Nach Protest DRK will in Taucha doch keine Geflüchteten in Pflegeheim unterbringen
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25. August 2023, 20:21 Uhr
Wo sollen Geflüchtete untergebracht werden? Auch In Taucha bei Leipzig ist das eine Frage, die nicht einfach zu beantworten ist. In einem teilweise leerstehenden Pflegeheim des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sollten Minderjährige eine Bleibe finden - doch dagegen regte sich Protest. Nun hat der DRK-Kreisverband seine Unterbringungspläne zurückgezogen.
Das Altenpflegeheim "Am Veitsberg" in Taucha bei Leipzig will nun doch keine minderjährigen Geflüchteten aufnehmen. Das teilte die Vorstandsvorsitzende Katharina Höhne vom DRK Kreisverband Leipziger Land MDR SACHSEN am Freitag mit - unmittelbar, nachdem die Schmiereien aufgetaucht waren. Ein Interview mit dem MDR SACHSENSPIEGEL zu offenen Fragen sagte das DRK kurzfristig ab.
Bürgermeister von Taucha spricht von Skepsis in Bevölkerung
Der Oberbürgermeister von Taucha, Tobias Meier, spricht von einer Skepsis in der Mehrheit der Bevölkerung. Die Menschen fragten sich, ob es funktioniere, in Taucha junge Geflüchtete mit alten Menschen in einem Pflegeheim unterzubringen.
In den vergangenen Tagen war im Gespräch, die durch Personalmangel nicht genutzten Betten jungen Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. Daraufhin wurde ein Trafohäuschen am Pflegeheim mit ausländerfeindliche Parolen und verfassungsfeindliche Zeichen beschmiert. Die Heimleitung hatte Anzeige erstattet.
Leerstand für soziale Zwecke füllen
In dem Heim hätten ab November auch minderjährige Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Der Grund: Viele Pflegebetten sind Höhne zufolge seit Monaten nicht mehr belegt, weil es an Personal fehle. Der leerstehende Teil des Pflegeheims sollte künftig sozialen Zwecken zur Verfügung stehen.
MDR (dkö/sme/Studio Leipzig)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 25. August 2023 | 15:30 Uhr