In vielen Teilen Sachsens hat sich am Sonnabendnachmittag das schwülwarme Wetter in Gewittern entladen. Wie die Polizeidirektion Zwickau am Sonnabendnachmittag mitteilte, war zunächst vor allem das Vogtland betroffen. Bäume seien umgestürzt und nach Starkregen Straßen überspült worden. Die Lage sei aber nicht dramatisch, hieß es. Das Ausmaß der Schäden war zunächst nicht bekannt.

In Bischofswerda im Landkreis Bautzen kam es zu einer Kollision eines Zuges mit einem herabgestürzten Baum. Gegen 18:40 Uhr wurden nach Angaben eines Reporters die Freiwilligen Feuerwehren aus Bischofswerda und Schönbrunn nach Kynitzsch alarmiert. Hier lagen nach einem heftigen Sturm zwei Bäume auf der Schiene.

Nahe Bischofswerda konnte ein Zug der Länderbahn nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr in zwei umgestürzte Bäume. Bildrechte: Rocci Klein

Der Triebwagenführer einer Länderbahn habe nicht mehr rechtzeitig bremsen können und fuhr in die Bäume. Der Zug wurde demnach leicht beschädigt, konnte seine Fahrt nach Zgorzelec aber fortsetzen, nachdem die Feuerwehr die Strecke geräumt war. Die Zugstrecke zwischen Bischofswerda und Demitz-Thumitz (Dresden-Görlitz) war für mehr als eine Stunde voll gesperrt.

Zwischen Hoyerswerda, Falkenberg und Leipzig mussten Zugreisende auch am Sonntag noch mit Verspätungen rechnen. Bei einem Gewitter war am Sonnabend bei Hosena ein Baum in die elektrische Oberleitung gestürzt. Die Reparaturarbeiten laufen.

Auch in Chemnitz blitzte und krachte es am Nachmittag. Der Regen machte auch vor dem Sachsenring nicht halt, wo an diesem Wochenende der Motorrad-Grand Prix ausgetragen wird. Die Besucher warfen sich die Regenponchos über und suchten Schutz. Weitere Informationen und Impressionen vom Sachsenring lesen Sie hier.

Diese Fans aus Remagen lassen sich die gute Laune nicht durch den Regen vermiesen. Bildrechte: MDR/Philipp Brendel

In Leipzig musste wegen des Unwetters die Fanzone der Euro 24 auf dem Augustusplatz vorübergehend geschlossen werden, wie die Polizei am Abend mitteilte. Ein geplantes Konzert musste durch den Veranstalter abgesagt werden. Gegen 17:20 Uhr wurde die Fanzone wieder geöffnet.

Auch in Dresden verdunkelte sich der Himmel am frühen Abend und es entlud sich ein kräftiger Regenschauer.

Bei der Feuerwehr in Dresden gingen zahlreiche Notrufe ein, insgesamt rückten die Kameraden zu 15 sturmbedingten Einsätzen aus. Verletzte gibt es nach bisherigen Erkenntnissen nicht, wie die Feuerwehr mitteilte.

Zu einem kuriosen Einsatz wurden die Stadtteilfeuerwehr Ockerwitz sowie die Wache Striesen gerufen. Eine Sonnenliege war vermutlich durch den starken Sturm weggetragen worden und hatten sich in einer Telefonleitung verfangen. Die Einsatzkräfte fuhren mit ihrem Löschfahrzeug an die Telefonleitung heran und entfernten die Liege. Wem die Liege gehört, ist bislang nicht bekannt.

Wegen des kräftigen Sturms wurden zahlreiche Bäume entwurzelt, unter anderem in den Stadtteilen Striesen, Bühlau, Innere Altstadt oder Weißer Hirsch. In einigen Fällen wurden geparkte Autos beschädigt. An den Stellen, wo Bäume die Straße versperrten, wurden diese mit Motorkettensägen zerkleinert und die Gefahr beseitigt.

Kurioser Einsatz für die Feuerwehr in Dresden Ockerwitz: Eine Sonnenliege hängt in einem Telefonmast. Bildrechte: Feuerwehr Dresden

Der Deutsche Wetterdienst hatte in weiten Teilen des Freistaates vor starken Gewittern gewarnt. Es bestehe Gefahr durch Blitzschlag, umstürzende Bäume und herabstürzende Gegenstände. Vereinzelt seien auch rasche Überflutungen, Aquaplaning und Hagelschlag möglich.

In den kommenden Tagen geht es beim Sommer noch etwas auf und ab. In der Nacht zum Sonntag ziehen die letzten Unwetter raus, der Sonntag wird mit rund 20 Grad deutlich kühler. Im Laufe der nächsten Woche steigen die Temperaturen wieder allmählich. Am Mittwoch werden dann schwülheiße 33 Grad Celsius erwartet.