Wirtschaftsministerium Stahlgipfel: Sachsens Stahlproduzenten fordern Industriestrompreis

06. November 2023, 15:33 Uhr

Das sächsische Wirtschaftsministerium hat sich am Montag mit Vertretern der Stahlindustrie zum dritten "Stahlgipfel" getroffen. Wie das Ministerium mitteilte, tauschten sich die Industrievertreter mit Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) und Energieminister Wolfram Günther (Grüne) unter anderem über den Ausbau der erneuerbaren Energien und der Wasserstoffinfrastruktur aus.

Sächsischer Stahlgipfel im WirtschaftsministeriumSächsischer Stahlgipfel im Wirtschaftsministerium
Vertreter der Stahlindustrie waren heute im sächsischen Wirtschaftsministerium zu Gast. Bildrechte: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Positionspapier zum Abschluss

Zum Abschluss des Gipfels habe man ein Positionspapier verabschiedet, hieß es aus dem Ministerium. Darin fordern die Beteiligten beispielsweise die sofortige Einführung eines Industriestrompreises, um die stromintensive Grundstoff- und Stahlindustrie zu entlasten, bis ausreichend erneuerbare Energien für einen günstigen Strompreis zur Verfügung stünden. In dem Schreiben wurde außerdem der Wunsch nach einem Ausbau der erneuerbaren Energien sowie nach einem einheitlichen Zertifizierungssysteme für den CO2-Ausstoß betont.

"Existentielle Herausforderungen"

Wirtschaftsminister Dulig sagte, die energieintensive Industrie stehe vor enormen und zum Teil existenziellen Herausforderungen. Es sei "ein persönliches Anliegen, sie auf diesem Weg zu unterstützen, etwa mit einem Transferstrompreis, der gesicherten Verfügbarkeit grüner Energien und dem Auf- und Ausbau des Wasserstoffkernnetzes", so der Minister.

Industrie wünscht sich unbürokratische Förderung

Uwe Reinecke, Direktor von Feralpi Stahl in Riesa, verwies auf rund 220 Millionen Euro an Investitionen in klimaschonende Technologien. "Wir wollen in Riesa in Zukunft grünen Stahl produzieren und Industriearbeitsplätze sichern." Dafür müsste es unbürokratische und pragmatische Förderungen geben, sagte Reinecke.

Die Wirtschaftsvereinigung Stahl warnte davor, dass hiesige Elektrostahlwerke im internationalen Vergleich abgehängt werden. "Die hohen Strompreise treffen unsere Elektrostahlwerke mit voller Härte", so Hauptgeschäftsführerin Kerstin Maria Rippel.

Hoher Anteil am Industrieumsatz

Laut Wirtschaftsministerium zählt die Metallerzeugung und -bearbeitung in Sachsen mit einem Anteil von 13,8 Prozent am Industrieumsatz zu den drei größten Industriebranchen.

MDR (ben)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 06. November 2023 | 19:00 Uhr

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