Gedenken am Sonnabend Zwei Jahre Krieg in der Ukraine: Mehrere Kundgebungen in Sachsen

25. Februar 2024, 14:10 Uhr

Der Überfall Russlands auf die Ukraine hat sich am Sonnabend zum zweiten Mal gejährt. In Dresden, Leipzig und Chemnitz gab es Gedenkveranstaltungen und Demonstrationen.

Zum zweiten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine haben am Sonnabend etwa 2.000 Menschen in Sachsen gegen den Krieg und für Frieden demonstriert. Allein in Dresden versammelten sich Hunderte Menschen vor der Frauenkirche. Auch in Chemnitz und in Leipzig wurde demonstriert. Zum Gedenken aufgerufen hatten zahlreiche Parteien und Verbände.

Taurus-Forderungen in Dresden

In Dresden erklang ukrainische Musik auf einer Bühne und es wurden Reden gehalten. Nach Reporterangaben sei unter anderem zu neuen Waffenlieferungen aufgerufen worden. So habe der Dresdner Bundestagsabgeordnete Markus Reichel (CDU) Lieferungen des Marschflugkörpers Taurus gefordert. Auch auf Plakaten war diese Forderung zu lesen.

Wie die Polizeidirektion Dresden auf Anfrage von MDR SACHSEN mitteilte, sei die Veranstaltung friedlich verlaufen. Angaben zur Zahl der Einsatzkräfte konnten am Sonntag aufgrund von Parallelveranstaltungen nicht gemacht werden.

Kundgebung nach 2 Jahren Ukraine-Krieg in Dresden
Auf dem Neumarkt in Dresden fordern einige Demonstrierende neue Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine. Bildrechte: xcitepress/Finn Becker

Demozug zum Kriegsgedenken in Leipzig

In Leipzig hatten sich ebenfalls Hunderte Menschen auf dem Marktplatz versammelt und nahmen anschließend an einem Demozug teil, der über den Augustusplatz, den Innenstadtring und dann vom Dittrichring wieder auf den Markt führte. Nach Angaben der "Leipziger Volkszeitung" habe auch Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) zu den ukrainischen und deutschen Teilnehmenden gesprochen. Der Aufzug soll nach Reporterinformationen störungsfrei und ruhig geblieben sein. Beamte aus Sachsen und Thüringen begleiteten ihn mit mehreren Dutzend Kräften.

Am Mittag hatte die Stadt Leipzig nach eigenen Angaben außerdem eine Straßenbahn, die mit ihrer Gestaltung die Verbundenheit von Leipzig mit der Ukraine trägt, in Betrieb genommen. Im Anschluss wechselte die "Ukraine-Bahn" in den normalen Linienbetrieb.

Menschen erinnern auf dem Leipziger Marktplatz an den russischen Überfall auf die Ukraine.
Menschen erinnern auf dem Leipziger Marktplatz an den russischen Überfall auf die Ukraine vor zwei Jahren. Bildrechte: EHL Media

Etwa 300 Teilnehmende in Chemnitz

In Chemnitz hatte der Verein AG Ukraine-Chemnitz-Europa unter dem Motto "Ukraine: 2 Jahre Unbesiegbarkeit, 10 Jahre Widerstand gegen die russische Aggression" zu einer Kundgebung vor dem Rathaus aufgerufen. Nach Angaben der Polizeidirektion Chemnitz verlief auch diese Gedenkveranstaltung friedlich und störungsfrei. Insgesamt nahmen laut Polizei etwa 300 Menschen teil. 20 Beamte waren im Einsatz.

Die Vereinsvorsitzende Veronika Smalko sagte im Gespräch mit MDR SACHSEN am Sonntag: "Das Gedenken ist gut verlaufen, aber es war auch emotional. Es waren ukrainische Flüchtlinge da und ein paar Leute, die aus Russland kommen. Ich habe auch bemerkt, dass mehr Unterstützung von deutscher Seite gekommen ist als noch vor einem Jahr." Auch in Chemnitz seien ukrainische Lieder gesungen worden. Man erfahre auch vonseiten der Stadt viel Unterstützung, erzählte Smalko weiter. Dass Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD) am Sonnabend nicht beim Gedenken vor Ort war, habe sie jedoch enttäuscht.

Am  2. Jahrestag des Angriffs Russlands auf die Ukraine  rief die AG Ukraine- Chemnitz-Europa zu einer Kundgebung  auf den Markt vor dem Rathaus auf.  Das Thema lautet:"Ukraine: 2 Jahre Unbesiegbarkeit, 10 Jahre Widerstand gegen die russische Aggression".
In Chemnitz ist am Sonnabend dem Kriegsausbruch in der Ukraine gedacht worden. Bildrechte: Harry Härtel / haertelpress

Protestveranstaltungen auch in anderen Bundesländern

Zum zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns hatten deutschlandweit Protestkundgebungen stattgefunden, unter anderem in Berlin, in Sachsen-Anhalt und in Thüringen. Am 24. Februar 2022 hatten russische Truppen das Nachbarland in einer großangelegten Operation überfallen. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden seit Beginn der Invasion bis zum 7. Februar 2024 mehr als 10.000 Zivilisten getötet und knapp 20.000 verletzt.

MDR (sme)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | SACHSENSPIEGEL | 24. Februar 2024 | 19:00 Uhr

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