Staatsanwaltschaft Durchsuchungen in Leipzig: Ermittlungen wegen Computerbetrugs mit der App "LeipzigMOVE"
Hauptinhalt
21. August 2024, 10:56 Uhr
Die Polizei Leipzig und die Staatsanwaltschaft haben am Dienstag die Wohnungen von elf Personen durchsucht. Hintergrund sind Ermittlungen zu einem großen Computerbetrugsfall, wie die Behörden am Mittwochmorgen mitteilten. Die Beschuldigten sollen in einer Vielzahl von Fällen Personen-, Zugangs- und Zahlungsdaten von Plattformen wie Facebook oder Ebay gestohlen und damit Accounts der in App "LeipzigMOVE" angelegt haben. Diese hätten sie dann weiterverkauft.
Zehntausende Euro Schaden
Laut Mitteilung konnten die Käufer so Tickets für den Verkehrsverbund erwerben, Taxifahrten bezahlen oder Fahrräder ausleihen. Die anfallenden Kosten seien den Inhabern der missbrauchten Kontodaten in Rechnung gestellt worden. Im Zeitraum von Januar bis Oktober 2023 sei den Leipziger Verkehrsbetrieben so ein Gesamtschaden in Höhe von etwa 135.000 Euro entstanden, so die Staatsanwaltschaft.
Keine LVB-Daten gestohlen
Der Sprecher der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB), Marc Backhaus, sagte MDR SACHSEN, es sei noch nicht bekannt, wie genau die Täter an die Daten gekommen sind. "Es handelt sich bei den Accounts nicht um gestohlene Daten von LVB-Kunden, sondern Verbraucherdaten von Drittplattformen", betonte der Sprecher. "Wir versuchen, immer neue technische Vorkehrungen zu treffen, dass so etwas gar nicht erst passiert. Doch wir stellen fest, dass vor allem bei Cyberkriminalität die Energie immer größer wird, hier massenhaft zu betrügen."
Zahlreiche Geräte sichergestellt
Bei den Durchsuchungen hat die Polizei nach eigenen Angaben diverse elektronische Geräte sichergestellt, darunter Mobiltelefone und Computer sowie mehrere Datenträger. Die Technik soll in den kommenden Monaten durch Spezialkräfte ausgewertet werden. Das Kommissariat für Cybercrime ermittelt.
MDR (ben)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 21. August 2024 | 11:30 Uhr