken-Politiker. Holter gehe es neben Lehrern aus dem Ausland, auch um Deutsche die im Ausland ihren Abschluss erworben haben.
Sprachniveau in einzelnen Fächern anpassen
Darüber hinaus müsse auch über die Anforderungen an das Sprachniveau diskutiert werden. An der Fachhochschule im nordthüringischen Nordhausen gebe es etwa angehende Informatiker, die ihr Studium teils auf Englisch absolvierten. Um in Deutschland unterrichten zu können, sei derzeit ein Deutsch-Sprachniveau der Stufe C2 nötig. Inwiefern dieses Sprachniveau für das Fach Informatik notwendig sei, müsse man auf den Prüfstand stellen, so Holter.
Nach Angaben des Goethe-Instituts beschreibt die Stufe C2 ein "sehr weit fortgeschrittenes Sprachniveau" und entspricht der höchsten Stufe auf der sechsstufigen Kompetenzskala des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen.
Fachhochschulabsolventen sollen Lehrer werden können
Der Thüringer Bildungsminister bekräftigte zudem seine Forderung, "neue Wege" zu gehen, um mehr Lehrer für Thüringens Schulen zu organisieren. Geplant sei, dass künftig auch Fachhochschulabsolventen unbefristet eingestellt werden können.
Bald neues duales Studium in Erfurt?
Außerdem plant Holter ein duales Studium für Regelschullehrer - dazu liefen Gespräche mit der Universität Erfurt. Wenn alles gut geht, solle es 2024 starten. Geplant sei, dass die Studierenden beim Land angestellt sind, Gehalt bekommen und berufsbegleitend ihr Studium absolvieren.
1.000 neue Stellen im Jahr 2023
Nach Angaben des Bildungsministeriums waren vor Weihnachten noch 663 freie Stellen für Lehrerinnen und Lehrer in Thüringen ausgeschrieben. Im Jahr 2023 sind erneut bis zu 1.000 Einstellungen im Haushalt eingeplant. Der Lehrermangel macht dem Freistaat schon seit Jahren zu schaffen. Zuletzt wurde bekannt, dass in einer Erhebungswoche im Herbst etwa jede zehnte Unterrichtsstunde ausfiel.
MDR (jn)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 28. Dezember 2022 | 18:00 Uhr
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