Polizisten verladen Beweismittel
Sie Soko LinX sicherte bei den Durchsuchungen in Leipzig Gegenstände, die als Beweismittel in Betracht kommen. Bildrechte: picture alliance/dpa/Hendrik Schmidt

Soko LinX Razzien gegen mutmaßliche Linksextremisten in Leipzig

24. April 2024, 16:23 Uhr

In Leipzig steht die gewaltbereite linksextremistische Szene seit einem Jahr im besonderen Fokus des Landeskriminalamtes (LKA). Seither gibt es immer wieder Durchsuchungen. Am Mittwochmorgen gab es zuletzt Razzien der Sonderkommission Linksextremismus - wegen mehrerer Straftaten.

In Leipzig haben die Staatsanwaltschaft und die Sonderkommission Linksextremismus (Soko LinX) insgesamt zehn Wohnungen und andere Objekte durchsucht. Dabei seien Gegenstände sichergestellt worden, die als Beweismittel in Betracht kämen, teilte das Landeskriminalamt mit. Die Razzien richteten sich demnach gegen sieben Männer und zwei Frauen zwischen 20 und 53 Jahren. Gegen sie wird wegen des Verdachts der gemeinschaftlich begangenen gefährlichen Körperverletzung ermittelt.

Ein Sprecher des Landeskriminalamtes Sachsen sagte dem MDR, es werde noch nach einem Tatverdächtigen gesucht. Mehr als 100 Beamte hatten seit dem Morgen Wohnungen und Häuser vor allem im Leipziger Süden durchsucht.

Polizisten stehen vor einem Gebäude in Leipzig.
Sonderkräfte der Polizei haben am Mittwochmorgen ein Gebäude in der Wolfgang-Heinze-Straße in Leipzig durchsucht. Bildrechte: MDR

Razzien in mehreren Stadtteilen

Nach Aussagen eines MDR-Reporters vor Ort gab es Durchsuchungen unter anderem in der Stockart- und Wolfgang-Heinze-Straße in Connewitz, in der Lößniger Straße in der Südvorstadt sowie im Leipziger Osten in der Prager Straße. Ein Büro, in dem der Grünen-Politiker Jürgen Kasek arbeitet, wurde ebenfalls durchsucht. Grund: Zwei der Beschuldigten sollen das Büro als ihre Meldeadresse angegeben haben.

Zahlreiche Gegenstände wurden beschlagnahmt. Neben der Staatsanwaltschaft Leipzig war die für linksextremistische Straftaten zuständige Sonderkommission "LinX" des Landeskriminalamts mit den Ermittlungen betraut.

Hintergrund: Angriffe auf Neonazi und Polizisten sowie versuchte Brandstiftung

Die Beschuldigten sollen Anfang November 2023 auf dem Leipziger Hauptbahnhof einen 22-jährigen Mann angegriffen und verletzt haben. Er musste sich ambulant behandeln lassen. Den Angaben zufolge befand sich der Mann auf dem Rückweg von einer Demonstration der islamfeindlichen Pegida-Bewegung in Dresden. Nach Informationen eines MDR-Reporters handelt es sich dabei um einen mutmaßlichen Neonazi.

Drei der Beschuldigten wird zudem versuchte Brandstiftung in der Tiefgarage eines Einkaufsmarktes in Connewitz Ende November vergangenen Jahres vorgeworfen. Sie sollen versucht haben, einen Schaltkasten in Brand zu setzen. Dadurch entstand ein Sachschaden von 1.000 Euro. Gegen einen Beschuldigten wird auch wegen eines tätlichen Angriffs auf Polizisten Anfang Juni 2023 ermittelt.

MDR (ama/kbe)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 24. April 2024 | 09:00 Uhr

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