Mitarbeiter der DB Sicherheit
Die Eisenbahngewerkschaft EVG hat Zweifel, dass die Deutsche Bahn genug Sicherheitspersonal für die EM in Leipzig angestellt hat. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/ZB/Jan Woitas

Leipzig EM-Sicherheitskonzept: "Seit einem Jahr bereiten wir uns vor"

22. Mai 2024, 06:00 Uhr

In knapp vier Wochen startet die Fußballeuropameisterschaft in Deutschland. Vier Begegnungen finden in der Leipziger Red Bull Arena statt. Das heißt auch: Die Stadt erwartet viele Fußballfans aus dem In- und Ausland und viele von ihnen werden mit der Bahn anreisen. Genau das sorgt bei der Eisenbahngewerkschaft EVG für Sicherheitsbedenken - Polizei und die Deutsche Bahn sehen sich hingegen gut vorbereitet.

Der Leipziger Hauptbahnhof ist ein Kopfbahnhof - heißt: Rein und raus geht es vor allem nur an einer Seite. Genau das bereitet der Eisenbahngewerkschaft EVG mit Blick auf die Fußballeuropameisterschaft Sorgen. "Das Problem an dem Kopfbahnhof ist, dass alle Fans - neben den normalen Reisenden - Richtung der Tramhaltestelle strömen werden", sagt Sachsens EVG-Vorsitzende Ramona Möbius.

Eine Frau schaut schaut in die Kamera.
Die sächsische EVG-Vorsitzende Ramona Möbius glaubt, dass die zusätzlich angekündigten 20 Prozent Sicherheitspersonal nicht ausreichen werden. Bildrechte: MDR

Eine EVG-Umfrage habe ergeben, dass auch ohne EM-Spiele die Anfeindungen gegenüber Bahnmitarbeitenden zugenommen hätten, erklärt Möbius. Laut der Umfrage haben bereits jetzt 40 Prozent Angst vor Übergriffen auf der Arbeit. Aus diesem Grund fordere die Gewerkschaft, dass die Deutsche Bahn mehr Sicherheitspersonal einstellen müsse.

20 Prozent mehr Personal

Die Deutsche Bahn hat angekündigt, dass sie das Sicherheitspersonal um 20 Prozent aufstocken wolle. Das ist laut Gewerkschaftsvorsitzender Möbius allerdings nicht genug: "20 Prozent aufstocken, ist für den Normalbedarf in Ordnung. Aber für so eine außergewöhnliche Situation muss mehr her." DB-Sprecher Achim Stauß hält dagegen: "Wir haben 900 zusätzliche Sicherheitskräfte gefunden auf einem angespannten Arbeitsmarkt für diese Europameisterschaft. Da will ich jetzt auch nicht die Hoffnung wecken, dass da noch viel mehr drin ist."

Ein Mann spricht in viele Mikrofone.
DB-Sprecher Achim Stauß sieht den großen Leipziger Kopfbahn eher als einen Vorteil für die Sicherheit. (Archivbild) Bildrechte: Deutsche Bahn AG

Den Leipziger Kopfbahnhof sieht Stauß zudem nicht als besondere Sicherheitsherausforderung, im Gegenteil: "Der Vorteil ist, dass er - als flächenmäßig größter Bahnhofs in Europa - sehr weitläufig ist. Insofern gute Voraussetzungen dafür, dass sicherheitstechnisch alles gut abläuft."

Polizei sieht sich gewappnet

Bei der zuständigen Bundespolizei in Leipzig werde man zur EM die Präsenz am Bahnhof und in den Zügen erhöhen, sagt Markus Pfau, Leiter der Bundespolizeiinspektion Leipzig. Dafür würden die Beamten hauptsächlich von der Bundesbereitschaftspolizei aus Bad Düben unterstützt werden. "Zusätzlich haben wir über 100 Bahnmitarbeiter in Kommunikation und Selbstverteidigung geschult." Damit wolle man Konflikte schon präventiv entgegenwirken.

Die Polizei Leipzig, die für die Sicherheit außerhalb des Bahnhofs zuständig ist, sieht sich für die EM ebenfalls gut vorbereitet. Ein Sprecher sagte auf Anfrage von MDR SACHSEN: "Dazu wurde eine Vorbereitungsgruppe im April 2023 ins Leben gerufen, die alle Planungen und Besprechungen mit den Partnern wie Stadt Leipzig, Branddirektion, Bundespolizei und EURO 24 GmbH durchführt." Außerdem plane man an Spieltagen mit mehr als 1.000 Einsatzkräften in der Stadt unterwegs zu sein.

MDR (lev)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Leipzig | 21. Mai 2024 | 16:30 Uhr

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