Höhere Besoldung Wegen Bürgergeld: Thüringer Beamte sollen erneut mehr Geld erhalten
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22. Januar 2023, 20:23 Uhr
Thüringer Beamte sollen in diesem Jahr erneut mehr Geld erhalten. Sie profitieren damit indirekt vom zum Jahresanfang gestarten Bürgergeld. Erst im Dezember war die Besoldung im Freistaat gestiegen.
Die geplanten höheren Besoldungen für Thüringer Beamte zum Jahresanfang sind Folge des gestiegenen Bürgergeldes. Grund ist ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes. Das Einkommen der Beamten soll dadurch um 3,2 Prozent steigen. Bereits im Dezember wurde die Besoldung um 2,8 Prozent angehoben.
Alle Beamten erhalten höhere Besoldung
Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts muss bei einer steigenden Grundsicherung auch die Besoldung angehoben werden. Demnach muss ein Beamter in der niedrigsten Besoldungsgruppe 15 Prozent mehr bekommen als ein Empfänger von Bürgergeld.
In Folge eines weiteren Urteils des obersten deutschen Verfassungsgerichts erhielten jedoch wegen des Abstandsgebotes auch alle anderen Thüringer Beamten eine höhere Besoldung, bestätigte das Finanzministerium auf Anfrage von MDR THÜRINGEN.
Und auch die Lebenshaltungskosten müssen laut Verfassungsgericht berücksichtigt werden. Dafür gebe es in diesem Jahr zusätzlich zwischen 1.000 Euro für eine Person und 3.000 Euro für eine vierköpfige Familie, erklärte Thüringens Finanzministerin Heike Taubert (SPD) bei der Vorstellung des Gesetzesentwurfes.
Die Regelung soll, nachdem das Gesetz in den nächsten Wochen verabschiedet ist, rückwirkend ab Jahresanfang gelten. Zu diesem Zeitpunkt war auch das Bürgergeld gestartet.
140 Millionen Euro im Thüringer Haushalt eingeplant
Thüringen plant dabei mit Kosten von 140 Millionen Euro. Bereits im vergangenen Dezember war die Besoldung der Thüringer Beamten um 2,8 Prozent gestiegen, als die Lohnerhöhungen für Angestellte auch auf Beamte übernommen wurden. Taubert (SPD) kritisierte, dass mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes "gewissermaßen die Tarifautonomie ausgehebelt wurde".
Beamten arbeiten in Thüringen unter anderem in der Landesverwaltung und als Lehrer, Polizisten, Staatsanwälte oder Richter. Letztere erhalten im Bundesvergleich in Thüringen bisher mit die niedrigsten Gehälter.
Mit dem Bürgergeld als Nachfolger des Hartz-IV-System sind unter anderem die Regelsätze seit Jahresanfang deutlich von 449 auf 502 Euro für die Empfänger gestiegen. Das ist aber nur ein Teil der umfangreichen Änderungen.
MDR (CH/rom)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 20. Januar 2023 | 19:00 Uhr
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