Militär Bundeswehr sensibilisiert Kreise für Krisen
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23. Januar 2025, 15:48 Uhr
Thüringen als Drehscheibe für Soldaten und Material im "Bündnisfall": Die Bundeswehr will mit Oberbürgermeistern und Landräten über Aufgaben bei möglichen Krisen reden. Sie sollen wissen, was in den Regionen zu erwarten ist, sollte es zu einer militärischen Konfrontation unter Beteiligung der Nato kommen.
Die Bundeswehr will die Thüringer Landkreise stärker in ihre Planungen für den Krisen- und Kriegsfall einbinden. Er werde in den kommenden Monaten das Gespräch mit allen Landkreisen und kreisfreien Städten suchen, um ihnen ihre Aufgaben im Rahmen des von der Bundeswehr erarbeiteten "Operationsplans Deutschland" zu erläutern, sagte der Kommandeur des Landeskommandos Thüringen, Oberst Klaus Glaab, Donnerstag vor Journalisten in Erfurt.
Essen, Wasser, Kraftstoff: Das brauchen die Soldaten von Thüringen
Laut Operationsplan müssen zivile Behörden das Militär unter anderem bei der Versorgung von Nato-Truppen unterstützen, die durch Deutschland marschieren. Truppenverbände mit jeweils mehreren hundert Soldaten würden dann auf zuvor auszuwählenden Punkten auch Rast machen müssen, wo sie Essen, Wasser, Kraftstoffe und vielleicht auch medizinische Versorgung brauchten. Dabei gehe es unter anderem um sogenannte Convoi Support Center, die als Rastplätze für Nato-Truppen genutzt werden.
Truppenübungsplatz Ohrdruf als Convoi Support Center?
Ein möglicher Standort für sogenannte Convoi Support Center ist der Bundeswehr-Übungsplatz Ohrdruf im Landkreis Gotha. Er wird bereits jetzt gelegentlich von Nato-Einheiten als Rastplatz genutzt. Zuletzt hatten im Herbst 2024 mehrere Konvois der US-Armee auf ihrem Weg zu Übungen Zwischenstation in Ohrdruf gemacht.
A4, A38 und A71 als wichtige Transportachsen für Nato-Truppen
Glaab sagte weiter, Thüringen spiele wegen seiner zentralen Lage in Deutschland eine wichtige Rolle etwa bei der Verlegung von Nato-Truppen. Wichtige Transportachsen seien etwa die durch den Freistaat verlaufenden Autobahnen und Bahnstrecken. Wichtig seien in Thüringen etwa die A4 in der Mitte des Landes und die A38 im Norden Thüringens. Von großer Bedeutung sei zudem die Autobahn 71, die von Nord nach Süd durch das Land verläuft.
Der "Operationsplan Deutschland" sei der militärische Teil einer gesamtstaatlichen Strategie für den Krisen- und Verteidigungsfall, so Glaab. Für diese Gesamtstrategie sei das Bundesinnenministerium zuständig.
MDR (dr/ifl)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 23. Januar 2025 | 15:00 Uhr
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